High Heels mit acht, Diaet mit neun
vielfältig. Während die meisten Mädchen die Tatsache bewundern, dass diese Frauen alles im Griff haben, kommen sie auch zu dem Schluss, dass Vermögen und Status wachsen, abhängig davon, mit wem man verheiratet ist oder sich trifft. Und dass dünn gleichzusetzen ist mit erfolgreich. Allein die Existenz des Akronyms WAG, »Wives and Girlfriends«, zeigt, wie viel Status Frauen scheinbar dadurch erhalten, dass sie zu einem reichen und starken Mann gehören. Neue Promis werden zudem auch durch Reality-TV-Shows geschaffen. Von daher überrascht es nicht, dass die Mädchen zu der Überzeugung gelangen, man könne über Nacht reich und berühmt werden – entweder weil man den richtigen Mann trifft oder weil man ins Fernsehen kommt. Sieben von zehn Lehrern sind heute der Ansicht, dass diese Promi-Kultur die Sehnsüchte der Kinder pervertiert und eine ganze Generation dazu ermutigt, zu glauben, man könne erfolgreich sein, ohne hart dafür arbeiten zu müssen.
Das erste weibliche Vorbild eines Mädchens sollte seine Mutter sein. Aber darüber hinaus erfüllen wir unsere Rolle als Eltern nicht, wenn wir unsere Mädchen nicht auch dazu ermutigen, den Blick weiter schweifen zu lassen – hin zu Frauen, die bekannt sind für ihre Entschlossenheit, harte Arbeit und Stärke
Was Sie tun können
Fragen Sie Ihre Tochter, was sie an ihrem Vorbildbewundert. Wenn Ihre Tochter sich eine Frau zum Vorbild nimmt, vergewissern Sie sich, dass sie diese Frau nicht einfach nur gedankenlos anhimmelt. Ermutigen Sie sie zu einer ausgewogenen Ansicht. Fragen Sie sie danach, welche Charakterzüge wirklich wichtig sind, und helfen Sie ihr, das ganze Bild zu sehen.
Lassen Sie Heldenverehrung nicht zu. Das Anhimmeln von Prominenten mindert unweigerlich Ihre Bedeutung als Eltern, und diesen Berühmtheiten wird dann mehr Einfluss zugestanden, als sie verdienen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Kind sich angesichts von TV- und Zeitungsprominenz als »kleines Würstchen« betrachtet.
Suchen Sie sich Ihre eigenen Vorbilder aus der näheren Umgebung. Helfen Sie den Mädchen dabei, hinter den Jugend- und Promi-Kult zu blicken. Loben Sie die Menschen, die Ihnen persönlich für ihre Liebenswürdigkeit und Großzügigkeit bekannt sind. Unter www.fragfinn.de finden sie auch Hinweise auf (lokale) wirkliche Vorbilder des Monats. Es sind Frauen (aber auch Männer und Kinder) mit allen möglichen Hintergründen und mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen, die Ihrer Tochter zeigen werden, dass sie werden kann, was immer sie werden will.
Make-up und Pickel
Ein wichtiger Grund dafür, dass Mädchen glauben, auf Make-upangewiesen zu sein, sind die Pickel, die bei ihnen oft während der Pubertätsprießen. Es ist eine besonders sensible Zeit, in der sie angestrengt versuchen, der Welt ein »hübsches Gesicht« zu zeigen. Und da die Anerkennung anderer zum Teil durch unser Aussehen mitbestimmt wird, ist es sicherlich keine Übertreibung, zu behaupten, dass Aknekatastrophale Auswirkungen auf das Selbstwertgefühlhaben kann. Selbst das souveränsteMädchen kann von Gefühlen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit infiziert werden und irgendwann unter einem geknickten Selbstbewusstsein leiden. Mädchen können schlimmstenfalls in der Isolation landen und depressiv werden. Sie fühlen sich dann nicht mehr in der Lage, morgens in den Spiegel zu schauen, was wiederum zu Gefühlen von Selbsthass und Scham führt. Das Auftreten von Pickeln kann zum Gebrauch von noch mehr Make-up führen. Denn je mehr Abdeckcreme und Grundierung die Mädchen auftragen müssen, umso mehr muss das mit dem Lippen- und Augen-Make-up ausgeglichen werden.
Obwohl ungefähr 85 Prozent der Zwölf- bis 25-Jährigen an Pickeln leiden, suchen nur 15 Prozent medizinische Hilfe für ihren Zustand. Und das, obwohl die Behandlungsmethoden in den letzten Jahren weit fortgeschritten sind. Also: Auch wenn Sie denken, Ihre Tochter mache zu viel Wirbel um ein paar Pickelchen, sollten Sie ihre Sorgen ernst nehmen und, wenn die Pickel hartnäckig sind, über mögliche Hilfen nachdenken. Gerade in dieser sensiblen Zeit ihres Lebens sollte Ihre Tochter sich in der Lage fühlen, ihr Gesicht zu zeigen.
»Wenn ich erwachsen bin, will ich dünn sein«: den Mädchen helfen, sich gegen den Schlankheitswahn zu wehren
»Meine Tochter ist 1,70 Meter groß, mit einem hübschen Gesicht und einem schönenKörper, denn sie treibt sehr gerne Sport. Man könnte meinen, es gebe daran nichts auszusetzen. Aber eines Tages
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