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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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plötzlich daran, dass er ihr Bett teilen würde. Entschlossen schob er den Gedanken an Claires Körper beiseite – darin besaß er große Übung -, und stattdessen kam ihm plötzlich der Gedanke, dass es Jahre her war – aye, Jahre! In den letzten fünfzehn Jahren hatte er nur zweimal mit einer Frau geschlafen, und das letzte Mal war, fünf, sechs, vielleicht sieben Jahre her …
    Er erlebte einen Moment der Panik bei dem Gedanken, dass er sich vielleicht als unfähig erweisen könnte, und fasste sich vorsichtig durch den Kilt an sein Glied, nur um festzustellen, dass es schon bei dem bloßen Gedanken, mit einer Frau ins Bett zu gehen, steif geworden war.
    Etwas erleichtert holte er tief Luft. Eine Sorge weniger also.
    Ein kurzes Geräusch an der Tür ließ seinen Kopf herumfahren, und er sah Jenny mit unergründlicher Miene dort stehen. Er hustete und nahm die Hand von seinem Schwanz.
    »Du musst es nicht tun«, sagte sie leise und sah ihm in die Augen. »Wenn du es dir anders überlegt hast, sag es mir.«
    Fast hätte er es getan. Doch er konnte das Haus hören. Es hatte etwas Geschäftiges an sich, eine Bestimmung und eine Freude wie seit Langem nicht mehr. Hier ging es nicht nur um sein eigenes Glück – eigentlich war es darum ohnehin nie gegangen.
    »Nein«, hatte er abrupt gesagt. »Es geht mir gut.« Und hatte sie beruhigend angelächelt.
    Doch als er dann die Treppe hinuntergegangen und unten auf Ian getroffen war, hatte er den Regen an den Fenstern gehört und sich gefühlt, als müsse er ertrinken – eine ungebetene Erinnerung an seinen ersten Hochzeitstag und daran, wie sie sich gegenseitig gestützt hatten, er und Claire, beide blutig, beide zu Tode verängstigt.
    »Alles gut?«, fragte ihn Ian dann leise, zu ihm hinübergebeugt.
    »Aye, bestens«, erwiderte er, froh zu hören, wie ruhig seine Stimme war.
    Jennys Gesicht lugte kurz um die Ecke der Wohnzimmertür. Sie sah besorgt aus, entspannte sich aber, als sie ihn entdeckte.
    »Schon gut, a nighean «, hatte Ian ihr grinsend versichert. »Ich habe ihn, falls
er auf die Idee kommt zu flüchten.« Zu Jamies Überraschung hielt Ian ihn tatsächlich am Arm fest, doch er protestierte nicht.
    »Nun, dann kannst du ihn ja vor den Altar schleifen«, hatte seine Schwester trocken zurückgegeben. »Der Priester ist hier.«
    Er war mit Ian in das Zimmer getreten, hatte vor dem alten Vater McCarthy seinen Platz neben Laoghaire eingenommen. Sie hatte kurz zu ihm aufgeblickt, ihre Augen dann jedoch rasch abgewandt. Hatte sie Angst? Ihre Hand lag kühl in der seinen, doch sie zitterte nicht. Er drückte ihr sanft die Finger, woraufhin sie den Kopf hob und direkt zu ihm aufsah. Nein, keine Angst, aber auch kein beglücktes Leuchten. Dankbarkeit lag in ihrem Blick – und Vertrauen.
    Dieses Vertrauen hatte den Weg in sein Herz gefunden, ein leises Gewicht, das ihn stützte, das wenigstens einige der durchtrennten Wurzeln heilte, die ihn an diesen Ort banden. Auch er war dankbar gewesen.
    Jetzt drehte er sich um, weil er Schritte hörte, und sah Claire durch den Flur kommen. Er lächelte – diesmal automatisch -, und sie trat zu ihm und nahm seine Hand, während sie den Blick durch das Zimmer schweifen ließ.
    »Dein Zimmer, nicht wahr? Als du klein warst, meine ich.«
    »Aye, das war es.«
    »Ich dachte doch, dass mir Jenny das erzählt hat – als wir zum ersten Mal hier waren, meine ich.« Ihr Mund verzog sich ein wenig. Natürlich sprachen sie und Jenny miteinander, doch es waren gestelzte Worte, beide übervorsichtig, um ja nicht zu viel oder nichts Falsches zu sagen. Aye, nun ja, er hatte ja selbst Angst davor, zu viel oder etwas Falsches zu sagen. Aber der Teufel sollte ihn holen, wenn er sich anstellen würde wie ein Mädchen.
    »Ich muss Laoghaire besuchen gehen«, platzte er heraus. »Wirst du mich umbringen, wenn ich das tue?«
    Sie sah überrascht aus und dann, verdammt, belustigt.
    »Bittest du mich etwa um Erlaubnis?«
    »Nein«, sagte er und fühlte sich steif und verlegen. »Ich wollte nur – Nun, ich dachte, ich sage es dir besser, das ist alles.«
    »Das ist sehr aufmerksam von dir.« Sie lächelte immer noch, doch ihr Lächeln hatte etwas Argwöhnisches angenommen. »Könntest... du mir sagen, warum du sie besuchen willst?«
    »Ich habe nicht behauptet, dass ich sie besuchen will «, antwortete er gereizt. »Ich habe gesagt, ich muss sie besuchen.«
    »Wäre es sehr anmaßend von mir zu fragen, warum du sie besuchen musst?« Ihre Augen waren

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