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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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gestorben war; so etwas kam häufig vor. Doch wenn das der Fall war, warum hätte Percy sagen sollen …?
    Jetzt bekam er doch noch Kopfschmerzen. Seufzend erhob er sich und ging ins Haus. Er hatte zwar noch keine Ahnung, wo oder wann – aber er würde noch einmal mit Percy sprechen müssen. Angewidert stellte er fest, dass ihn diese Aussicht nicht im Mindesten alarmierte.

46
    ENERGIELINIEN
    B rianna machte am Unterwasseraquarium Halt. Zwar war jetzt keine Laichsaison, wenn die Lachse – so hatte man ihr gesagt – in Schwärmen durch die Becken der Fischleiter schwammen, die es ihnen ermöglichten, den Staudamm bei Pitlochry zu überwinden, doch hin und wieder schoss ein silberner Blitz so plötzlich, dass ihr das Herz stehen blieb, durch ihr Blickfeld und kämpfte einen Moment lang gegen den Strom an, bevor er in die Röhre schwamm, die zur nächsten Stufe der Leiter führte. Das Aquarium selbst war ein weißes Gebäude, das in die Seitenwand der Leiter eingelassen war und dessen Fenster mit Algen bewachsen war. Sie hatte hier angehalten, um ihre Gedanken zu sammeln – oder vielmehr, um einige davon zu unterdrücken -, bevor sie zum Damm fuhr.
    Es war Unsinn, sich Gedanken über ein Ereignis zu machen, das bereits stattgefunden hatte. Und sie wusste, dass ihren Eltern nichts zugestoßen war. Oder zumindest, verbesserte sie, dass sie aus Fort Ticonderoga fortgekommen waren; es war schließlich noch eine ganze Reihe von Briefen übrig.
    Und sie konnte diese Briefe jederzeit lesen, um es herauszufinden. Das machte das Ganze ja so lächerlich. Wahrscheinlich machte sie sich im Grunde keine Sorgen. Nur … Gedanken. Die Briefe waren etwas Wundervolles. Gleichzeitig war ihr jedoch nur allzu sehr bewusst, wie viel selbst der detaillierteste Brief auslassen musste. Und Rogers Buch zufolge hatte General Burgoyne Kanada Anfang Juni verlassen, um nach Süden zu marschieren und zu General Howe zu stoßen, womit die Kolonien im Grunde in zwei Hälften zerschnitten wären. Und am 6. Juli 1777 hatte er Halt gemacht, um Fort Ticonderoga anzugreifen. Was -
    »Coimhead air sin!«, sagte eine Stimme hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum und sah Rob Cameron, der aufgeregt auf das Aquariumsfenster zeigte.
Als sie sich wieder umdrehte, sah sie einen gewaltigen silbernen Fisch mit schwarz geflecktem Rücken heftig gegen die Strömung ausholen, bevor er in der Röhre verschwand.
    »Nach e sin an rud as brèagha a chunnaic thu riamh?«, sagte er, und sein Gesicht war voller Staunen. Ist das nicht das Schönste, was Sie je gesehen haben?
    »Cha mhór!«, erwiderte sie argwöhnisch, doch auch sie musste einfach lächeln. Beinahe.
    Sein Lächeln verblasste nicht, wurde aber persönlicher, als er sich jetzt auf sie konzentrierte.
    »Dann sprechen Sie also tatsächlich Gälisch! Mein Vetter hat es mir erzählt, aber ich konnte es nicht so recht glauben. Und Ihr Gälisch klingt ein bisschen so wie auf den Inseln, Barra vielleicht oder Uist.«
    »Mein Vater war Schotte«, sagte sie. »Ich habe es von ihm.«
    Seine Miene änderte sich, und er sah sie an, als wäre sie ein neuartiger Fisch, den er gerade von seinem Haken gezogen hatte.
    »Ach ja? Hier aus der Gegend? Wie heißt er denn?«
    »James Fraser«, erwiderte sie. Ungefährlich, davon gab es Dutzende. »Und ›hieß‹. Er ist … nicht mehr unter uns.«
    »Ach, wie traurig«, sagte er mitfühlend und berührte flüchtig ihren Arm. »Habe meinen Vater letztes Jahr verloren. Hart, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie knapp und setzte sich in Bewegung, um an ihm vorbeizugehen. Sofort drehte er sich um und ging mit.
    »Sie haben auch Kinder, hat Roger gesagt?« Sie machte eine überraschte Bewegung, und er lächelte sie von der Seite her an. »Habe ihn bei den Freimaurern kennengelernt. Netter Kerl.«
    »Ja, das ist er«, sagte sie misstrauisch. Roger hatte ihr nichts von der Begegnung mit Rob erzählt, und sie fragte sich, warum nicht. Er hatte sich ja offensichtlich so lange mit Rob unterhalten, dass dieser wusste, dass sie verheiratet waren und Kinder hatten. Rob verfolgte das Thema jedoch nicht weiter, sondern reckte sich und warf den Kopf in den Nacken.
    »Gahhh … viel zu schön, um den Tag an einem Damm zu verbringen. Ich wünschte, ich könnte auf dem Wasser sein.« Er wies kopfnickend auf den sprudelnden Fluss, wo ein halbes Dutzend Angler mit der räuberischen Konzentration von Reihern in den Wellen stand. »Fischen Sie oder Roger vielleicht?«
    »Früher«, sagte sie und spürte,

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