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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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und die vom Bier berauschten Soldaten disputierten angeregt und munter. Seit Anfang Juli sprach man nur noch von den Fortschritten, die Amhersts Truppen machten, und dem bevorstehenden Feldzug. Die Aussicht auf das nahe Ende des Krieges und den ruhmreichen Sieg über die Franzosen erfüllten die Männer mit Freude. Nun ja, fast alle…
    Alexander war immer noch erschüttert über das, was er in der Rue Saint-Jean gesehen hatte. Er saß ruhig in einer Ecke, trank und war in Gedanken tausend Meilen weit fort. Er hatte der Versuchung widerstanden, auf Isabelles letzte Nachricht zu antworten. Gewiss, die Worte hatten ihn berührt. Doch als er wieder daran dachte, wie dieser Mann die Hand seiner Geliebten geküsst hatte, war erneut der Zorn in ihm aufgestiegen. Er hatte noch lebhaft vor Augen, wie das Gesicht des Unbekannten  – der im Übrigen, wie er zugestehen musste, sehr gut aussah  – sich über die kleine weiße Hand beugte.
    Der junge Mann leerte sein Glas und schenkte sich nach. Die Wirkung des Alkohols machte sich bemerkbar. Dann schloss er die Augen, lehnte sich an die Wand und konzentrierte sich auf die Musik. Er wollte vergessen …
    Mit einem Mal drückte etwas Schweres auf seine Schulter. Er geriet aus dem Gleichgewicht und ging unter dem Gelächter der Umstehenden zu Boden. Wütend und fluchend stand er auf, packte Munro am Kragen und stieß ihn gegen die Wand.
    »Heda, schon gut!«, protestierte sein Cousin heftig und hob die Arme. »Da ist jemand für dich …«
    Alexanders Faust verhielt ein paar Zoll vor der bereits ziemlich flachen Nase Munros, der laut keuchte. Er ließ seinen Cousin los und klopfte ihm freundlich auf den Bauch.
    »Tut mir leid, mein Alter. Ich hatte dich für jemand anderen gehalten.«
    »Du solltest an etwas anderes denken, wenn du träumst, Alas! Ich habe keine Lust, mich zu Brei schlagen zu lassen…«
    »Wer will mich sehen?«, schnitt Alexander ihm das Wort ab und ließ den Blick über die Gästeschar schweifen.
    »Sie wartet draußen, zusammen mit Coll. Er wollte sie nicht allein lassen, und sie weigert sich hereinzukommen … verstehst du?«
    »Sie? Wer denn nun? Isabelle?«
    »Wer denn sonst, Schwachkopf?«
    Wie ein scharlachroter Wirbelwind fuhr Alexander herum und ging schnurstracks auf den Ausgang zu. So, sie hatte also den Mut … nein, die Dreistigkeit hierherzukommen! Während er unter den Menschen, die auf der Straße unterwegs waren, nach Isabelles zarter Gestalt suchte, überlegte er, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Kalt und distanziert? Oder sollte er sich gleichmütig geben, als wäre nichts gewesen? Schließlich erblickte er Colls roten Schopf, den die Sonne aufleuchten ließ, und ging in diese Richtung.
    Die junge Frau war in das Gespräch mit seinem hochgewachsenen Bruder vertieft und wandte ihm den Rücken zu. Alexander blieb in einigen Schritten Entfernung stehen und beobachtete die beiden schweigend. Coll verstummte, als er ihn bemerkte. Langsam drehte Isabelle sich um. Er reckte den Hals und straffte die Schultern, um sich Mut zu machen, und atmete tief durch, um seine brodelnde Wut zu bezwingen. Die vollen Lippen der kleinen Intrigantin verzogen sich zu einem unsicheren Lächeln.
    »Alex?«
    Ohne ein Wort trat er auf sie zu und packte ihren Arm.
    »Komm.«
    Coll zog die Augenbrauen hoch und entfernte sich. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, besann sich dann aber anders, drehte sich auf dem Absatz um und schlug den Weg zur Côte de la Canoterie ein. Er wollte zu seiner schönen Witwe, um seine Französischkenntnisse zu vertiefen.
    »Alex … du tust mir weh!«
    Alexander lockerte seinen Griff, ohne die junge Frau jedoch ganz loszulassen. Bestimmt zog er sie zum Ufer des Saint-Charles-Flusses, das von der Flut überschwemmt war. Dann zwang er sie, um die Ecke des Nebengebäudes einer Werft zu biegen. Dort ließ er sie endlich los und holte ein paarmal tief Luft, um die Gefühle, die in ihm tobten, zu meistern. Breitbeinig, die Arme vor der Brust verschränkt, bezog er ihr gegenüber Stellung und sah sie an.
    Der durchdringende Gestank des Teers vom Kalfatern überlagerte den Geruch des Tangs, der aus dem Wasser aufstieg und über dem Ufer hing. Über ihnen kreischte eine Möwe und setzte sich auf die grauen Wrangen eines Schoners, der auf Stützbalken aufgebockt war, seit man den Bau im letzten Sommer unterbrochen hatte.
    Von Licht, das hinter ihr einfiel, umgeben, sah Isabelle, die stocksteif dastand, ihn aus großen, hilflosen

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