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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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versichere Euch noch einmal, dass Ihr mir nichts schuldig seid. Es war einfach die Ehre, die an diesem Tag auf dem Schlachtfeld mein Handeln bestimmt hat.«
    »Aber Ehre hättet Ihr auch auf andere Weise und glanzvoller erwerben können, wenn Ihr Euch meiner Fahne bemächtigt hättet.«
    »Ich achte … gewisse moralische Prinzipien und handle nicht mit dem einzigen Ziel, die Menschen, die mich umgeben, zu blenden.«
    »Aber genau das meine ich ja! Aus diesem Grund gebührt Euch meine ganze Wertschätzung und Bewunderung! Ich habe außerdem gesehen, wie Ihr Euer Leben aufs Spiel gesetzt habt, um einem unschuldigen Knaben das Leben zu retten.«
    »Ti’Paul?«, fragte Alexander und erinnerte sich mit einem Mal wieder.
    »Ti’Paul? Ihr kennt ihn?«
    »Nein… Das heißt… Ich habe ihn später kennengelernt, während der Besatzungszeit.«
    »Und seine bezaubernde Schwester… Wie hieß sie noch? Ah, Isabelle! Wie konnte ich nur diesen Namen vergessen, der so gut zu ihr passt! Die schöne Isabelle … Habt Ihr sie ebenfalls wiedergesehen?«
    Alexander wurde von seinen Gefühlen überwältigt. Er senkte den Kopf und antwortete mit großer Mühe.
    »Ja.«
    »Ich habe sie damals gebeten, Euren Dolch aus der Leiche des Sergeanten zu ziehen, und sie hat es getan. Eine mutige Frau, die das Herz am rechten Fleck hatte.«
    »Das … wusste ich nicht. Sie hat ihn mir zurückgebracht… aber sie hat mir nie gesagt, wie sie zu der Waffe gekommen ist…«
    Alexander war ein wenig betrunken und versank in seinen Erinnerungen. Doch dann sah er aus seinen von Rauch und Alkohol geröteten Augen zu dem Kanadier auf.
    »Isabelle is’ tot …«
    »Oh! Ich … Wann ist das geschehen?«
    Alexander nahm einen bitteren Geschmack in seinem Mund wahr. Er hob sein Glas, stellte fest, dass es leer war und stellte es wieder auf den Tisch, um es anzustarren. Michel bemerkte, wie bedrückt er war, wusste aber nicht, warum. Daher schenkte er ihm den Rest des Whiskys ein und ließ eine neue Flasche kommen.
    »Dann habt Ihr sie gut gekannt …«
    »Sie war … meine Frau.«
    Michel sagte kein Wort. Er trank in kleinen Schlucken und lauschte mit zusammengebissenen Zähnen Alexanders trauriger Erzählung. Dann schwieg er lange, die Ellbogen fest auf den Tisch gestützt, um nicht zu schwanken. Dieser Schotte, der ihm gegenübersaß, trug die tief eingeschnittenen Züge und die Miene eines Menschen, der zu viel gesehen hatte. Er war an Körper und Seele schwer verwundet. Was konnte er tun, um ihm zu helfen? Nicht allzu viel, ihm höchstens ein wenig Trost spenden.
    »Gott hat Euch Eure Kinder erhalten«, nuschelte er leise.
    Aus seinen düsteren Gedanken gerissen, hob Alexander den Kopf und begegnete dem mitfühlenden Blick des anderen. Verbittert verzog er das Gesicht.
    »Ich weiß aber leider nich’, wo Gott sie gelassen hat.«
    »Vielleicht kann ich Eusch helfen, sie zu finden. Ich kenn’ viele wichtige …«
    »Selbst wennich beweisen könnte, dass sie wirklich meine Kinder sind, könnte ich sie nich’ zu mir holen. Schaut mich doch an, Herrgott! Ich bin ein verkrüppelter Veteran der britischen Armee! Ihr wiss’ genau, dass man mir nie erlauben wird, mich um meine Kinder zu kümmern!«
    Während der Kanadier noch nickte, schoss Alexander trotz seiner Trunkenheit ein Gedanke durch den Kopf: das Gold! Vielleicht könnte er… Doch sofort besann er sich wieder. Nein, er würde seine Kinder nicht mit Gold kaufen können.
    Michel sah in sein Glas. Der Schotte hatte recht. Larue hatte den Knaben rechtmäßig adoptiert. Aber das kleine Mädchen …
    »Ihr sagt, Eure kleine Tochter sei dort… in den Wäldern geboren. Is’ sie … offiziell getauft worden? Dann müssste doch Euer Name auf …«
    »Nein. Wir ham Élisabeth nur symbolisch im Fluss getauft. Das Sakrament sollte sie in der Kirche der Mission erhalt’n, Ende September, an… unserm Hochzeitstag.«
    Niedergeschlagen schüttelte Michel den Kopf, als ihm klar wurde, dass seine gut gemeinten Vorschläge sinnlos waren. Dann tat er zwei große Schlucke. Noch war das letzte Wort nicht gesprochen. Wie auch immer er das anstellen würde, er wollte versuchen, seinem Freund zu helfen, um seine Schuld abzutragen.
    »Ihr… logiert also… in der Stadt, bis das Schiff den Anker lichtet?«
    »Ja. Wenn das Wetter sich hält, legt es übermorgen ab.«
    Bei dem Gedanken meinte Alexander, schon das Stampfen des Schiffes unter seinen Füßen zu spüren.
    »Hmmm … jammerschade! Ich muss Québec

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