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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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blind stellen würde.«
    Das Rascheln von Stoff, Keuchen, Gemurmel. Isabelle spürte, wie sich an ihrem ganzen Körper die Härchen aufstellten und es in ihrem Unterleib kribbelte. Étienne und Perrine? Sie hatte ihren Bruder mit dieser liederlichen Perrine ertappt! Sie klebte mit dem Auge am Guckloch und vermochte den Blick nicht von der Szene loszureißen, die sich vor ihr abspielte. Hektisch überlegte sie, welcher der sieben Todsünden sie sich wohl im Moment schuldig machte. Unzucht? War es denn auch eine Sünde, dabei bloß zuzusehen? Sie musste mit Père Baudoin darüber sprechen…
    Perrines Röcke waren bis zur Taille hochgeschoben. Ihre rundlichen, weißen Schenkel waren im Halbdunkel als weiße Flecke zu erkennen. Étienne hatte das Dienstmädchen auf ein Fass gesetzt, in dem Wäsche gefärbt wurde. Er betastete sie und versuchte, ihr Mieder aufzuschnüren. Bald quollen zwei milchweiße Kugeln hervor. Isabelle spürte, wie ihr Herz rascher schlug.
    »Perrine … Perrine …«, sagte der junge Mann ein ums andere Mal und machte sich mit dem Mund über das zarte Fleisch her.
    »Étienne, mach schnell! Ich spüre, dass man uns erwischen wird …«
    Étiennes Hosen rutschten herab, blieben auf seinen Knöcheln liegen und enthüllten schamlos sein glattes Hinterteil. Isabelle riss die Augen auf, fuhr zusammen und hielt sich am Fensterladen fest: Ihre Bewegung hatte den Hackklotz, auf dem sie stand, ins Wanken gebracht. Doch sie vermochte den Blick nicht von den runden Hinterbacken ihres Bruders abzuwenden. Im Rhythmus seiner Bewegungen erschienen zwei Grübchen darauf und verschwanden wieder. Er grunzte wie ein wildes Tier, das über seine Beute herfällt, und Perrine wimmerte wie dieses Beutetier, das sich mit seinem Schicksal abgefunden hat.
    Eigenartigerweise verblüffte es die junge Frau ein wenig, dass Étiennes Hinterteil genauso glatt war wie das einer Frau. Als sie klein war, hatte sie ihren Vater einmal ohne Krawatte, mit halb geöffnetem Hemd und mit aufgekrempelten Ärmeln angetroffen. Da hatte sie entdeckt, dass auf seiner Brust und seinen Unterarmen ein dichtes Vlies wuchs und die Haut bis zum Halsansatz und bis zu den Handgelenken bedeckte. Seitdem hatte sie sich immer vorgestellt, der Körper eines Mannes sei überall so behaart wie der eines Bären.
    Sie überraschte sich dabei, wie sie sich Nicolas nackt vorstellte, und ihr wurde heiß. Ob er so ähnlich aussehen würde wie ihr Bruder? Sicher, Nicolas war kleiner und neigte ein wenig zur Fülle. Doch abgesehen von der Statur musste das Übrige gleich sein. Plötzlich spürte sie erneut, wie seine Küsse ihr die Lippen, den Hals, das Dekolletee versengten … O ja! Sie hatte ihm sogar erlaubt, sich bis an ihren Brustansatz vorzuwagen … Die Empfindungen, die bei seinen Liebkosungen in ihr aufgestiegen waren, hatten sie all ihre Anstandslektionen vergessen lassen. Welch gefährliche Waffe gegen die Tugend die Lust doch war! Auch darüber würde sie mit Père Baudoin reden müssen.
    Étienne stöhnte, und Perrine stieß abgehackte Schreie aus, während ihre Körper fieberhaft aufeinandertrafen und die feuchte Haut der beiden ein merkwürdiges Schmatzen erzeugte. Ganz neue Empfindungen stiegen heiß im Unterleib der jungen Frau auf. Perrine bog den Oberkörper nach hinten und wölbte den Rücken. Ihre üppigen weißen Brüste hüpften im Rhythmus ihrer Bewegungen. Étienne hielt ihre Taille umfasst und stieß unablässig in sie hinein. Isabelle schwindelte, und es verschlug ihr den Atem. Ihr Fuß glitt ab und trat gegen die Axt, die an dem Hackklotz lehnte. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel seitlich herunter. Einen Aufschrei unterdrückend, rollte sie ins Heu, während in der Milchkammer die beiden Liebenden stöhnend den Höhepunkt der Lust erreichten.
    Erst als es in dem Anbau wieder still wurde, hörte sie die Geschosse, die weiter über die belagerte Stadt pfiffen. Keuchend, mit glühenden Wangen und am ganzen Körper zitternd stand sie auf und rannte zurück ins Haus.
     
    Es sind nur materielle Besitztümer, nichts als Gegenstände, sagte sich Isabelle immer wieder. Sie saß auf den Stufen der Kathedrale und ließ betrübt den Blick über ihre Umgebung schweifen. Der Große Platz, auf dem es sonst vor Menschen wimmelte, war jetzt ein verlassenes Trümmerfeld. Das sind nur Mauern und Steine. All das kann man wieder aufbauen, sagte sie sich noch einmal, um sich selbst zu überzeugen. Aber welches Wunder sollte das vollbringen? Sie

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