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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Gang genommen. Sinnlos, die Vergangenheit wiederzuerwecken. Glaubt Ihr, Ihr seid die einzige Frau, mit der ich eine kurze Leidenschaft geteilt habe?«
    »Hör auf, Alex, ich bitte dich! Ich kann nicht glauben, dass deine Gefühle für mich so oberflächlich waren! Meine sind immer noch so tief…«
    Was für ein Unsinn! Was für Gefühle konnten im Herzen dieser Verräterin wohnen? Oft verwechselte man Liebe und Begehren, und dabei waren die beiden doch so unterschiedlich. Liebe bedeutete, von sich zu geben, Selbstverleugnung, Geblendetsein, Vergebung und den anderen so zu nehmen, wie er war. Begehren, das waren Leidenschaft, fleischliche Bedürfnisse, Inbesitznahme und Zerrissenheit.
    Er presste sie an sich und ließ die Finger an ihrer Wirbelsäule entlanggleiten. Seufzend warf Isabelle den Kopf zurück, und ihre Hand krallte sich in den Wollstoff seiner Weste. Die Liebe zur Wollust, fleischliches Begehren … Ah, natürlich! Aber hatte sie mit ihrem Mann denn nicht genug? Wünschte sich diese Schlange etwa ein leidenschaftliches Abenteuer mit jemandem, der für sie auf der Stufe eines Dienstboten stehen musste? Er sollte sie zurückstoßen und weglaufen. Aber er wurde von einem Strudel von Emotionen erschüttert und brachte es nicht fertig, sich von ihr zu lösen.
    »Alex, ich liebe dich … Ich liebe dich für immer.«
    Lüge oder Wahrheit? Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Sie hatte ihn verraten. Trotz dem, was sie einander versprochen hatten, hatte sie einen anderen Mann geheiratet. Warum, wenn nicht um des gesicherten Wohlstands willen, den er ihr nie hätte bieten können? Der Duft weißer Blumen, den sie ausstrahlte, berauschte ihn und verdrängte die Gerüche nach feuchter Erde und verfaultem Fisch, die ihnen in die Nase stiegen. Oh Gott! War es möglich, dass sie ihn wirklich noch liebte?
    Alexander begehrte sie genauso wie am ersten Tag, wie vor drei Tagen und wie er es auch in zehn Jahren tun würde. Er küsste ihre geschlossenen Augen und ließ seine Lippen dann zu ihrem Hals hinuntergleiten. Sie seufzte und erschlaffte in seinen Armen. Er konnte sie gleich hier nehmen, an der Mauer. Es war leicht zu erraten, dass sie sich ihm hingeben würde. Aber … warum hatte sie versucht, ihn wiederzusehen? Was erwartete sie von ihm, dem Exilierten, der weder Titel noch Vermögen besaß? Seit er ihre Nachricht erhalten hatte, ging ihm der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass sie ihn nur ausnutzen und ein wenig Vergnügen mit ihm haben wollte. Was hätte er, abgesehen von der körperlichen Befriedigung, davon?
    Isabelle klammerte sich an ihn und reckte sich. Er zog sie zu der Ecke, die ihm vorhin als Versteck gedient hatte, und drängte sie gegen die moosbewachsene Steinmauer. Dann schob er ein Knie zwischen ihre Beine, schlug ihre Röcke hoch und enthüllte ihre nackten Schenkel, die er heftig zu kneten begann. Sie bäumte sich auf und krallte die Finger in seine Schultern. Als Alexanders Hand auf ihr Geschlecht zuglitt, überlief sie ein heftiger Ruck, und sie spürte, wie ihr Leib in Flammen stand. Es war so lange her …
    »Alex … Oh, Alex!«
    Sie suchte seine Lippen, schlug heftig die Zähne hinein und umarmte ihn stürmisch. Wie benommen von seiner Wärme und seiner Zärtlichkeit, vergaß sie jede Vorsicht. Sie war in Alexanders Armen, und nur das war wichtig. Genau wie früher zitterte sie unter den Händen ihres Liebsten vor Lust …
    Schroff packte Alexander ihre Hand und legte sie auf sein Herz, das zum Zerspringen klopfte.
    »Ist es dieser Teil von mir, den Ihr begehrt?«
    Er starrte sie böse an und konnte seine Verbitterung kaum verbergen. Wieder küsste er sie, aber dieses Mal brutal. Er packte sie erneut, aber ohne Zärtlichkeit.
    »Gefällt Euch das, Madame?«
    Grob riss er an ihrem Mieder, enthüllte eine Brust und biss hinein, um diesen köstlichen Schmerz hervorzurufen, der sie seufzen ließ. Gierig und besitzergreifend glitten seine Lippen und Hände über ihre Haut.
    »Gefällt Euch, was ich mit Euch mache? Mögt Ihr das?«
    Seine Brutalität und sein kalter, schneidender Tonfall erschreckten Isabelle. Nein! Nein! Er hatte nicht verstanden. Sie musste mit ihm sprechen, ihm erklären… Leider konnte sie ihm noch nicht von Gabriel erzählen. Er würde verlangen, den Jungen zu sehen; entweder um sie unter seine Kontrolle zu bringen, oder aus echtem Interesse, ihn kennenzulernen. Doch das konnte sie nicht zulassen, wenn ihr das seelische Gleichgewicht ihres Sohnes lieb war. Das war

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