Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
Vom Netzwerk:
angezogenem Bein vor Augen. Herrgott! Er musste diesen Druck irgendwie loswerden.
    In diesem Moment erblickte er ein kleines Gesicht, das zu ihm aufsah und seine wollüstigen Gedanken zu lesen schien. Die alterslose Frau, deren flachsblondes Haar unter einer schmutzig grauen Haube steckte, stand vom Boden auf, wo sie gesessen hatte, und schaute ihn an. Vielsagend strich sie sich über den Hals und lächelte ihm unterwürfig zu. Dann, nachdem sie ein letztes Mal sinnlich die Lippen aufgeworfen hatte, um ihn zu reizen, glitt sie auf den Gang hinaus und warf ihm noch einen schmeichelnden, verheißungsvollen Blick zu. Alexanders Herz pochte von einem fleischlichen Begehren, das viel zu lange unbefriedigt geblieben war. Er ließ sich aus der Hängematte gleiten, bückte sich, um nicht mit dem Kopf gegen die Balken zu stoßen, und folgte der Frau in das halbdunkle Schiffsinnere.
    Das Muhen einer Kuh und das Gegacker von Hühnern verriet ihm, dass sie nicht allzu weit vom Tierpferch entfernt waren. Dessen Betreten war jedem verboten, der nicht einen Auftrag vom Proviantmeister hatte. Wenn man sie dort ertappte, würde es ziemlich schlecht für sie aussehen. Leise und mit gespitzten Ohren zog er die Frau an der Wand entlang hinter sich her. Es war ihm unmöglich, die heftige Erregung, die ihn seit Wochen quälte, länger zu unterdrücken.
    Auf der Suche nach einem Winkel, der für ihr Vorhaben geeignet war, ließ er den Blick umherschweifen und sah Hühnerkäfige, enge Einfriedungen, in denen sich Schweine und Schafe drängten, und Kühe, die mit Ketten an den Innenplanken festgemacht waren. Hier gab es nur schmutziges Stroh und Mist und unerträglichen Gestank. Er knurrte ungeduldig. In seiner Eile, dem ein Ende zu machen, zog er die Frau in den Gang, der zu den Lagerräumen für die Taue führte.
    Als sie endlich eine dunkle Ecke gefunden hatten, die ihm akzeptabel erschien, stieß er sie grob mit dem Bauch voran auf ein dickes Fass. Die Frau leistete keinen Widerstand, als er ohne Umschweife ihre Röcke hochschob, ihre Schenkel spreizte und seine raue Hand dazwischenschob. Sie war nicht hübsch und stank entsetzlich. Aber das scherte ihn nicht. Sie war nur da, um seinen Samen aufzunehmen und dafür mit klingender Münze entlohnt zu werden. Er schlug seinen Kilt hoch, grub die Finger in die breiten, schlaffen Hüften und stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
    Schwer atmend murmelte er vor sich hin. Ihr war das vollständig einerlei, er hätte sie ruhig Mary, Jane oder Margaret rufen können. Jeder der Männer, denen sie sich anbot, führte einen anderen Namen auf den Lippen. Ihre Begegnung war kurz und brutal; in wenigen Sekunden war sein körperliches Bedürfnis gestillt.
    Die Frau, die von Anfang an kein Wort gesprochen hatte, rückte ihre schmutzigen Kleider zurecht und streckte die Hand aus. Alexander, der keuchend die Stirn an die Wand lehnte, zog ein Geldstück aus seinem Sporran , ließ es in ihre Hand fallen und schloss die Augen wieder. Zufrieden drehte sie sich um, so dass ihre Röcke sich bauschten, und ging hoch erhobenen Kopfes zur Leiter.
    »Elender Schuft!«
    Alexander, dessen Wangen immer noch glühten, riss den Kopf hoch und erblickte die Silhouette eines Soldaten, die in dem Halbdunkel des Tierpferchs zu erkennen war, und ihm blieb fast das Herz stehen. Leticia musterte ihn kühl, mit verschränkten Armen. Sie waren ihnen bis hierher gefolgt … Sinnlos, ihr gegenüber abzustreiten, was sie wahrscheinlich gesehen hatte.
    »Was hast du hier zu suchen?«, fragte er barsch, beschämt und verärgert zugleich.
    »Ich wollte wissen, wohin du gehst. Ich dachte, du möchtest vielleicht reden … Aber offensichtlich hattest du ein ganz anderes Bedürfnis.«
    Er steckte die Spitze ohne mit der Wimper zu zucken ein.
    »So«, fuhr sie in demselben scharfen Ton fort, »geht es dir jetzt besser?«
    »Und dir?«, fragte er angewidert zurück. Er würde sich von ihr kein Gespräch über seine Ausschweifungen aufzwingen lassen!
    »Muss ich dich um Erlaubnis bitten, bevor ich annehme, was andere mir freiwillig anbieten?«
    Die Anspielung traf ins Schwarze, und sofort bedauerte er, dass er so bösartig reagiert hatte. Er wandte sich ab und schlug mit der Faust fluchend auf die Wand ein. Warum hatte er nur diese unselige Angewohnheit, sich in die erste Frau zu verlieben, die ihm die geringste Aufmerksamkeit entgegenbrachte? Worte seines Freundes O’Shea stiegen aus seiner Erinnerung auf und gaben genau das

Weitere Kostenlose Bücher