High Heels mit acht, Diaet mit neun
»Hübschseins«. Ja, Mädchen brauchen es, dass man ihnen sagt, sie seien hübsch, denn sonst denken sie, sie seien es nicht. Aber machen Sie deutlich, dass ihr Aussehen nur ein Teil Ihrer Tochter ist, und sprechen Sie mit ihr auch über ihre anderen Stärken, ihre Fähigkeiten, ihre Intelligenzund ihre gesamte Persönlichkeit.
Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Tochter vom Make-up auf handwerkliche Fähigkeiten. Es lässt sich nicht bestreiten, dass Mädchen das Schmücken und Verschönern mögen. Nutzen Sie diesen Umstand, um die Kreativität Ihrer Tochter so lange wie möglich auf Tätigkeiten umzulenken, bei denen sie etwas Hübsches bastelt, wie zum Beispiel Schmuck. Wahrscheinlich wird sie mehr Zeit damit zubringen, ihn herzustellen, als ihn zu tragen.
Vermeiden Sie es, kosmetische Produkteals Geschenke zu überreichen. Ich habe mittlerweile den Überblick darüber verloren, von wie vielen Kindergeburtstagen meine Töchter mit kleinen Tüten nach Hause kamen, die Lippenstifte und Nagellack enthielten. Auch falls es Ihnen im Blick auf Ihre Tochter nichts ausmachen sollte, ersparen Sie bitte anderen Müttern die Auseinandersetzungen darum.
Sprechen Sie frühzeitig darüber, warum Sie nicht möchten, dass Ihre Tochter sich schminkt. Irgendwann wird Ihre Tochter zu einem Spieltermin oder einer Partyeingeladen, wo sich andere kleine Mädchen Make-up auftragen. Machen Sie also rechtzeitig vorher Ihrer Tochter deutlich, dass einige ihrer Freundinnendies zwar tun mögen, dass es in Ihrer Familie aber eine andere Einstellungdazu gibt. Nehmen Sie sich die Zeit, um genau zu erklären, welche Wertvorstellungen Sie haben – und warum sie dem Schutz Ihrer Tochter dienen.
Bleiben Sie in der Gegenwart. Versuchen Sie keinen Schnellvorlauf, indem Sie darüber spekulieren, wie attraktiv Ihre Tochter als erwachsene Frau sein wird. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt ihrer Kindheit.
Für ältere Mädchen:
Zanken Sie nicht herum. Akzeptieren Sie, dass Ihre Tochter möglicherweise darauf besteht, Make-up zu tragen, weil sie meint, sie müsse sich anpassen. Oder weil sie Angst hat, sie könnte sonst keinen Freund finden. Sagen Sie ihr, dass Sie verstehen, warum sie attraktiv aussehen will. Aber bitten Sie sie auch, sich die Frage zu stellen, ob dieses Bedürfnis sie nicht von anderen Aktivitäten wie Sportund Hausaufgaben abhält.
Machen Sie Ihrer Tochter deutlich, dass Make-up den Zweck hat, ihr Aussehen zu schützen. Bringen Sie sie vom Lippenstift zum Lippenpflegestift und von der Grundierung zu einer getönten Feuchtigkeitscreme mit Lichtschutzfaktor. Auf diese Weise vermitteln Sie ihr die Botschaft, dass das beste Make-up die Haut schützt, statt sie zuzudecken und zu maskieren.
Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Tochter Make-up als schnelle Lösung betrachtet. In einer ruhigen Minute, wenn Sie gerade nicht über dieses Thema streiten, können Sie ihr deutlich machen, dass wahre Schönheit von einem gesunden, jugendlich-frischen Aussehen kommt, das man am ehesten durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und genügend Schlaf erreicht. Jeder besitzt einzigartige Merkmale, die er durch Make-up betonen kann, aber machen Sie deutlich, dass Kosmetik Ihre Tochter nicht zu dem Menschen macht, der sie ist.
Weisen Sie Ihre Tochter darauf hin, dass Kosmetik nicht immer attraktiver macht. Zeigen Sie ihr Beispiele von Prominenten, die überschminkt aussehen, und sagen Sie ihr auch, dass Jungs von dieser Art »Kriegsbemalung« oft abgeschreckt und vergrault werden.
Erklären Sie ihr, dass Schönheit eine Frage der Definition ist. Zeigen sie Ihrer Tochter, wie sich die Maßstäbefür Schönheit im Lauf der Zeit verändert haben – und warum. Erzählen Sie ihr, dass Frauen früher Blei zu sich genommen haben, um eine weiße Haut zu bekommen. Und dass sie Korsetts trugen, um ihre Taille auf 45 Zentimeter schrumpfen zu lassen. Machen Sie deutlich, dass sozialer Druck die Frauen dazu gezwungen hat, ein bestimmtes Aussehen anzunehmen, selbst wenn dies nicht nur sehr unbequem, sondern auch ungesund war.
Seien Sie selbst nicht zu sehr mit Ihrem Make-up befasst. Vermeiden Sie Bemerkungen wie etwa, dass Sie niemals ungeschminkt das Haus verlassen würden. Versuchen Sie sich nicht zu verstecken, wenn jemand ein Foto von Ihnen machen will und Sie noch nicht vollständig geschminkt sind. Vermitteln Sie stattdessen die Botschaft, dass Sie Ihr Make-up in erster Linie zum Schutz Ihrer Haut und zur
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