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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Sainte-Hélène Varennes schuldet Euch sein Leben, Monsieur Macdonald. Und ich bin ihm… eine gewisse Summe schuldig … Das Pariser Leben, was soll man tun …!«
    Charles-Louis sprang auf, trat an einen Schrank, zog eine Schublade auf und kramte darin herum. Papier knisterte. Verständnislos starrte Alexander auf den gebeugten Rücken des Mannes. Was sollte dieses Gerede über die Rückzahlung von Schulden? Außerdem, wann hatte Michel Gauthier Gelegenheit gehabt, mit Monsieur Tarieu über ihn zu sprechen? Hatte er etwa in seinem Brief…
    Alexander presste die Lippen zusammen und warf einen ungeduldigen Blick zu der Standuhr, deren regelmäßiges Ticken den Raum erfüllte und in seinem Schädel widerzuhallen schien. Er hatte den Brief überbracht; was sollte er jetzt noch hier?
    »Nun, da ich Euch den Brief mit Monsieur Gauthiers Entschuldigung gegeben habe, würde ich gern …«
    »Entschuldigung?«
    Der junge Herr, der ein dickes Hauptbuch in den Händen hielt, drehte sich um und sah ihn erstaunt an. Alexander gab das Ganze immer mehr Rätsel auf.
    »Weil er nicht zu Eurer Hochzeit kommen konnte, Monsieur.«
    Ein paar Sekunden lang schaute Charles-Louis ausdruckslos drein und fragte sich wahrscheinlich, ob sein Besucher geistig etwas zurückgeblieben sei. Dann, mit einem Mal, brach er in schallendes Gelächter aus und stürzte Alexander damit vollends in Verwirrung.
    »Vielleicht sollte ich erklären, dass Monsieur Gauthier allerdings bei meiner Hochzeit war, Monsieur Macdonald! Und da ich ihn kenne, weiß ich, dass kein noch so guter Wein Einfluss auf sein leider unfehlbares Gedächtnis haben kann!« Er lachte wieder herzhaft. »Der gute Michel! Immer listig, wenn er ein Ziel erreichen will! Nach Eurem Gesichtsausdruck zu urteilen, habt Ihr nicht die geringste Ahnung, was wirklich in dem Brief steht, den Ihr mir gebracht habt.«
    »Monsieur Gauthier hat gesagt…«
    »Dass er sich darin entschuldigt, weil er nicht zu meiner Hochzeit kommen konnte?«
    »Ja …«
    Mit einem Mal war Alexander sich nicht mehr sicher, ob er Michel am Vorabend richtig verstanden hatte. Ihm brach der kalte Schweiß aus, und er spürte, wie ihm Whisky und Galle in die Kehle stiegen. Charles-Louis legte das schwere Hauptbuch auf den Schreibtisch und beugte sich zu ihm herüber.
    »Geht es Euch auch gut, Monsieur Macdonald? Ihr seid ja … ganz blass geworden.«
    »Mir geht es gut … Ich bin nur ein wenig müde.«
    »Hmmm … natürlich.«
    Der junge Mann nahm den Brief und hielt ihn Alexander unter die Nase.
    »Hier, lest selbst… Oh!«, unterbrach er sich plötzlich, als er bemerkte, wie Alexander die Stirn runzelte. »Ihr müsst entschuldigen, vielleicht könnt Ihr ja nicht …«
    »Ich kann sehr wohl lesen, Monsieur! Allerdings fällt mir das Französische schwerer als das Englische.«
    Alexander fühlte sich gekränkt. Aber Michels Schrift war praktisch unleserlich, und wenn er sich zu lange auf die Wörter konzentrierte, wurde ihm schwindlig. Charles-Louis nahm den Brief wieder an sich.
    »Nun gut, dann werde ich Euch kurz zusammenfassen, was darin steht. Im Grunde geht es darum, dass er mich bittet, ihm eine Schuld zurückzuzahlen. Der Brief ist ordnungsgemäß unterschrieben und von einem Zeugen gegengezeichnet worden, und zwar von Monsieur Coutil, dem Wirt des Blauen Hunds.«
    Ungläubig starrte Alexander den jungen Tarieu an. Er begriff, dass Michel Gauthier ihn gewaltig hinters Licht geführt hatte, und wurde immer zorniger. Wie sein Gegenüber erklärte, verlangte Michel von seinem Schuldner, Charles-Louis Tarieu, die Rückzahlung seines Kredits einschließlich Zinsen. Das Geld war an den Überbringer dieses Dokuments auszuzahlen, Monsieur Alexander Macdonald von Glencoe, ehemaliger Soldat der Kompanie Campbell von Glenlyon im Regiment der Fraser Highlanders, und zwar in Form eines Wechsels. Michel schrieb in seinem Brief, er sei sich vollständig bewusst, dass die Rettung eines Lebens nicht mit einer bestimmten Summe aufzuwiegen sei, und dass sich schon gar nicht die Zinsen berechnen ließen, die sich in den folgenden Jahren angesammelt hätten. Doch er wolle zumindest dafür sorgen, dass sein Gläubiger in Zukunft einigermaßen versorgt sei.
    »Michel Gauthier hält immer Wort, Monsieur Macdonald. Und ich muss das meine halten, was meine Schulden angeht.«
    Der junge Tarieu wirkte halb amüsiert und halb verärgert.
    »Aber ich will dieses Geld nicht! Ich will nichts von ihm!«
    Charles-Louis ignorierte

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