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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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junge Frau suchen.«
    »Ich kann doch nicht -«
    »Aye, das kannst du. Dein Bruder Jamie hat Lallybroch, die Mädchen sind gut verheiratet, und Michael« – er grinste bei dem Gedanken an Michael -, »Michael wird schon zurechtkommen, glaube ich. Ein Mann braucht eine Frau, und eine gute Frau ist Gottes schönstes Geschenk für einen Mann. Es würde mir leichter fallen zu gehen, a bhailach, wenn ich wüsste, dass auch du deinen Platz gefunden hast.«
    »Aye, nun ja«, murmelte Ian. »Vielleicht hast du recht. Aber noch möchte ich nicht gehen.«

78
    ALTE SCHULDEN
    J amie schluckte seinen letzten Löffel Porridge hinunter und holte tief Luft, während er seinen Löffel neben die Schale legte.
    »Jenny?«
    »Natürlich habe ich noch mehr«, sagte sie, sprang auf und griff nach seinem Schüsselchen. Dann sah sie sein Gesicht, hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Oder brauchtest du etwas anderes?«
    »Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es etwas mit brauchen zu tun hat. Aber …« Er hob die Augen zur Zimmerdecke, um ihrem Blick auszuweichen, und befahl Gott seine Seele an. »Was weißt du über Laoghaire MacKenzie?«

    Er riskierte eine raschen Blick auf seine Schwester und sah die Neugier in ihren großen Augen aufleuchten.
    »Laoghaire also, wie?« Sie setzte sich wieder und begann, nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln. Ihre Hände waren noch schön für ihr Alter, dachte er: abgearbeitet zwar, doch die Finger waren immer noch schlank und beweglich.
    »Sie ist nicht verheiratet«, begann Jenny. »Aber ich vermute, das wusstest du schon.«
    Er nickte knapp.
    »Was willst du denn über sie wissen?«
    »Nun ja, wie es ihr geht. Und …«
    »Und mit wem sie das Bett teilt?«
    Er warf seiner Schwester einen Blick zu.
    »Du bist eine verdorbene Person, Jenny Murray.«
    »Oh, aye. Nun, dann kannst du ja die Katze fragen.« Blaue Augen, die aussahen wie die seinen, glitzerten ihn kurz an, und ihre Wangen bekamen zwei Grübchen. Er kannte diese Miene und kapitulierte so elegant wie möglich.
    »Weißt du es denn?«
    »Nein«, sagte sie prompt.
    Ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. »Oh, aye. Das kannst du sonst wem erzählen.«
    Sie schüttelte den Kopf und fuhr mit dem Finger über die Kante des Honigglases, um einen goldenen Tropfen abzuwischen. »Ich schwöre auf St. Fouthads Zehennägel.«
    Das hatte er nicht mehr gehört, seit er zehn war, und er musste laut lachen.
    »Nun, mehr gibt es dazu ja dann nicht zu sagen, oder?« Er lehnte sich zurück und gab sich gleichgültig. Sie prustete leise, stand auf und begann, geschäftig den Tisch abzuräumen. Er beobachtete sie mit zusammengekniffenen Augen, nicht sicher, ob sie ihn nur aus Bosheit an der Nase herumführte – in welchem Fall sie jeden Moment aufgeben würde – oder ob mehr dahintersteckte.
    »Warum willst du es denn wissen?«, fragte sie plötzlich und heftete den Blick auf einen Stapel benutzter Schüsselchen. Er war verblüfft.
    »Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich es wissen will«, sagte er. »Aber wenn du es schon erwähnst – jeder wäre doch neugierig, oder nicht?«
    »Doch«, pflichtete sie ihm bei. Sie richtete sich etwas mehr auf und sah ihn an, ein langer, prüfender Blick, bei dem er sich fragte, ob er sich eigentlich hinter den Ohren gewaschen hatte.
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie schließlich. »Und das ist die Wahrheit. Ich habe nur das eine Mal von ihr gehört, als ich dir geschrieben habe.«
    Aye, und warum hast du es mir dann geschrieben?, fragte er sich, doch er sprach die Frage nicht aus.
    »Mmpfm«, sagte er. »Und ich soll dir glauben, dass du es dabei belassen hast?«

    ER ERINNERTE SICH NOCH GUT DARAN. WIE ER HIER IN SEINEM ALTEN ZIMMER auf Lallybroch gestanden hatte, das er schon als Junge gehabt hatte, am Morgen seiner Hochzeit mit Laoghaire.
    Er hatte zu diesem Anlass ein neues Hemd bekommen. Es war gerade genug Geld für das Notwendigste da, und manchmal nicht einmal das – doch irgendwie hatte Jenny ein Hemd für ihn aufgetrieben; er hatte den Verdacht, dass sie selbst ihr bestes Hemd dafür geopfert hatte. Er erinnerte sich daran, wie er sich im Spiegelbild der Waschschüssel rasiert hatte. Als er das abgehärmte, strenge Gesicht eines Fremden gesehen hatte, das unter seinen Rasiermesser hervorkam, dachte er, dass er nicht vergessen durfte zu lächeln, wenn er Laoghaire gegenübertrat. Er wollte ihr ja keine Angst machen, und der Anblick im Wasser machte selbst ihm Angst.
    Er dachte

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