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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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wie ihr die Erinnerung an den Schwung der Angelrute in ihren Händen einen kleinen Stoß durch die Nervenenden sandte. »Sie?«
    »Aye, ich habe einen Angelschein für Rothiemurchus.« Er sah stolz aus, als sei das etwas Besonderes, daher stieß sie ein beifälliges Geräusch aus. Seine Karamellaugen betrachteten sie lächelnd von der Seite. »Falls Sie einmal mitkommen möchten, brauchen Sie es nur zu sagen. Boss.« Plötzlich grinste er sie an, sorglos und charmant, und ging dann pfeifend vor ihr her in das Verwaltungsgebäude am Damm.

    Eine Energielinie ist eine vermutete Verbindung zwischen zwei auffallenden geografischen Punkten, üblicherweise ein antikes Monument oder ein Megalith. Es gibt eine ganze Reihe von Theorien über Energielinien, und die Meinungen darüber, ob sie tatsächlich ein existierendes Phänomen oder nur ein Artefakt sind, gehen weit auseinander.
    Damit will ich sagen, dass man, wenn man zwei beliebige Punkte nimmt, die für Menschen von Interesse sind, sehr wahrscheinlich einen Weg findet, der sie verbindet, ganz gleich, was es für Punkte sind. Es gibt zum Beispiel eine mehrspurige Straße von London nach Edinburgh, weil viele Menschen zwischen den beiden Städten hin und her fahren, doch dies bezeichnet man normalerweise nicht als Energielinie. Was die Leute mit diesem Wort üblicherweise meinen, ist ein antiker Weg, der zum Beispiel von einem aufrechten Stein zu einer alten Abtei führt, die wiederum wahrscheinlich an einem sehr viel älteren Ort der Anbetung erbaut wurde.
    Da es über die offensichtliche Existenz solcher Linien hinaus nicht viele objektive Indizien gibt, wird eine Menge Blödsinn darüber geredet. Manche Menschen glauben, dass die Linien eine magische oder mystische Bedeutung haben. Ich selbst sehe dafür keinen Grund, genauso wenig wie Eure Mutter, die schließlich Wissenschaftlerin ist. Allerdings ändert auch die Wissenschaft hin und wieder ihre Meinung, und es kommt vor, dass Dinge, die nach Zauberei aussehen, in Wirklichkeit eine wissenschaftliche Erklärung haben.
    Unter den Theorien bezüglich der Energielinien gibt es allerdings eine, die zumindest möglicherweise eine Grundlage in der Physik hat. Wenn Ihr das hier lest, wisst Ihr vielleicht schon, was ein Rutengänger ist; ich werde Euch einen Rundgang mit einer solchen Person unternehmen lassen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Doch nur für den Fall des Falles – ein Rutengänger ist ein Mensch, der unterirdische Wasser- oder manchmal auch Metallvorkommen wie das Erz in Minen aufspüren kann. Manche von ihnen benutzen dazu einen Y-förmigen Stock oder Metallstab oder einen anderen Gegenstand, mit dem sie das Wasser ausmachen, manche spüren es einfach so. Die Grundlage für diese Kunst ist nicht bekannt; Eure Mutter sagt, Occam zufolge erkennen solche Menschen schlichtweg die typische Geologie, in der unterirdische Quellen am wahrscheinlichsten sind. Doch ich habe schon öfter Rutengänger bei der Arbeit beobachtet und bin mir ziemlich sicher, dass mehr an der ganzen Sache ist – vor allem im Hinblick auf die Theorien, von denen ich Euch hier berichte.
    Eine Theorie über Rutengänger besagt, dass das Wasser – oder das Metall – ein Magnetfeld hat, für das der Rutengänger empfänglich ist. Eure Mutter sagt, der erste Teil stimmt und dass es darüber hinaus in der Erdkruste breite Bänder mit geomagnetischen Strömen gibt, die in entgegengesetzter Richtung um den ganzen Erdball verlaufen. Außerdem erzählt sie mir, dass man diese Bänder mit objektiven Methoden messen kann, dass sie aber nicht unbedingt permanent existieren; die Erde selbst dreht ihre elektromagnetischen Felder hin und wieder um (alle soundsoviel Millionen Jahre; sie kannte die genaue Zeitspanne nicht), und die Pole tauschen die Plätze – niemand weiß, warum, aber man hat den Verdacht, dass
Sonnenflecken daran schuld sind. Ein anderes interessantes Detail ist die Tatsache, dass Brieftauben (und wahrscheinlich auch alle möglichen Zugvögel) diese geomagnetischen Linien nachweisbar spüren und sie zur Navigation benutzen, auch wenn noch niemand genau herausgefunden hat, wie sie das tun.
    Was wir vermuten – Eure Mutter und ich (und ich muss betonen, dass wir sehr gut auch unrecht haben könnten), – ist, dass es tatsächlich Energielinien gibt und dass sie geomagnetische Linien sind (oder mit solchen Linien korrespondieren) und dass dort, wo sie sich kreuzen, Punkte existieren, an denen dieses magnetische Feld … anders

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