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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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angehört hatten, doch Jamie überhörte diesen Kommentar und wies mich an, mich auf das ungemachte Bett des Kapitäns zu setzen, bevor er sich an den Mann selbst richtete.
    »Ich habe mir sagen lassen, dass die Teal auf uns feuert«, begann er gelassen. »Seht Ihr darin keinen Grund zur Sorge, Sir?«
    »Noch nicht.« Hickman warf einen nachlässigen Blick auf seine Heckfenster, die zur Hälfte mit Blenden verdeckt waren, wahrscheinlich, weil das Glas beschädigt war; auch die restlichen Scheiben waren zum Großteil voller Sprünge. »Noch hofft er einfach auf einen Glückstreffer. Wir haben das Barometer auf unserer Seite, und das wird wahrscheinlich noch ein paar Stunden so bleiben.«
    »Ich verstehe«, sagte Jamie, der tatsächlich so wirkte, als wüsste er, was das bedeutete.
    »Kapitän Hickman denkt darüber nach, ob er die Teal angreifen soll, Onkel Jamie«, meldete sich Ian taktvoll zu Wort, »oder ob er ihm davonsegeln soll. Das Barometer auf unserer Seite zu haben, bedeutet, glaube ich, dass wir der Teal im Moment an Manövrierfähigkeit überlegen sind.«
    »Schon einmal davon gehört, dass der Klügere nachgibt?«, sagte Hickman und funkelte Ian wütend an. »Wenn ich ihn versenken kann, werde ich das tun. Wenn ich ihn auf seinem eigenen Achterdeck erschießen und das Schiff übernehmen kann, wäre mir das noch lieber, aber wenn ich muss, schicke ich ihn auch auf den Meeresboden. Aber ich lasse mich nicht von ihm versenken, nicht heute.«
    »Warum denn nicht heute?«, fragte ich. »Im Gegensatz zu jedem anderen Tag, meine ich.«
    Hickmans Miene war überrascht; anscheinend war er davon ausgegangen, dass ich nur zur Zierde diente.
    »Weil ich wichtige Fracht befördere, Ma’am, die ich nicht aufs Spiel setzen darf. Es sei denn, ich bekäme diese miese Ratte Stebbings in die Finger, ohne ein großes Risiko einzugehen«, fügte er dumpf hinzu.

    »Ich vermute, bei Eurem höchst entschlossenen Versuch, die Pitt zu versenken, seid Ihr davon ausgegangen, dass sich Kapitän Stebbings an Bord befand?«, fragte Jamie. Die Kajütendecke war so niedrig, dass er, Ian und Hickman gezwungen waren, sich in der Hocke zu unterhalten wie bei einer Zusammenkunft von Schimpansen. Das Bett war tatsächlich der einzige Sitzplatz, und auf dem Boden zu knien, hätte natürlich der Würde dieses Zusammentreffens feiner Herren Abbruch getan.
    »So war es, Sir, und ich bin Euch dankbar, dass Ihr mich noch rechtzeitig daran gehindert habt. Vielleicht können wir ja ein Glas zusammen trinken, wenn wir etwas mehr Zeit haben, und dann könnt Ihr mir erzählen, was Eurem Rücken zugestoßen ist.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Jamie höflich. »Außerdem vermute ich, dass wir die Fahrt wieder aufgenommen haben. Wo befindet sich die Pitt jetzt?«
    »Sie treibt ungefähr zwei Meilen backbord im Wasser. Wenn ich Stebbings fertigmachen kann «, und bei dieser Vorstellung bekam Hickman quasi rot glühende Augen, »komme ich zurück und hole sie mir.«
    »Falls noch jemand an Bord ist, der sie segeln kann«, sagte Ian. »Als ich den letzten Blick darauf geworfen habe, war an Deck alles in Aufruhr. Was könnte Euch denn dazu bewegen, die Teal anzugreifen, Sir?«, fragte er und hob die Stimme. »Mein Onkel und ich können Euch alles über ihre Bewaffnung und ihre Besatzung sagen. Selbst wenn Stebbings das Schiff unter seine Kontrolle gebracht hat, bezweifle ich, dass er es in den Kampf führen kann. Er hat höchstens zehn eigene Männer, und Kapitän Roberts und seine Männer werden sich kaum an einem Kampf beteiligen.«
    Jamie sah Ian scharf an.
    »Du weißt doch, dass sie ihn wahrscheinlich längst umgebracht haben.«
    Ian hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Jamie, doch die Miene unbeirrbarer Sturheit, die er jetzt aufsetzte, kannte ich nur zu gut.
    »Aye, vielleicht. Würdest du mich denn zurücklassen, wenn du nur glauben würdest, dass ich tot bin?«
    Ich konnte sehen, wie Jamie den Mund öffnete, um zu sagen: »Er ist ein Hund.« Doch er tat es nicht. Er schloss die Augen und seufzte, während er offensichtlich über die Vorstellung nachdachte, eine Seeschlacht anzuzetteln – und dabei rein zufällig unser aller Leben – ganz zu schweigen vom Leben der Männer an Bord der Teal – für einen alternden Hund aufs Spiel zu setzen, der möglicherweise bereits tot, wenn nicht gar von einem Hai verschlungen worden war. Dann öffnete er sie wieder und nickte.
    »Aye, also gut.« Er richtete sich auf, soweit das in der beengten

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