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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ging alles sehr schnell. Er öffnete den Mund, schnappte zu – und der Egel war verschwunden. Bei der ersten Kaubewegung hatte er den Mund noch nicht ganz geschlossen, so spritzte das Blut durch die kleine Öffnung genau auf den Tisch, wo es einen dunklen Fleck hinterließ.
    »Sehr gut«, sagte ich.
    Der seltsame Mönch aber kaute auf dem Zeug herum und zog die Lippen dabei in die Breite. Er genoss es, das fremde Blut zu sich zu nehmen. Er würde erstarken und sich womöglich verwandeln, wenn er nicht schon so weit war.
    Marek stützte seine beiden Hände auf die Tischplatte. »Wer bist du?«, flüsterte er. »Los, sag es uns! Wer bist du? Und woher hast du die verdammten Egel?«
    Eigentlich hatten wir erwartet, keine Antwort zu bekommen. Umso überraschter waren wir, dass es trotzdem der Fall war. »Sie waren immer hier. Sie sind hier aufbewahrt worden. All die langen, langen Jahre. Die Menschen haben ein Versteck gesucht und auch gefunden.«
    »Wie lange denn?«
    »Über einige hundert Jahre.«
    »Und es ist tatsächlich das Blut des Highland-Vampirs?«
    »Ja, sein Erbe.«
    »Wie kommt es in die Egel hinein?«
    »Schlaue Männer haben es ihm abgezapft. Sie wussten, dass man ihm auf den Fersen war, aber sie sind schneller gewesen. Den Vampir konnten seine Feinde begraben...«
    »Wo liegt er?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen. Ich würde ihn selbst gern sehen. Man hat ihn in eine Höhle gesteckt und zuvor in einen Sarg gelegt. Er besteht aus Silber, denn der Vampir sollte sich nie mehr befreien können.« Der Mann lachte leise. »Aber es war nicht für die Ewigkeit.«
    »Da hast du es, John.« Marek lachte auf. »Das habe ich mir doch gedacht.«
    Ich nahm den Faden wieder auf. »Nicht für die Ewigkeit. Das kann nur bedeuten, dass er jetzt wieder frei ist. Oder irre ich mich da?«
    »Es kann sein. Man ist unterwegs. In dieser Nacht müsste es so weit sein. Ich habe alles vorbereitet. Ich weiß, dass er kommen wird. Die Zeichen sind da.«
    »Welche denn?«
    »Jemand ist gekommen. Man kümmert sich um ihn. Man wird ihn befreien.« Er grinste wieder und schob dabei die Zunge aus dem Mund, an der noch das Blut des Egels klebte. Er wollte wieder zum Glas greifen, aber ich schob es zur Seite.
    »Schluss damit!«
    Der Mann zuckte zusammen. Er wurde nervös, und Suko änderte die Richtung der Lampe. Jetzt leuchtete er voll in das Gesicht der Gestalt hinein, die ihren Mund noch immer nicht geöffnet hatte und mit einer Hand wedelte, als wollte sie uns so vertreiben.
    Ob er mittlerweile selbst zu einem Vampir geworden war, stand noch nicht fest. Aber wir wollten auch nicht zu hart gegen ihn vorgehen, denn seine Informationen konnten noch von sehr großer Bedeutung für uns werden.
    Marek stellte die nächste Frage. »Bist du allein hier im Haus? Oder gibt es noch jemand?«
    »Geht wieder!«
    »Ich will wissen, ob du allein...«
    Er sprang plötzlich auf. Es war wie eine kleine Explosion, und er überraschte uns mit dieser schnellen Bewegung. Sein Mund öffnete sich weit. Wir hörten das wilde Kreischen, und jetzt sahen wir auch die beiden spitzen Zähne, die aus seinem Oberkiefer ragten.
    Beide Hände schnellten vor. Marek stand ihm am nächsten. Er packte den Pfähler an den Aufschlägen seiner Jacke, um ihn im wahrsten Sinne des Wortes über den Tisch zu ziehen.
    Von der Seite her griff Suko ein. Seine rechte Hand verkrallte sich in den Haaren des Blutsaugers. Sie zerrte die Gestalt nach hinten und zur Seite. Gleichzeitig bogen sie den Kopf zurück, während ich Marek packte und ihn aus dem Griff des Blutsaugers löste.
    Suko kam mit ihm allein zurecht. Noch immer an den Haaren gepackt, zerrte er ihn von der Sitzbank weg, schleuderte ihn herum und wuchtete ihn zu Boden. Auf dem Rücken rutschte der Blutsauger ein Stück weiter. Er schrie dabei seine Wut hinaus. Er strampelte mit den Beinen und schlug mit den Armen um sich, aber das alles interessierte uns nicht.
    Wichtig waren seine Aussagen. Wir mussten herausfinden, wo sich dieser Highland-Vampir befand. Der Typ hier war nur ein kleiner Fisch.
    Er rollte sich herum, geriet in seine seitliche Lage und wollte in die Höhe schnellen, als er mitten in der Bewegung stoppte, weil er mich sah und dabei auch auf mein Kreuz schaute, das ich ihm entgegenhielt.
    Es war eine Szene, wie ich sie aus einem Dracula-Film kannte. Der gebückt stehende van Helsing, der Mann mit dem Kreuz, und der vor ihm auf dem Boden liegende Blutsauger.
    Nur war niemand da, der

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