Highlander meiner Sehnsucht
Ich wäre ein Narr, wenn ich dich nicht heiraten wollte.«
Sie zuckte zusammen. Sie hatte um die Wahrheit gebeten, und er hatte sie ihr gegeben. Doch warum musste sie so schmerzlich sein?
Er schien zu spüren, welche Qual ihr seine unverblümten Worte verursacht hatten, denn im nächsten Augenblick fand sie sich in seinen Armen wieder. »Nur weil ich deinen Wert als mögliche Braut erkenne, heißt das nicht, dass ich dich nicht für mich selbst will.«
Sie konnte es in seiner Stimme hören: Er sprach die Wahrheit. Fragend glitt ihr Blick über sein Gesicht, suchte nach Anzeichen, nach irgendetwas, das ihr die richtige Richtung weisen würde. »Und es gibt keinen anderen Grund?«
Warum musste sie ihn nur so bedrängen? Konnte sie es denn nicht einfach auf sich beruhen lassen?
Das war die eine Frage, die Lachlan nicht beantworten wollte. Wenn es je einen Zeitpunkt gab, um ihr die Wahrheit zu sagen, dann war er jetzt gekommen.
Er fühlte sich hin- und hergerissen, gezwungen, sich zwischen zwei nicht wünschenswerten Möglichkeiten zu entscheiden. Er konnte Flora von seinem Handel mit Argyll erzählen und seinen Bruder und seinen Clan dadurch aufs Spiel setzen, wenn sie ihn abwies. Oder er konnte lügen und ihr sagen, dass es keinen anderen Grund gab, warum er sie heiraten wollte, in der Hoffnung, dass es sie genug beeindruckte, um seinen Antrag anzunehmen.
Er wusste, dass sie unschlüssig war – sie kämpfte mit ihrem Verlangen und ihrer Angst, wie ihre Mutter benutzt zu werden. Wenn er es ihr sagte, würde das ihre Ängste nur bestätigen. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie reagieren würde. Er benutzte sie für einen ehrenhaften Zweck, doch nichtsdestotrotz benutzte er sie. Und nun, da er sie kannte, verstand er, was er ihr damit antat. Sie empfand etwas für ihn, dessen war er sich sicher. Doch würde das ausreichen, um ihm seine Manipulation zu vergeben? Denn genau so würde sie es sehen.
Wem wollte er hier etwas vormachen? Der Gedanke, dass er irgendeine Wahl hatte, war eine Illusion. Er brauchte Argylls Hilfe, und er musste tun, was dafür nötig war. Es mochte ihm vielleicht gelingen, die Burg durch Belagerung oder eine List zurückzuerobern, aber was würde ihn das kosten? Er hatte bereits zu viele Männer verloren, und das Kämpfen würde den König, der die Fehde beendet sehen wollte, nur noch weiter erzürnen. Dann war da noch sein Bruder, eingekerkert in Blackness Castle, der uneinnehmbaren Festung des Königs. Er würde es niemals schaffen, seinen Bruder ohne Argylls Einfluss aus Blackness zu befreien, und ein Versuch, ihn mit Gewalt herauszuholen, kam einem Selbstmordkommando gleich.
Wenn es doch nur eine andere Möglichkeit gäbe. Jeder Versuch, John zu befreien, müsste mit List und Geschick durchgeführt werden, bis jetzt war Lachlan noch kein geeigneter
Plan eingefallen, bei dem er nicht über Gebühr den Verlust weiterer Männer riskierte.
Ihm war ebenfalls bewusst, dass er sie sehr leicht verlieren konnte, wenn er ihr von seinem Handel mit ihrem Cousin erzählte, das wollte er nicht riskieren. Sobald sein Bruder in Sicherheit war, würde er ihr alles erklären, das schwor er sich.
Es war eine unhaltbare Situation, die er beenden wollte.
Er spürte ihre musternden Blicke auf sich, während sie auf seine Antwort wartete, und das trug noch zu seinem Ärger über die ganze Situation bei. »Warum leugnest du so hartnäckig, was zwischen uns ist?«, entgegnete er beinahe ärgerlich. »Machst du dir so große Sorgen darüber, wie deine Mutter zu enden, dass du lieber allein bleiben würdest?«
Flora zuckte zurück, als hätte er sie geschlagen. »Natürlich nicht. Du weißt ja nicht, wovon du sprichst.«
Sie wollte sich von ihm abwenden, doch er packte sie am Arm und riss sie zu sich herum. Nahe genug, um das aufgeregte Flattern ihres Herzens zu spüren und den berauschenden, blumigen Duft zu atmen, der sie umgab und ihn verhöhnte. Sein Körper verkrampfte sich vor Ärger und Verlangen. »Weißt du, was ich glaube, Flora? Ich glaube, du hast Angst. Angst, etwas zu riskieren. So große Angst, dass du die falsche Entscheidung treffen wirst und jeden zurückweist, der dir zu nahekommt. Deine Brüder. Deine Schwestern. Mich. Dein Leben ist eine einzige Reaktion auf das Schicksal deiner Mutter. Du bist viel zu sehr damit beschäftigt, jeden zu bekämpfen, um zu erkennen, wer wirklich nur das Beste für dich will.«
Eine wütende Röte stieg ihr in die Wangen. »Wie kannst du es
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