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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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seiner Krieger waren von einer knappen Handvoll von Colls Männern geschlagen worden. Unter dem heftigen Drang, jemanden zu verprügeln, ballte er die Fäuste.
    Dieser verdammte Coll! Dafür würde er bezahlen. Nicht nur für den Verlust der Männer und seiner Einnahmequelle für Silber – beides brauchte er für seinen Krieg mit MacDonald  –, sondern auch dafür, dass er seine kostbare Schwester entführt hatte.
    Ohne sich darum zu kümmern, dass er Dreck und Schlammspuren auf den Teppichen hinterließ, die auf den Holzfußböden ausgelegt waren, stürmte er in den großen Saal.
    Wo war dieses verdammte Weib? »Mairi!«, brüllte er laut, nicht gerade in der Stimmung für widerspenstige Dienstboten. Mit der Geschwindigkeit einer betagten Schildkröte erschien die mürrische alte Dienerin schließlich in der Tür.
    »Hol mir meinen Rotwein, und zwar schnell.«
    »Ja, Mylaird.«
    An ihrer Antwort war nichts Spöttisches zu erkennen, doch Hector hörte es dennoch, und das Blut rauschte ihm pulsierend in den Ohren. Er hatte genug von mürrischen
und aufsässigen Dienstboten. Diese Leute würden lernen, was Respekt bedeutete. Sie würden lernen, wer hier der Laird war.
    Er warf sein Breitschwert dem Knappen zu, der hinter ihm herlief. »Säubere das. Wenn es dieses Mal wieder nicht scharf genug ist, hacke ich dir damit deine unfähigen Hände ab.«
    Die Angst, die er im Gesicht des Jungen erkennen konnte, wirkte wie Balsam auf seinen Zorn. So war es schon viel besser. Wenn sie nicht der Vernunft gehorchten, dann würden sie eben seiner eisernen Faust gehorchen. Aber gehorchen würden sie.
    Mairi kam mit seinem Wein zurück. Gott, war er durstig! Sein Mund war so trocken und ausgedörrt wie eine Wüste. Er nahm einen langen Schluck, verschluckte sich heftig und spuckte die dunkle Flüssigkeit auf den Fußboden. Mit schmalen Augen starrte er die sture alte Vettel an. »Wie kannst du es wagen, mir dieses Gebräu zu servieren! Bring mir eine andere Flasche!« Er fing den trotzigen Blick der Frau auf, und sein Griff um den Kelch verstärkte sich. »Und wenn du schon dabei bist, such deine Tochter!« Vor Entsetzen riss die Frau die Augen auf, er lächelte. »Wie ist ihr Name doch gleich? Janet? Ich würde gerne mit ihr … sprechen.«
    Nun hatte er endlich ihre volle Aufmerksamkeit. Die Hände der Frau zitterten nervös wie die Flügel eines Vogels. »Ich fürchte, meine Tochter ist fort, Mylaird.«
    »Finde sie, und bring sie zu mir«, sagte er tödlich ruhig. »Oder, wenn dir das lieber ist, dann bring mir deine andere Tochter.«
    Jeglicher Trotz war nun verflogen, doch der gebrochene Ausdruck auf ihrem Gesicht rührte ihn keinen Deut.
    »Aber Mylaird, sie ist erst dreizehn!«
    Er zuckte die Schultern. »Das ist mir gleichgültig.« Mit hartem Blick starrte er sie an. »Die Wahl liegt bei dir. Eine
von ihnen werde ich haben. Wenn du dich mir widersetzt, dann nehme ich sie beide.«
    Die Augen der alten Frau nahmen einen unnatürlichen Glanz an. »Euch hat der Teufel hierher gebracht! Ihr seid ein Fluch! Aber unser Laird wird zurückkommen …«
    »Hüte deine Zunge, Weib, oder ich schneide sie dir heraus!« Sie warf ihm noch einen bösen Blick zu, bevor sie sich aufmachte, seinen Befehlen zu gehorchen. Narren. Er wollte nichts mehr von irgendwelchen verdammten Flüchen oder dem verrückten Aberglauben dieser Leute hören. Er wusste, dass sie ihn für die schlechte Ernte in diesem Jahr verantwortlich machten, was lächerlich war, wenn man bedachte, wie Wind und Regen die kleine Insel heimgesucht hatten.
    Der Zorn der Lady, behaupteten sie. Hector hatte nicht mehr an den Fluch gedacht, bis die alte Hexe Beathag, Colls Heilerin, ihn erwähnt hatte. Da seine eigene Mutter tot war, wurde ihm plötzlich klar, wer nun das Amulett trug – Flora.
    Warum hatte er nicht schon eher daran gedacht?
    Die Gerüchte, dass Coll um seine Schwester warb, beunruhigten ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Seine Schwester würde ihn nicht verraten, indem sie seinen Feind heiratete. Doch wie gut kannte er sie denn?
    Wenn Coll Flora heiratete, dann würde dieses »Ende« des Fluchs ein mächtiges Zeichen gegen ihn setzen, ob es nun dummer Aberglaube war oder nicht. Doch es war die Verbindung mit Argyll, die ihn wirklich beunruhigte. Deshalb durfte es unter keinen Umständen zu einer Ehe zwischen den beiden kommen.
    Nur ein weiterer Grund, Coll den Tod zu wünschen. Hector ließ sich in einen Stuhl am Feuer fallen und begann, einen Plan

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