Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
willkommen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Später vielleicht. Ich wollte mit dir sprechen, mo athair, und zwar so, dass es niemand hören kann. Außer deiner Frau«, fügte sie mit einem Blick auf Claire hinzu. »Sie hat gewiss auch etwas dazu zu sagen.«
    Das klang ein wenig unheilvoll, doch dann fügte sie hinzu: »Es geht um meine Mitgift.«
    »Oh, aye? Nun, dann lass uns wenigstens aus dem Wind gehen.« Er führte sie
zur windgeschützten Seite des großen Felsens und fragte sich, was wohl vor sich gehen mochte. Wollte das Mädchen einen unpassenden Mann heiraten, und ihre Mutter weigerte sich, ihr die Mitgift zu geben? War etwas mit dem Geld geschehen? Das bezweifelte er; der alte Ned Gowan hatte die Dokumente ausgestellt, und das Geld lag sicher in einer Bank in Inverness. Und was auch immer er von Laoghaire dachte, er war sich sicher, dass sie niemals etwas tun würde, was ihren Töchtern schadete.
    Ein gewaltiger Windstoß tobte den Pfad entlang. Er wirbelte den Frauen die Röcke auf wie umherfliegendes Laub und attackierte sie alle mit Wolken aus Staub und trockenem Heidekraut. Sie stürzten in den Schutz des Felsens und blieben lächelnd stehen, lachten ein wenig, berauscht vom Wetter, und klopften sich den Staub aus den Kleidern, um sie danach wieder zurechtzurücken.
    »Nun denn«, sagte Jamie, bevor die gute Laune wieder umschlagen konnte, »wer ist es, den du heiraten willst?«
    »Jesus Christus«, erwiderte Joan prompt.
    Er starrte sie einen Moment an, bis ihm bewusst wurde, dass ihm der Mund offen stand, und er ihn schloss.
    »Du willst Nonne werden?« Claire zog neugierig die Augenbrauen hoch. »Wirklich?«
    »Ja. Ich weiß schon lange, dass ich dazu berufen bin, aber …« Sie zögerte. »Es ist … kompliziert.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Jamie, der sich ein wenig gefasst hatte. »Hast du schon mit jemandem darüber gesprochen? Mit dem Priester? Mit deiner Mutter?«
    Joans Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen.
    »Mit beiden«, antwortete sie knapp.
    »Und was haben sie gesagt?«, fragte Claire. Sie hatte sich an den Felsen gelehnt, kämmte sich mit den Fingern das Haar und war unübersehbar fasziniert.
    Joan prustete. »Meine Mutter meint«, antwortete sie langsam und deutlich, »dass ich den Verstand verloren habe, weil ich zu viele Bücher gelesen habe – und dass es deine Schuld ist«, sagte sie, an Jamie gewandt, »weil du mich auf den Geschmack gebracht hast. Sie will, dass ich den alten Geordie McCann heirate, aber ich habe gesagt, da sterbe ich lieber.«
    »Wie alt ist denn der alte Geordie McCann?«, erkundigte sich Claire, und Joan sah sie blinzelnd an.
    »Fünfundzwanzig oder so«, sagte sie. »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Nur neugierig«, murmelte Claire mit amüsierter Miene. »Dann gibt es auch noch einen jungen Geordie McCann?«
    »Aye, seinen Neffen. Er ist drei«, fügte Joan der Korrektheit halber hinzu. »Ihn möchte ich aber ebenso wenig heiraten.«
    »Und der Priester?«, mischte sich Jamie ein, bevor Claire das Gespräch völlig vom Weg abbringen konnte.
    Joan holte Luft und schien dabei größer und strenger zu werden.

    » Er sagt, es ist meine Pflicht, zu Hause zu bleiben und meine betagte Mutter zu umsorgen.«
    »Die es mit Joey, dem Knecht, im Ziegenstall treibt«, fügte Jamie hilfsbereit hinzu. »Ich nehme an, du wusstest davon?« Aus dem Augenwinkel sah er Claires Gesichtsausdruck, was ihn so sehr belustigte, dass er den Blick von ihr abwenden musste. Er hob hinter dem Rücken die Hand, um ihr anzudeuten, dass er es ihr später erzählen würde.
    »Nicht solange ich im Haus bin«, sagte Joan entrüstet. »Was der einzige Grund dafür ist, dass ich noch im Haus bin. Glaubst du, ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren zu gehen, obwohl ich weiß, was sie dann tun? Dies ist das erste Mal seit drei Monaten, dass ich das Grundstück verlassen habe. Und wenn Wetten keine Sünde wäre, würde ich mein bestes Hemd darauf setzen, dass sie genau jetzt zugange sind und ihre Seelen der Verdammnis anheimgeben.«
    Jamie räusperte sich und versuchte – vergeblich -, sich nicht auszumalen, wie sich Joey und Laoghaire auf dem Bett mit dem blaugrauen Quilt leidenschaftlich umarmten.
    »Aye, nun ja.« Er konnte Claires bohrenden Blick in seinem Nacken spüren und hätte schwören können, dass er dort errötete. »Du möchtest also Nonne werden, aber der Priester sagt, du darfst es nicht, deine Mutter gibt dir die Mitgift nicht dafür, und

Weitere Kostenlose Bücher