Highland Secrets 2
aber dieses Buch zu lesen, erregte selbst mich. Vielleicht war es eher der Gedanke, zu wissen, dass sie diese Worte geschrieben hatte? Dass diese Fantasie Emmas hübschem Kopf entsprungen war. Die Vorstellung, wir würden mit den Figuren in ihrem Buch die Plätze tauschen, machte mich unglaublich an.
Wann war sie eingeschlafen? Ich hatte es nicht bemerkt. War ich so vertieft in dieses Buch gewesen? Ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb langsam hob und senkte und sich dabei ihr Top über ihren Brüsten spannte. Als ich sie vorhin berührt hatte, war sie überrascht gewesen, aber nicht ganz abgeneigt. Ich hatte gesehen, wie ihre kleinen Knospen sich gegen den Stoff gedrückt hatten. Es hatte mich alle Überwindung gekostet, nicht meine Lippen um ihre vorwitzigen Erbsen zu legen und daran zu saugen.
Seit sie hier aufgetaucht war, bekam ich sie nicht mehr aus meinem Kopf. Alles an ihr erregte mich, entfachte mein Verlangen nach ihr: ihr Haar, diese dunklen, grünen Augen, ihr blumig süßer Duft. Die Art, wie sie ihre Nase kräuselte, wenn sie wütend auf mich war. Ich hatte noch nicht gesehen, dass ihre Nase sich auf diese Weise kräuselte, wenn sie auf jemand anders wütend war. Vielleicht, weil sie bisher auf niemand anders wütend gewesen war? Bis auf den Idioten. Aber auch er hatte ihr dieses Kräuseln nicht entlocken können. Es war ganz allein mir vorbehalten. Der Gedanke gefiel mir. Er ließ nicht nur meinen Magen flattern, sondern brachte mich dazu, sie besitzen zu wollen. Zu brandmarken. So dass jeder erkennen konnte, dass sie mir gehörte. Was sie nicht tat.
Ich hatte in den letzten Jahren viele Frauen neben Michelle, aber keine schaffte es, mich so schnell zornig zu machen und mich gleich darauf wieder zum Lachen zu bringen. Auch nicht Michelle. Sie schaffte es, mich zornig zu machen. Klar. Das schaffte sie immer. Aber dieser Zorn war anders als der, den Emma in mir auslöste. Emmas Zorn brandete durch meine Venen und schürte mein Verlangen danach, diesen wundervollen Körper mit meinem zu bedecken.
Und sie hatte mich vorhin zornig gemacht. Diese unüberlegten Worte. Der Hinweis auf das, was ich ihr angetan hatte. Warum konnte sie mir nicht verzeihen? Könnte ich mir verzeihen? Nein, genau das war der Grund, warum es mich so sauer machte, wenn dieser Vorfall zum Thema wurde. Weil ich mir selbst nicht verzeihen konnte, dass ich sie so sehr verletzt hatte. All die Jahre hatte ich nicht mehr an sie gedacht und dann stand sie plötzlich vor mir und ich hatte das Gefühl, mein Herz zerreißt. Und die Sehnsucht war wieder da, noch viel stärker als damals. Und nicht mehr so unschuldig, sondern voll von einem Verlangen, das ich als Teenager noch nicht gekannt hatte. Vom Augenblick, da ich sie in der Küche entdeckt hatte, hatte ich sie haben wollen. Ihr Anblick hatte etwas Ursprüngliches in mir angesprochen. Etwas, das ich vorher nie empfunden hatte.
Und die Art, wie sie mich ansah, wenn ich einen Raum betrat. Liebevoll. Nein, mit wildem Verlangen in ihren Augen. Sie atmete dann immer zitternd ein, so als wäre sie unsicher oder von sich selbst überrascht. Dann straffte sie ihre Schultern und ihr Blick änderte sich von sehnsuchtsvoll zu herausfordernd. Auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen konnte, sie begehrte mich genauso sehr, wie ich sie begehrte.
Vielleicht wäre es nicht fair von mir, sie weiter zu drängen, aber ich konnte mich ihrer Anziehung und dem, was sie mit meinen Körper anstellte, nicht entziehen. Es war als würde das Verlangen nach ihr mich innerlich zerreißen. Aber was war, wenn ich sie dazu brachte, ihre Abwehr gegen mich aufzugeben? Was wenn ich erst gesiegt hatte? War sie nicht zu schade für eine kurze Affäre? Konnte ich ihr noch einmal wehtun? Aber sie hatte meinen Jagdinstinkt geweckt und dieser trieb mich nur noch mehr an. Ich wollte sie. Wollte ihren Körper an meinem spüren. Wollte, dass sie mich so sehr begehrte, wie ich sie. Wollte ihre nackte Haut an meiner spüren. Schon die Vorstellung ließ mich hart werden. Warum?
Warum empfand ich so für sie? So intensiv? So sehr, dass ich jedes Mal, wenn sie mich ansah, über sie herfallen wollte? Lag es nur daran, dass sie nicht den Rockstar in mir sah? Lag es daran, dass sie nicht nur durch ein Schnippen meiner Finger wie von Zauberhand ihre Klamotten fallen ließ?
Aber ihr Blick, den sie mir zuwarf. Das, was in diesem Blick lag. Ich sollte ihr wirklich fernbleiben, weil ich ihr nicht geben konnte, was sie wollte.
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