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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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ist (ein besseres Wort fällt mir nicht ein). Wir glauben, dass diese Kreuzungspunkte – oder manche von ihnen – die Orte sind, an denen Menschen, die für diese Kräfte empfänglich sind (in etwa so wie Brieftauben), von einer Zeit in die andere überwechseln können (so wie Eure Mutter und ich und Ihr, Jem und Mandy). Wenn die Person, die das liest, ein Kind (oder Enkelkind) ist, das jetzt noch nicht geboren ist, dann weiß ich nicht, ob es diese Empfänglichkeit, Fähigkeit, wie auch immer man das nennt, auch besitzt, doch ich versichere ihm, dass sie existiert. Eure Großmutter hat vermutet, dass sie erblich ist wie die Fähigkeit, die Zunge zusammenzurollen; ohne das Gen dazu begreift man nicht, wie es geht, selbst wenn man es bei anderen Menschen mit den passenden Genen beobachten kann. Wenn das bei Dir der Fall ist, unbekanntes Kind, weiß ich nicht, ob ich mich bei Dir entschuldigen oder Dir gratulieren soll, obwohl ich vermute, dass es auch nicht schlimmer ist als andere Dinge, die Eltern an ihre Kinder weitergeben, ohne es zu wissen, wie schiefe Zähne oder Kurzsichtigkeit. So oder so, wir haben es nicht mit Absicht getan, bitte glaube uns das.
    Entschuldigung, ich bin hier vom Thema abgekommen. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass die Fähigkeit zur Zeitreise möglicherweise von einer Empfänglichkeit für diese Kreuzungspunkte – Strudel? – der Energielinien abhängt.
    Dank der besonderen geologischen Entwicklung der britischen Inseln finden sich hier viele Energielinien und daher auch viele archäologische Fundorte, die mit diesen Linien zusammenzuhängen scheinen. Eure Mutter und ich haben vor, ein Verzeichnis jener Fundorte anzufertigen, die möglicherweise Portale sind, soweit dies ohne Gefahr möglich ist – und verschätzt Euch nicht, es ist sehr gefährlich. Offensichtlich kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob ein bestimmter Fundort ein Portal ist oder nicht. 1

    Die Beobachtung, dass solche Stellen an den Daten »offen« (oder zumindest offener als zu anderen Zeiten) zu stehen scheinen, die mit den Sonnen- und Feuerfesten der Altvorderen korrespondieren, könnte – wenn diese Hypothese stimmt – etwas mit der Anziehungskraft von Sonne und Mond zu tun haben. Das scheint denkbar, da diese Himmelskörper das Verhalten der Erde im Hinblick auf die Gezeiten, das Wetter und Ähnliches beeinflussen – warum also nicht auch Zeitstrudel?
    »Klingt das verständlich?«, fragte Roger. »Zumindest bis hierhin?«
    »Insofern das Ganze überhaupt irgendwie verständlich klingen kann, ja.« Trotz der Beklommenheit, die sich über sie stahl, wann immer sie darüber diskutierten, konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen; sein Gesicht war so ernst. Er hatte einen Tintenklecks auf der Wange, und sein schwarzes Haar war auf einer Seite völlig zerzaust.
    »Das Professorengen muss wirklich in der Familie liegen«, sagte sie. Sie zog ein Papiertaschentuch hervor, leckte daran wie eine Katzenmutter und rubbelte ihm damit über den Klecks. »Weißt du, es gibt da diese wundervolle moderne Erfindung, die sich Kugelschreiber nennt …«
    »Ich hasse diese Dinger«, sagte er, während er ihre Zuwendungen mit geschlossenen Augen über sich ergehen ließ. »Außerdem ist ein Füllfederhalter doch im Vergleich zu einem Federkiel ein großer Luxus.«
    »Tja, das stimmt. Pa hat immer ausgesehen wie eine Explosion in einer Tintenfabrik, wenn er einen Brief geschrieben hatte.« Ihr Blick wanderte auf die Seite zurück, und sie prustete angesichts der ersten Fußnote, was auch Roger zum Lächeln brachte.
    »Ist das eine ordentliche Erklärung?«
    »Da du es für die Kinder geschrieben hast, ist es mehr als adäquat«, versicherte sie ihm und ließ die Seite sinken. »Was kommt denn in die zweite Fußnote?«
    »Ah.« Er lehnte sich mit verschränkten Händen auf dem Stuhl zurück, und seine Miene war beklommen. »Das.«
    »Ja, das«, sagte sie, auf der Stelle alarmiert. »Gibt es so etwas wie ein Beweisstück A, das dort hinsoll?«
    »Tja, ja«, sagte er widerstrebend und sah ihr in die Augen. »Geillis Duncans Notizbücher. Mrs. Grahams Buch wäre dann Beweisstück B. Die Erklärung deiner Mutter über Aberglauben bei der Pflanzenernte ist die vierte Fußnote.«
    Brianna konnte spüren, wie ihr das Blut aus dem Kopf wich, und sie setzte sich vorsichtshalber hin.
    »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?«, fragte sie zögernd. Sie selbst wusste nicht einmal, wo Geillis Duncans Notizbücher waren – und

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