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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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hilflos von Neuem. »Bist du dir da sicher? Ich glaube nicht, dass du etwas von den Freunden verstehst.«
    »Gewiss tue ich das. Du – ihr seht Gott in jedem Menschen, sucht Frieden in Gott, habt der Gewalt abgeschworen und tragt unansehnliche Kleider, um euch nicht mit den Eitelkeiten der Welt abzulenken. Ist das nicht richtig?«, erkundigte sich Dorothea nervös. Lady Dorothea, verbesserte sich Rachel. William hatte gesagt, sein Onkel sei Herzog.
    »Nun … mehr oder weniger, ja«, sagte Denny, und seine Lippen zuckten, während er sie von oben bis unten betrachtete. »Hast du … dieses Gewand selbst genäht?«
    »Ja, natürlich. Stimmt etwas nicht damit?«
    »Oh, nein«, sagte er, und es klang ein wenig erstickt. Dorothea sah ihn scharf an und richtete den Blick dann auf Rachel, die sie endlich zu bemerken schien.
    »Was habe ich falsch gemacht?«, wandte sie sich flehend an Rachel, und Rachel sah den Puls in ihrem glatten weißen Hals schlagen.
    »Nichts«, sagte sie und kämpfte ihrerseits mit dem Bedürfnis zu lachen. »Doch es ist den Freunden durchaus gestattet, Kleider zu tragen, die ihnen passen. Du brauchst dich nicht mit Absicht zu verunstalten, meine ich.«
    »Oh, ich verstehe.« Lady Dorothea warf einen nachdenklichen Blick auf Rachels adrettes Ensemble aus Rock und Jäckchen, das zwar aus nussbraunem grobem Leinen bestand, ihr aber zweifellos gut passte – und ihr auch genauso gut stand, wenn sie das sagen durfte.
    »Nun, dann ist es ja gut«, sagte Lady Dorothea. »Ich werde es hier und da einfach ein bisschen abnähen.« Ohne weiter darüber nachzudenken, trat sie wieder vor und nahm Denny bei den Händen.
    »Denny«, sagte sie leise. »Oh, Denny. Ich dachte schon, ich würde dich nie wiedersehen.«
    »Das dachte ich auch«, sagte er, und Rachel sah, wie in seinem Gesicht ein erneutes Ringen vonstatten ging – zwischen Pflichtgefühl und Sehnsucht, und ihr Herz schmerzte um seinetwillen. »Dorothea … du kannst hier nicht bleiben. Dein Onkel -«
    »Er weiß nicht, dass ich aus dem Haus gegangen bin. Ich gehe ja zurück«, versicherte ihm Dorothea. »Sobald zwischen uns alles abgesprochen ist.«
    »Abgesprochen«, wiederholte er und entzog ihr mit sichtlicher Überwindung seine Hände. »Du meinst -«
    »Möchtest du einen Schluck Wein?«, mischte sich Rachel ein und griff nach der Karaffe, die der Bedienstete für sie hatte stehen lassen.
    »Ja, danke. Er auch«, sagte Dorothea und lächelte Rachel an.
    »Ich vermute, er wird ihn dringend brauchen«, murmelte Rachel mit einem Blick auf ihren Bruder.
    »Dorothea«, sagte Denny hilflos und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. »Ich weiß, was du meinst. Aber es geht ja nicht nur darum, dass du den Freunden beitrittst – falls das überhaupt … möglich ist.«

    Sie richtete sich auf, stolz wie eine Herzogin.
    »Zweifelst du etwa an meiner Aufrichtigkeit, Denzell Hunter?«
    »Äh … eigentlich nicht. Ich glaube nur, dass du die Angelegenheit vielleicht nicht hinreichend bedacht hast.«
    »Das glaubst du also!« Die Röte stieg Lady Dorothea in die Wangen, und sie funkelte Denny an. »Dann lasse ich dich hiermit wissen, dass ich nichts anderes getan habe, als zu denken, seit du London verlassen hast. Wie zum Teufel glaubst du denn, dass ich hierhergekommen bin?«
    »Du hast veranlasst, dass man deinen Bruder in den Bauch schießt?«, erkundigte sich Denny. »Das erscheint mir doch ein wenig gewissenlos und nicht unbedingt erfolgversprechend.«
    Lady Dorothea holte ein paarmal durch die Nase Luft und betrachtete ihn.
    »Also, weißt du«, sagte sie in ganz vernünftigem Ton, »wäre ich nicht die perfekte Quäkerin, würde ich dich jetzt ohrfeigen. Doch das habe ich nicht getan, oder? Danke, meine Liebe«, sagte sie zu Rachel und nahm den Wein entgegen. »Du bist also seine Schwester?«
    »Nein, das hast du nicht«, räumte Denzell argwöhnisch ein, ohne Rachel zu beachten. »Doch selbst wenn wir einmal – der Form halber«, fügte er mit einem Hauch seines üblichen Humors hinzu, »davon ausgehen, dass Gott in der Tat zu dir gesprochen und gesagt hat, dass du dich uns anschließen sollst, bleibt immer noch deine Familie.«
    »Es gibt nichts in euren Glaubenssätzen, das vorschreibt, dass mein Vater meiner Hochzeit zustimmt«, fuhr sie ihn an. »Ich habe mich erkundigt.«
    Denny blinzelte.
    »Bei wem denn?«
    »Priscilla Unwin. Sie ist ein Quäkerin aus London, die ich kenne. Du kennst sie auch; sie hat gesagt, du hättest einen Abszess am

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