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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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ihrer Schulter hinauf und dann in ihren Nacken gleiten. Fest zog er sie an sich, um sie zu küssen. Sein Leib glühte. Fieberhaft streichelte er ihren wohlgeformten Körper. Ohne Scheu ließ sie zu, dass er sein Bedürfnis, sie zu berühren und ihre Haut zu kosten, stillte, wiegte sich und schmiegte sich an ihn. Nach einer Weile rückten sie voneinander ab. Alexander wollte nicht, dass es zu schnell ging.
    »Wohnst du hier?«
    »Miinange .«
    »Verstehst du, was ich sage?«
    »Miinange «, antwortete sie noch einmal und nickte.
    Ganz in ihrer Nähe raschelte es. Er wandte den Kopf zu einer Matte, auf der ein Kind schlief. Langes Haar, das ihm über das Gesicht fiel, und ein Kleid aus Elchleder, das mit wunderbaren Stickereien geschmückt war, lugten unter der Decke hervor. Das Mädchen konnte nicht älter als vier sein.
    »Otemin, nindaanis .«
    »Otemin . Ist das ihr Name? Deine Tochter?«
    »Miinange «, gab die junge Frau zurück und legte eine Hand auf ihr Herz.
    Dann schob sie zärtlich eine Haarsträhne zurück und befreite so das Gesicht der Kleinen. Die schien sich in ihren Träumen gestört zu fühlen, zappelte und wälzte sich auf den Rücken. Alexander fand sie hübsch.
    »Sie sieht dir ähnlich«, meinte er nachdenklich.
    Wenn Kaishpa wirklich Mikwanikwes Mann war, dann war er ein Idiot, weil er diese beiden verlassen hatte. Nein schlimmer noch! Er hatte sie für ein Fässchen Branntwein verkauft.
    »Amba omaa  …«
    Leise vor sich hin murmelnd schob sich Mikwanikwe zwischen seine Schenkel. Während sie seine Schultern streichelte, kam ihm ein seltsamer Gedanke. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er keine Kinder hatte. Sicher, im Moment stand ihm der Sinn auch nicht danach, aber…
    Der Mund der jungen Frau zog heiße Spuren an seinem Hals. Die zuckenden Flammen des kleinen Feuers warfen ihre bewegten Schatten über den Wigwam. Das Schnarchen der anderen erinnerte Alexander daran, dass sie nicht allein waren. Der Schotte kannte die Sitten der Indianer, für die Sexualität kein Tabu war, sondern frei und ohne Scham ausgelebt wurde, aber dennoch fühlte er sich von der Vorstellung eingeschüchtert, umgeben von Dutzenden Schläfern der Liebe zu huldigen.
    Mikwanikwes Hände kneteten seine Oberarme und glitten über seine Brustmuskeln, die sich anspannten. Er zog sein Hemd aus, und sie legte ihr Kleid ab, das mit den gleichen bunten Stickereien geschmückt war wie das ihrer Tochter. Sie hatte Zauberfinger, oh ja! Die junge Frau wurde kühner, streichelte seine Bauchmuskeln und ließ die Hand unter sein Lendentuch gleiten. Als sie fand, was sie suchte, verzog sie leise gurrend den Mund. Er seufzte vor Behagen. Der Blick ihrer samtschwarzen, zu schmalen Schlitzen zusammengezogenen Augen überwand sein schamhaftes Zögern. Er schloss die Augen, ergab sich ihr und dachte, mit Mikwanikwe könne er vielleicht…
    Viele Voyageurs nahmen sich Indianerinnen zur Frau und gründeten mit ihnen eine Familie. Diese Verbindungen zwischen zwei sehr unterschiedlichen Kulturen währten oft ebenso lange wie die Ehen zwischen Weißen. Hier, zusammen mit dieser Fremden, spürte Alexander die Last seiner Einsamkeit und sein Bedürfnis nach Gesellschaft. Isabelle war nur noch eine Erinnerung, und er musste weiterleben, an sich selbst und seine Zukunft denken. Mit einem Mal fühlte er neue Hoffnung und den Wunsch nach Kindern. Vielleicht, wenn Mikwanikwe bis zum nächsten Sommer auf ihn wartete …
    Die junge Frau beugte sich über ihn und schob ihn sanft an, damit er sich auf die Matte legte.
    »Omaa zhingishinin  …«
    Er verstand kein Wort. Nach wie vor war er nicht in der Lage, die Algonquin-Sprache zu erfassen, die wie die anderen Sprachen der amerikanischen Eingeborenen auf Bildern beruhte und, verglichen mit dem Englischen oder Französischen, keine genauen Zeitangaben kannte. Das verwirrte ihn hoffnungslos. Mikwanikwes erfindungsreicher, warmer und feuchter Mund schien entschlossen, ihn alle Schattierungen der Lust zu lehren. Er glitt über seinen Leib, erhitzte seine Sinne und schmiegte sich dann wie ein perfekt passendes Futteral um sein Geschlecht. Er unterdrückte ein Aufstöhnen, vergrub die Finger in ihrem seidigen, pechschwarzen Haar und rief den Kije-Manito an, den Großen Manitu. Mikwanikwe redete in einer universellen Sprache zu ihm, die er wunderbar verstand.
     
    Er tauchte wie aus einem Nebel auf, und seine Träume zerstoben in einem Lärm, der ihn an einen Hühnerhof erinnerte. Nur, dass das Geschnatter

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