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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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zu früh… zu früh… Sie musste sich zuerst sicher sein, welche Gefühle er dem Kind entgegenbrachte.
    Sie versuchte ihn zurückzustoßen. Da war sie kurz davor, sich einem Mann hinzugeben, der sie wahrscheinlich nicht mehr liebte und bestimmt nur ausnutzen wollte. Wie dumm sie war! Aber Alexander wurde jetzt von seiner Erregung überwältigt. Er hielt sie fest und schickte sich an, seine Hosen aufzuknöpfen.
    »Nein, nein, Alex! Nicht so, nicht so! Du verstehst nicht! Wir müssen reden!«
    »Ach, natürlich, Ihr fürchtet Euch, mit einem Bastard schwanger zu werden … Aber da braucht Ihr doch nur heute Nacht Euren Mann in Euer Bett zu lassen, und er wird nichts merken!«
    Die Ohrfeige überrumpelte ihn, und er spürte einen brennenden Schmerz auf der Wange. Er gab die junge Frau frei, tat einen Schritt zurück und legte die Hand auf die Wange, wohin sie ihn mit aller Kraft geschlagen hatte.
    »Alexander Macdonald!«, stieß Isabelle scharf zwischen den Zähnen hervor. »Ich dachte, du wärest bereit, dir anzuhören, was ich dir zu sagen habe. Aber jetzt stelle ich fest, dass du ein Grobian bist, ein schmutziger Lüstling, der nur versucht, meine Schwäche auszunutzen! Vielleicht hast du ja nie etwas anderes gewollt. Bestimmt hast du mich aufregender gefunden als diese vor Ungeziefer wimmelnden Freudenmädchen, die du dir in Québec höchstens hättest leisten können! Ich habe mich in dir geirrt, Alexander … Wenn einer von uns den anderen ausgenutzt hat, dann du mich. Ich habe dir das Kostbarste geschenkt, das ich besaß … und jetzt… Oh! War das also alles, was du von mir wolltest? Mein Vater hatte doch recht. Der Eroberer hat sich den Sieg versüßt, indem er der Tochter des Besiegten ihre Tugend geraubt hat!«
    Die Heftigkeit ihrer Worte und ihre verzerrten Züge brachten Alexander plötzlich zu Bewusstsein, dass er sich geirrt hatte. Dann liebte sie ihn also wirklich noch! Und er hatte alles verdorben! Aber wahrscheinlich war das besser so. Welche Zukunft hätten sie schon? Besser, sie beließen alles so, wie es war.
    Isabelle schnaubte vor Zorn. Sie hielt die Tränen zurück und ballte die Fäuste.
    »Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder, Alexander Macdonald. Du bist rüpelhaft und abstoßend. Und dein ›Madame‹ hier und ›Ihr‹ dort ist erbärmlich! Ich verstehe ja, dass du verbittert bist, aber du hast kein Recht, mich so zu behandeln. Man hat mich zu dieser Ehe gezwungen, verstehst du?! Ich schwöre dir, dass ich das nicht gewollt habe!«
    »Gezwungen? Ach ja?«, schrie er. Erneut überwältigte ihn der Zorn. »Du hättest weglaufen können, God damn ! Nach meiner Rückkehr wäre ich zu dir gekommen, und …«
    »Kannst du mir auch verraten, wohin ich hätte fliehen sollen? Ich war allein und hatte kein Geld. Es herrschte immer noch Krieg. Und … ich … ich konnte es nicht tun! Alex, meine Mutter … wusste von uns. Sie hat gedroht, mich in ein Kloster zu sperren und … oh Gott! Sie hätte mich doch gefunden! Sie wollte dich wegen Vergewaltigung und Verführung anzeigen!«
    »Vergewaltigung und Verführung?! Mo chreach! «, rief er verblüfft aus und lachte dann laut. »Und mit welchen Beweisen? Hättest du gegen mich ausgesagt?«
    »Lass diesen Unsinn! Sie hätte meine Aussage nicht gebraucht, Alex! Dafür hätte man dich gehängt…«
    »Mich gehängt?«
    Mit einem Mal wurde er wieder ernst. Er sah sie betrübt an und schüttelte den Kopf. Wieder spürte er, wie der Strick ihm den Hals abdrückte und er keine Luft bekam, und er schluckte. Er hatte erlebt, wie es sich anfühlte, aufgehängt zu werden. Aber das brauchte sie nicht zu wissen.
    »Alex, meine Mutter hat alles hinter meinem Rücken arrangiert: die Treffen mit Pierre, den Ehevertrag, den ich nur noch zu unterzeichnen hatte …«
    »Hinter deinem Rücken? Machst du dich lustig über mich? Ich habe deinen ›Verlobten‹ aus eurem Haus kommen sehen, und du hast mir versichert, ja geschworen, er sei nur ein ›Freund‹, der sich um die Erbschaft deines Vaters kümmere. Du hast mich angelogen, Isabelle!«
    »Nein … das war die Wahrheit! Pierre war nur ein Bekannter. Ich habe mich nicht für ihn interessiert, Alex. Aber er … Ich dachte nicht… ich meine… Ich hätte nicht geglaubt, dass meine Mutter so weit gehen würde. Die beiden haben alles ohne meine Zustimmung arrangiert, und in ein paar Tagen war alles vorüber. Ich konnte nichts dagegen tun; ich hatte keine rechtliche Handhabe, mich gegen diese Heirat zu

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