Highlander meiner Sehnsucht
meinte sie beiläufig. »Ich habe deine Schwestern eingeladen mitzukommen.«
Einer seiner Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Angst davor, mit mir alleine zu sein, Flora?«
Sie straffte die Schultern. »Natürlich nicht. Sei nicht albern.«
Er lachte leise in sich hinein, denn er wusste genau, dass sie log. Sie hatte Angst davor, mit ihm alleine zu sein. Davor, wozu sie vielleicht zustimmen könnte, wenn er ihr zusetzte. Und er setzte ihr zu, sehr sogar.
Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen. »Ich dachte nur, die Mädchen würden vielleicht gerne einmal einen Tag lang der Eintönigkeit der Burg entfliehen. Wir werden viel Spaß haben.« Sie machte eine Pause. »Vielleicht könnte Allan auch mitkommen.« Seine Augen wurden schmal, denn er erriet, was sie vorhatte. »Du hast versprochen, dass du noch einmal über deine Entscheidung bezüglich Mary nachdenken würdest.«
Er bedachte sie mit einem langen Blick. »Das habe ich.«
»Und?«
Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Mädchen, aber meine Entscheidung steht fest. Die Verbindung mit Ian MacDonald of Glengarry ist zu wichtig.«
Flora machte sich nicht die Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Ich verstehe.« Doch das tat sie nicht. Er sah es immer noch nicht ein. Er konnte immer noch nicht erkennen, dass seine Schwester eine Wahl haben sollte. Er sah nur seine Pflicht.
»Und was ist mit dir, Flora? Hast du es dir noch einmal anders überlegt?«
»Wie kannst du über unsere Hochzeit sprechen, wenn deine Schwester so unglücklich ist? Du willst sie zu einer Ehe zwingen, die sie nicht will.« Sie ließ die stillschweigende Folgerung im Raum stehen. Niemals könnte sie einen Mann heiraten, der sich so wenig für die Wünsche seiner Schwester interessierte. Es ähnelte viel zu sehr dem Schicksal, das ihre Mutter hatte erleiden müssen.
Sein Blick wurde kaum merklich härter, doch die kleinen Veränderungen seines Gesichtsausdrucks, die ihr noch vor wenigen Wochen nicht aufgefallen wären, entgingen ihr nun nicht mehr.
»Ich zwinge sie nicht. Mary versteht, dass wir alle Opfer zum Wohle des Clans bringen müssen, warum kannst du das dann nicht auch verstehen?«
Doch eine Ehe sollte kein Opfer sein, das sie bringen musste. Flora wusste, dass er recht hatte: Aus einem verdrehten Pflichtgefühl heraus würde Mary sich ihm fügen. In dieser Beziehung waren sie sehr verschieden. »Ich würde unter diesen Voraussetzungen niemals einen Mann heiraten.«
Er wurde angespannt. »Hier geht es aber nicht um dich. Es geht um Mary. Das hier ist nicht dein Kampf, und doch hast du es in deinen persönlichen Kreuzzug verwandelt.«
Flora wurde wütend. »Du irrst dich. Ich möchte Mary nur eine Chance geben, glücklich zu werden. Ich dachte, du würdest das verstehen.«
»Ich verstehe es, Flora. Aber die Gefühle meiner Schwester sind nicht das einzige Problem.«
»Aber du sagtest …«
»Ich versprach nicht, dass ich meine Meinung ändern würde, sondern nur, noch einmal darüber nachzudenken. Und das tat ich.«
»Aber …«
»Versuch nicht, mich zu manipulieren, damit ich tue, was du willst, Flora.«
»Bist du sicher, dass es nicht andersrum ist?«, gab sie zurück, wobei sie auf seine Verführungsversuche anspielte.
Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob hinter diesem Blick noch etwas anderes lag. Aufmerksam musterte sie sein Gesicht, wobei sie sich wünschte, sie könnte durch Stein hindurchsehen. »Warum hast du mich wirklich hierher gebracht?«
Er zögerte. »Um meine Burg von deinem Bruder zurückzubekommen.«
»Und um mich zu heiraten?«
Sein Blick glitt über ihr Gesicht. »Es schien eine gute Idee zu sein.«
Alle ihre Sinne schlugen Alarm. Er wählte seine Worte offensichtlich mit Bedacht. »Warum?«
Er zuckte die Schultern. »Aus vielerlei Gründen.«
»Die da wären?«
Ihre Hartnäckigkeit setzte ihm zu, und seine Verärgerung zeigte sich deutlich in der Art, wie er die Kiefer zusammenbiss und feine, weiße Linien um seinen Mund hervortraten. »Was willst du von mir hören, Flora? Ich weiß, was du davon hältst, ein lohnender Ehepreis zu sein.«
Entschlossen hob sie das Kinn. »Die Wahrheit.« Ich kann sie ertragen. Das hoffe ich zumindest.
Lachlan hielt ihren Blick fest. »Du bist schön, reich, hast mächtige Beziehungen, und …« Er deutete auf das Amulett. »Du bist ein Symbol für meine Leute, das einen achtzig Jahre währenden Fluch beenden kann.
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