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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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»könnte uns am Ufer ein wärmerer Empfang blühen, als uns lieb ist.«
    Jamie hatte ein Auge geöffnet und betrachtete Smith nachdenklich.
    »Dann hegt Ihr also selbst keine Sympathien für die Loyalisten, Mr. Smith? Denn wenn es so wäre, gäbe es ja nichts Leichteres, als mir zu sagen, dass ich Newport ansteuern soll; ich hätte es schließlich nicht besser gewusst.«
    »Nein, Sir.« Smith zupfte an einem seiner Ohrringe. »Ich bin allerdings auch kein Separatist. Aber ich hege eine deutliche Abneigung dagegen, noch einmal versenkt zu werden. Ich denke, dass ich mein Glück in dieser Hinsicht mehr oder weniger aufgebraucht habe.«
    Jamie nickte. Er sah elend aus.
    »New Haven also«, sagte er, und ich spürte einen leisen Stoß beklommener Aufregung. Ob ich Hannah Arnold doch begegnen würde? Oder – und das war
eine weitaus beklemmendere Vorstellung – Oberst Arnold selbst? Er musste seine Familie doch hin und wieder besuchen.
    Es folgte eine Diskussion über die technischen Einzelheiten und die Navigation, in deren Verlauf lautstark zwischen dem Deck und der Takelage hin und her argumentiert wurde. Jamie wusste zwar, wie man mit einem Sextanten und einem Astrolabium umging – Ersteren gab es tatsächlich -, doch er hatte keine Ahnung, wie man die so gewonnenen Erkenntnisse auf die Steuerung eines Schiffes ummünzte. Die zwangsrekrutierten Seeleute von der Teal waren zwar mehr oder weniger bereit, das Schiff zu fahren, wohin wir es auch immer fahren wollten, da sich ihnen ansonsten nur die Alternative bot, als unfreiwillige Piraten festgenommen, vor Gericht gestellt und hingerichtet zu werden. Doch obwohl sie brauchbare Seeleute waren, besaß keiner von ihnen irgendwelche navigatorischen Kenntnisse.
    So blieben uns zwei mögliche Strategien, nämlich einmal, die gefangenen Seeleute im Frachtraum zu befragen, herauszufinden, ob irgendjemand von ihnen das Schiff steuern konnte, und sie, falls ja, mit Gewalt oder Gold dazu zu bewegen, dies zu tun – oder in Sichtweite der Küste zu segeln, was nicht nur langsamer war und die Gefahr mit sich brachte, auf Sandbänke oder britische Kriegsschiffe zu stoßen, sondern auch unsicher, weil keiner der anwesenden Seeleute von der Teal den Hafen von New Haven je gesehen hatte.
    Da ich keinen nützlichen Beitrag zu diesem Gespräch leisten konnte, trat ich an die Reling und sah zu, wie die Sonne tiefer sank, während ich mich fragte, wie groß wohl die Wahrscheinlichkeit war, dass wir im Dunkeln auf Grund liefen, wenn wir uns nicht mehr an der Sonne orientieren konnten.
    Das war ein frostiger Gedanke, doch der Wind war noch frostiger. Ich hatte bei meinem abrupten Abgang von der Teal nur eine leichte Jacke getragen, und ohne meinen wollenen Überrock schnitt mir der Seewind durch die Kleider wie ein Messer. Dieses unglückselige Bild erinnerte mich an den toten Kanonier, und ich nahm mich zusammen und sah mich nach dem dunklen Blutfleck auf dem Deck um.
    Dabei fiel mir der Hauch einer Bewegung am Heck ins Auge, und ich öffnete den Mund, um zu rufen. Ich brachte zwar keinen Ton zuwege, doch zufällig blickte Jamie in meine Richtung, und was auch immer er in meinen Gesicht sah, reichte aus. Er drehte sich um und stürzte sich ohne jedes Zögern auf Guinea Dick, der irgendwie ein Messer aufgetrieben hatte und im Begriff war, es Ian in den unachtsam abgewandten Rücken zu stoßen.
    Ian fuhr bei dem Geräusch herum, sah, was vorging, drückte dem überraschten Mr. Smith die Pistole in die Hände und stürzte sich in das Menschenknäuel, das unter dem schwankenden Steuerruder umherrollte. Ohne Steuermann verlor das Schiff an Fahrt, seine Segel sackten zusammen, und es begann alarmierend zu schwanken.
    Mit zwei Schritten überquerte ich das krängende Deck und nahm Mr. Smith die Pistole aus der Hand. Er sah mich an und blinzelte verblüfft.

    »Nicht dass ich Euch nicht trauen würde«, sagte ich entschuldigend. »Ich kann es nur einfach nicht riskieren. Alles in allem.« Erstaunlich ruhig – alles in allem – überprüfte ich die Pistole – sie war geladen und gespannt; ein Wunder, dass sie bei all dem Hin und Her nicht von selbst losgegangen war – und zielte mitten auf das Handgemenge, um dann abzuwarten, wer wohl als Erster daraus zum Vorschein kommen würde.
    Mr. Smith ließ den Blick zwischen mir und dem Kampf hin und her wandern, dann wich er mit vorsichtig erhobenen Händen langsam zurück.
    »Ich bin dann … oben«, sagte er. »Falls man mich braucht.«
    Der

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