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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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offensichtlichen Zeichen von Reichtum konfrontiert zu werden, versetzte ihm unweigerlich einen Stich des Unbehagens. Es war schon eine Weile her, seit sie das aufwändige Brautkleid zum Abendmahl getragen hatte. In Marys abgelegte Gewänder gekleidet konnte sie ihn leicht vergessen lassen, aus welcher Welt sie kam. Wo würde sie das alles tragen? Auf der alljährlichen Reise nach Edinburgh, wenn er gezwungen war, sich vor dem König zu präsentieren?
    Er ging hinüber zum Kamin und hob das Kästchen auf, das er vorher dort auf einen Stuhl gelegt hatte. »Ich werde
dich jetzt in Ruhe auspacken lassen, aber bevor ich gehe, habe ich noch etwas für dich.«
    Sie legte den Stapel feiner Leinennachthemden, den sie gerade aus der Truhe genommen hatte, aufs Bett und drehte sich zu ihm um. »Was könntest du mir denn noch mehr schenken? Du hast mir doch schon so viel gegeben.«
    »Es ist nur ein kleines Geschenk. Eine Gabe anlässlich unserer Hochzeit.«
    Bestürzung machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Aber ich habe nichts für dich.«
    »Ich habe alles, was ich mir wünsche.« Er reichte ihr das Kästchen. »Bitte, nimm es.«
    Sie warf ihm einen zögernden Blick zu, dann nahm sie das Kästchen und setzte sich auf den Stuhl, um es zu öffnen. Er wartete regungslos, bis sie die Schnur aufgeknüpft hatte und den Deckel hob. Sie hatte den Kopf gesenkt, deshalb konnte er ihr Gesicht nicht sehen, doch er hörte, wie sie den Atem einzog. Vorsichtig nahm sie einen der Pantoffeln aus dem Kistchen und hielt ihn ans Licht. Die winzigen Perlen und Diamanten, die den Absatz des zierlichen Seidenschuhs zierten, fingen das Licht des flackernden Feuers ein und funkelten. »Lachlan …« Ihre Stimme war voll staunender Verwunderung. Mit weit aufgerissenen blauen Augen sah sie ihn an. »Aber wie?«
    Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich freute, dass sein Geschenk ihr gefiel. »Ich weiß, es ist eine Tradition, dass der Vater dem Bräutigam Schuhe schenkt, aber ich dachte, da … Ich dachte, du könntest sie bei unserer Hochzeit tragen. Ich ließ sie elfenbeinfarben anfertigen, da ich nicht wusste, welche Farbe dein Kleid hat.«
    Vorsichtig ließ sie den zart geschwungenen Fuß in den Schuh schlüpfen und streckte das Bein aus, um ihn zu bewundern. Das muss angeboren sein , dachte er. Seine Schwestern taten genau dasselbe, wenn sie neue Schuhe bekamen.

    »Sie passen perfekt«, rief sie bewundernd. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ich konnte einen der Pantoffeln retten, die du im Meer verloren hast. Er wurde am nächsten Tag an den Strand gespült.«
    »Aber du musst sie schon vor einiger Zeit bestellt haben. Woher wusstest du, dass ich dich heiraten würde?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich wusste es nicht. Ich hoffte nur, dass es mir schließlich doch noch gelingen würde, dich zu überzeugen. Da es ein Schuh war, der dich zu mir gebracht hat, dachte ich, es wäre ein passendes Geschenk für diese Gelegenheit.«
    Sie strahlte über das ganze Gesicht. »So was, Lachlan Maclean, hinter dieser stahlharten Fassade des Kriegers bist du ein richtiger Romantiker.«
    Er runzelte die Stirn. »Sei nicht lächerlich.« Doch seine brummige Antwort schien sie nur noch mehr zu amüsieren. »Wenn du lieber Schmuck gehabt hättest …«
    »Absolut nicht!« Schützend zog sie die Füße unter sich, als ob er nur versuchen sollte, sie ihr wieder wegzunehmen. »Es sind die schönsten Schuhe, die ich je gesehen habe.«
    Bei ihrem ängstlichen Gesichtsausdruck musste er lächeln.
    »Aber …« Sie machte eine kleine Pause, und ihr Blick wurde fragend. »Sie müssen ein Vermögen gekostet haben.«
    Das hatten sie. Geld, das er nicht besaß. Doch wie konnte er sie heiraten, ohne dass er ihr etwas schenkte, das ihrer würdig war? Es war wichtig, dass er ihr etwas kaufte, ohne ihre Mitgift anzurühren. Er nahm ihre Hand, sah ihr in die Augen und hauchte ihr einen Kuss auf die Fingerknöchel. »Sie sind ein Geschenk. Ich wollte dir zeigen, wie viel du mir bedeutest.«

     
    Flora schwoll das Herz in der Brust, so gerührt war sie von der Aufmerksamkeit und dem Einfühlungsvermögen, das Lachlans Geschenk bewies. Niemals hätte sie sich vorstellen können, dass der schroffe, abweisende Mann, der sie entführt hatte, sich als so aufmerksam erweisen würde. Nicht, dass sie ihm das sagen würde. Schon allein bei dem Gedanken daran, wie er vor Abscheu den Mund verzogen hatte, als sie ihn einen Romantiker genannt hatte, musste sie kichern.

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