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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorhänge zur Seite zog, damit Sonnenlicht in den Raum flutete und die Gestalt zum Verfaulen brachte.
    Er hatte den Mund geöffnet. Seine Zähne waren deutlich zu sehen. Zu atmen brauchte er nicht. Was da aus seinem Mund drang, war ein wildes und überlautes Keuchen.
    Meinem Kreuz konnte er nicht entwischen. Er hätte sich schon zur Seite drehen müssen, das war ihm nicht möglich. Und er schaffte es auch nicht, seine Augen zu bewegen. Sie sahen aus wie starre, dunkle Kugeln, die vom Licht der Lampe getroffen wurden.
    Suko und Marek hatten sich in verschiedene Richtungen bewegt. Mit mir zusammen bildeten sie einen Halbkreis, dem der Blutsauger nicht entwischen konnte.
    Ich wusste genau, dass ihm der Anblick des Kreuzes wahnsinnige Schmerzen bereitete, aber ich nahm es nicht weg. Er war kein Mensch mehr. Er würde sich bald auf den Weg machen, um frisches Menschenblut zu trinken, und das mussten wir auf jeden Fall verhindern. Hier sollte keine Kette von Blutsaugern entstehen.
    »Wo finden wir McClure?«, fragte ich scharf.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wo?« Meine Hand mit dem Kreuz geriet noch mehr in seine Nähe. Genau das war etwas zu viel des Guten, denn plötzlich schnellte er schreiend in die Höhe, brach sofort wieder zusammen, fiel auf den Bauch und blieb dort liegen, ohne sich zu bewegen.
    Einige Sekunden vergingen, ohne dass einer von uns sprach. Bis ich den Arm ausstreckte und mich bückte.
    »Glaubst du, dass er vernichtet ist?«, fragte Marek.
    »Das werden wir gleich haben.«
    »Dein Kreuz war zu stark, John«, sagte Suko.
    Ob er damit Recht hatte, würde ich gleich sehen, wenn ich die Gestalt auf den Rücken drehte. Ich fasste in den Stoff der Jacke und zerrte ihn auf die andere Seite.
    Er war nicht vernichtet. Der Anblick hatte ihn nur paralysiert. Da gab es schon einen Unterschied, denn sein Körper veränderte sich zudem nicht. Kein Verfaulen, kein Verbrennen. Er sah eigentlich so aus wie immer.
    »Aus dem bekommst du nichts mehr heraus, John«, sagte Suko.
    »Das fürchte ich auch.«
    »Dann sollte ich ihn pfählen!«
    Ich richtete mich wieder auf. Ich kannte den Pfähler. Er hatte nicht grundlos diesen Namen erhalten. Sein Leben war darauf ausgerichtet, diese Bestien zu vernichten, die keine Menschen waren, auch wenn sie so aussahen, abgesehen von ihren beiden Zähnen, die als Spitzen aus dem Oberkiefer ragten.
    Das war hier auch der Fall, denn der Mund des Blutsaugers hatte sich nicht geschlossen. Uns war, als wollte er uns seine Zähne bewusst präsentieren und uns so zeigen, zu wem er gehörte.
    Marek hatte seinen Pflock bereits gezogen. Er hasste die Blutsauger, die unter anderem seine Frau damals zu einer Vampirin gemacht und mich gezwungen hatten, sie zu töten. Wenn er sie sah, dann tötete er sie mit einer schon kalten Routine.
    »Gut«, sagte ich, »denn aus ihm werden wir keine Informationen mehr herausbekommen.«
    »Das denke ich auch.«
    Es war für Frantisek Marek wie ein Ritual, als er sich neben die Gestalt kniete und dabei direkt in das Gesicht der Gestalt schaute. In seinen Augen bewegte sich nichts, auch die Lippen waren aufeinander gepresst, und das Gesicht wirkte wie versteinert.
    Er schaute genau hin.
    Dann hob er den Pflock – und stieß zu!
    Es war keine Filmszene, bei der viele Kinogänger wegschauten, wenn sie das gespielt sahen. Das hier entsprach der Realität, und Suko und ich waren die Zeugen.
    Der Pfahl drang in den Körper hinein. Der Kopf zuckte in die Höhe. Ein letzter Schrei löste sich aus der Kehle, und zugleich schoss aus dem offenen Mund eine dünne Blutfontäne in die Höhe, die dann wieder zurück in das Gesicht klatschte.
    Marek ließ den Pflock noch in der Brust stecken, während er nickte. »Wieder einer weniger«, flüsterte er.
    Er hatte Recht. Der Blutsauger bewegte sich nicht mehr. Er würde nie mehr aufstehen, um den Lebenssaft anderer Menschen zu trinken, falls es überhaupt schon so weit gekommen war.
    Er schien kleiner geworden zu sein, als er liegen blieb und das Gesicht den Ausdruck einer Maske angenommen hatte.
    Marek zog den Pflock aus dem Körper. »Das ist meine Aufgabe«, sagte er leise. »Ich werde sie so lange durchziehen wie es der Große Meister da oben zulässt.«
    »Das will dir auch niemand verwehren«, sagte ich.
    »So muss es sein, John. Sie dürfen nicht existieren. Man muss die Welt von ihnen befreien, aber...«
    Suko meldete sich. Er hatte sich von uns entfernt, was uns nicht aufgefallen war. »Hier ist eine Tür«, rief er.

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