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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Kriegsbeil zu begraben. Offensichtlich versuchte er, sich mit seinen neuen Herren gutzustellen, und war daher nicht daran interessiert, die Bewegung zu unterstützen. Allerdings hatte sich ihnen eine Handvoll Händler französischer Abstammung aus den Gebieten der Illinois und Delawares angeschlossen. Außerdem verdächtigte man einige amerikanische Händler, die sich gern den vielversprechenden Markt im Westen des Kontinents aneignen wollten, insgeheim an Pontiacs Rebellion teilzunehmen, wenn sich auch aus Furcht vor Repressalien niemand offen dazu bekannte.
    Und so war im Sommer 1763, während die Indianer die befestigten Vorposten im Tal des Ohio und an den Großen Seen überrannten, eine Schatulle voller Louis d’Ors und spanischer Piaster den Mississippi hinauf und bis zum Oberen See gereist, wo der Hollandais sie in Empfang nehmen sollte. Das Geld sollte die Waffen und die Munition finanzieren, die die kanadischen Rebellen verlangten. Doch der Hollandais, von dem man wusste, dass er Ende September von dem Handelsposten Grand Portage zurückkehren musste, war unauffindbar geblieben. Erst einen Monat später hatte er sich wieder blicken lassen, um Männer für seine nächste Expedition zu rekrutieren. Als man ihn nach dem Geld fragte, hatte er behauptet, es befände sich in seinem Besitz, und er habe es aber an einem sicheren Ort versteckt. Die Tinte des Vertrags von Paris sei noch nicht getrocknet, daher sei es klüger, abzuwarten, was die Regierung bezüglich der Handelsgebiete beschließe, nachdem Pontiac momentan Ruhe gebe.
    In der Tat schien seit dem Ende der Belagerung der Festung Detroit 5 die Rebellion der Eingeborenen erloschen zu sein. Die Mitglieder der Liga hatten sich also, wenngleich unwillig, dem Vorschlag des Hollandais’ gebeugt. Doch ihr Groll schwelte weiter, und die Unstimmigkeiten hatten die Gruppe gespalten. Philippe Durand, der den Handel seines Schwagers André Michaud übernommen hatte, gehörte zu denen, die unbedingt die Schatulle in die Hände bekommen wollten. Da kam ihm Jacob Solomon wie gerufen, da sein Hass auf die englische Obrigkeit ihn zu einem idealen Partner machte, um seine Ziele zu erreichen.
    L’Écossais wandte sich von dem Wirbel auf dem Tanzboden ab und sprach den Juden an, der in die Hände klatschte und einem hübschen Mädchen nachsah.
    »Nun gut!«, erklärte er, indem er sich zum Gehen wandte. »Gabriel wird Euch morgen zu van der Meer bringen. Heute ist es zu spät. Ich muss heute Abend zurück nach La Batiscan zu Marie-Anne. Ohnehin dürfte der Hollandais zu dieser Uhrzeit nicht mehr in der Lage sein, über Geschäfte zu reden.«
    Als er sich umwandte, um einen letzten Blick auf Larues schöne Gattin zu werfen, überraschte er sie dabei, wie sie ihn anstarrte. Sie war auf der Tanzfläche erstarrt, und ihr Gesicht war leichenblass geworden…
     
    »Madam? Madam? Are you … Geht es Euch gut?«
    Isabelles Herz pochte zum Zerspringen. Er war es wirklich. Da stand er, ein paar Fuß von ihr entfernt, und schaute sie mit undeutbarer Miene an. Alex! Doch der Mann verneigte sich nur knapp, wandte sich ab und ließ sie verdutzt mitten unter den Tanzenden stehen, die ihr ausweichen mussten. Wie erstarrt verharrte sie da, den Blick auf das dunkle Haar mit den bronzenen Reflexen geheftet, das in einem Meer von Perücken verschwand. Tränen verschleierten ihren Blick.
    »Madam! «
    Jemand drückte ihren Unterarm, und sie wandte den Kopf. Monsieur Frobisher beugte sich mit besorgter Miene über sie.
    »Ich … weiß nicht, Monsieur«, stotterte sie und hielt nur mit Mühe das Schluchzen zurück, das ihr die Kehle zuschnürte. »Verzeiht, ich bin … ein wenig müde. Ich glaube, ich sollte mich einen Moment setzen. Seid doch bitte so freundlich, mir ein Glas Punsch zu holen; das würde mir sicher guttun.«
    »Punch, yes! With great pleasure, madam! «
    Seine Stimme ging in der lauten Musik unter, und Isabelle versank in ihren Erinnerungen.
     
    »Herrgott! Da haben die Kanadier kaum Zeit gehabt, sich von den Schrecken des Krieges zu erholen, da will Thomas Gage schon wieder, dass sie in die Miliz eintreten, um gegen die Indianer zu kämpfen, die doch in der Vergangenheit ihre Verbündeten waren! Undenkbar, sage ich Euch!«, ereiferte sich Blondeau zornig.
    »Es werden Freiwillige angeworben«, schaltete sich La Corne ein. »Ihr wisst genau, dass niemand gezwungen wird, ihnen beizutreten. Außerdem ist Burton entschieden dagegen. Er fürchtet, die Augustiner könnten die

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