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High Heels mit acht, Diaet mit neun

High Heels mit acht, Diaet mit neun

Titel: High Heels mit acht, Diaet mit neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Carey
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kam sie nach Hause und sagte, sie sei hässlich. Als ich der Sache auf den Grund ging, kam heraus, dass eines der Mädchen über die Tatsache gelästert hatte, dass einer ihrer Schneidezähne ein ganz klein wenig länger ist als der andere. Aber man hätte den Eindruck gewinnen können, die Welt wäre untergegangen.«
    Alison, Mutter, 41 Jahre
    »Etwas, worüber wir andauernd reden, ist die Frage, wie viel jede von uns wiegt. So richtig glücklich mit seinem Gewicht ist niemand. Wir wechseln uns mit unserem gegenseitigen Gejammer über unsere Figur ab und sagen dann, welcher Promi-Po oder -Busen uns gefällt. Als Nächstes versuchen wir dann herauszufinden, welche Diäten diese Promis machen, und die probieren wir dann auch aus. Auf Facebook versuchen wir immer Bildervon uns zu posten, auf denen wir dünn sind. Denn das ist ganz wichtig, dass man ein wirklich gutes Porträtfoto dort hat, um noch mehr Freunde zu bekommen.«
    Joanna, 14 Jahre
    »Mein ganzes Leben lang hatte ich mit meinem Gewicht zu kämpfen – und ich habe versucht, diesen Kampf vor meiner Tochter geheim zu halten. Aber die Botschaft hat sie dennoch erreicht. Sie sieht hübsch aus, aber ich sehe sie vor dem Spiegel stehen, wie sie ihr Erscheinungsbild auseinandernimmt. Dann, eines Tages – ich wollte gerade aus dem Haus gehen –, sagte sie: ›Weißt du, du bist viel hübscher, als du glaubst.‹ Das brach mir fast das Herz, denn ich erkannte, dass mein angeschlagenes Selbstbild auf sie abgefärbt hatte.«
    Niki, Mutter, 35 Jahre
    Mit etwa zwei Jahren beginnen Kinder, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Es ist ein ernüchternder Gedanke, dass innerhalb weniger Jahre kleine Mädchen – interessanterweise nicht die kleinen Jungen –, die gerade alt genug sind, um das Alphabet schreiben zu können, bereits auf ihre Spiegelbilder schauen: und nicht mögen, was sie da sehen. Die Hälfte der Mädchen zwischen drei und sechs Jahren fürchtet sich davor, fett zu werden, so eine Untersuchung, die im »British Journal of Developmental Psychology«veröffentlicht worden ist. Mittlerweile besteht der Wunsch Nummer eins im Leben der Mädchen zwischen elf und 17 Jahren darin, dünn zu sein. Statt ihr wirkliches Spiegelbild zu sehen, sind die Mädchen in einem Labyrinth aus Zerrspiegeln gefangen und Opfer einer verdrehten Vorstellung darüber, was es heißt, normal zu sein. 76
    Aber wie kommt es, dass die Botschaft, dass in unserer Gesellschaft dünn gleichbedeutend mit perfekt ist und fett Versagen bedeutet, schon so kleine Mädchen erreicht? Und wie kann es sein, dass der Wert eines Menschen im umgekehrten Verhältnis zu seinem Gewicht sinkt? Es mag schmerzhaft sein, das zuzugeben, aber die ersten Lektionen, die ein Mädchen über seinen Körper lernt, kommen aus dem eigenen Zuhause, kommen von uns. Weniger Kalorien, weniger Fett, viele Kohlenhydrate, weniger Proteine, glutenfrei ... geht man davon aus, dass Nahrung ein schlichtes und wesentliches Gut ist, dann haben wir es unglaublich kompliziert gemacht. Wie ich bei meiner Tochter feststellen konnte, muss das Wort »Diät« noch nicht einmal im Haus gefallen sein, um die Botschaft durchsickern zu lassen.
    Unser Töchter beobachten uns dabei, wie wir Mahlzeitenauslassen, ständig auf die Waage steigen, uns mit unserem Gewicht herumquälen und mit unserem Körper hadern. So realisieren unsere Mädchen sehr schnell, dass Nahrung die Macht besitzt, ihren Eltern Schuldgefühleund Depressioneneinzuflößen. Essen geistert uns andauernd im Kopf herum. Die meisten Frauen führen einen endlosen Kampf, um ihr Idealgewicht zu erreichen oder zu halten. Dabei werden sie von inneren Stimmen gequält: »Ist es okay, wenn du das isst?«, »Und – wie fett sehe ich heute aus?«, »Habe ich etwa zu viel gegessen?«. Für Menschen, die in einer Gesellschaft leben, in der Nahrung reichlich vorhanden und zudem preiswert ist, kann das Dünnsein sich zu einem Maßstab für Selbstkontrolle und den eigenen Wert entwickeln. Ein kürzlich durchgeführtes Experiment hat gezeigt, dass die durchschnittliche erwachsene Frau gegenüber ihrem Körper und ihrem Erscheinungsbild negativ eingestellt ist und diesen Gedanken rund 36 Mal am Tag denkt. Von daher ist es kaum verwunderlich, dass unsere Töchter diese Voreingenommenheit von uns übernommen haben, ganz egal, ob wir versucht haben, sie zu verstecken oder nicht. 77
    Selbst gewissenhafte Mütter, die aktiv versuchen, ein Beispiel für einen gesunden Lebensstil abzugeben, und sich

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