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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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gebrochen hatte. Und nach der Szene in ihrem Zimmer war ihr ihre eigene Schwäche nur zu deutlich bewusst geworden.
    Wenn es nur nicht so schrecklich wehtäte. Gott, sie vermisste ihn! Und es waren erst ein paar Stunden vergangen. Die langen Tage, die sich vor ihr erstreckten, erschienen ihr so unüberwindlich wie ein Felsmassiv. Wie sollte sie das jemals überstehen?
    Wie hatte es nur dazu kommen können? Sie hatte wirklich geglaubt, sie hätte einen Mann gefunden, der sie um ihrer selbst willen lieben könnte, der nichts anderes von ihr wollte. Sie hätte es besser wissen sollen. Doch sie hatte die Lektionen des Schicksals ihrer Mutter in den Wind geschlagen, nur wegen eines Traumes – denn das war alles, was es war, der Traum eines törichten Mädchens. Sie hatte von Anfang an recht gehabt. Nicht was Lord Murray betraf, aber darin, einen Ehemann mit kühler Überlegung zu wählen und nicht zuzulassen, dass sie als Faustpfand benutzt wurde.
    Lachlans Betrug verletzte sie so tief, als habe er mit einem Messer zugestochen. Wenn sich doch nur ihre Erinnerungen ebenso gründlich herausschneiden ließen!
    Im klaren Licht des Tages, während sie den Blick über das windumtoste Panorama von Coll schweifen ließ, verspürte Flora eine scharfe Sehnsucht nach dem, was hätte sein können.

    Als sie den Strand emporstieg, sah sie einen großen Mann, der auf einem prächtigen Ross saß, und erkannte, dass ihr Bruder gekommen war, um sie zu begrüßen. Ihre Schritte wurden unsicher, während sie näher kam. Gütiger Gott, obwohl er gut zehn Jahre älter als Lachlan war, erinnerte er sie an ihn. Nicht wegen seiner Gesichtszüge, sondern wegen seiner Statur, seiner Haltung und des grimmigen Gesichtsausdrucks. Sie waren beide harte, abweisende Krieger – Männer, so rau und schroff wie die Landschaft, die sie umgab.
    Obwohl nicht annähernd so atemberaubend attraktiv wie Rory, war ihr Maclean-Bruder doch ebenfalls ein gut aussehender Mann. Anders als Rory allerdings hatte er keine so offensichtliche Ähnlichkeit mit ihr. Auch fühlte sie seltsamerweise nicht diese sofortige familiäre Verbundenheit.
    Er saß ab und schritt mit demselben entschlossenen Gang wie Lachlan auf sie zu. Vor ihr blieb er stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte sie mit einem langen, harten Blick. »Du bist gekommen. Das ist gut. Ich fürchtete schon, du würdest mich enttäuschen.«
    Sie empfand selbst einen winzigen Funken Enttäuschung, verdrängte ihn aber geschwind. Seine Begrüßung war völlig anders als die von Rory. Die meisten Männer zeigten ihre Gefühle nicht offen, rief sie sich in Erinnerung, deshalb hatte Rorys überschwängliche Umarmung sie ja auch überrascht. Vielleicht hätte sie sich in ihrem Zweifel lieber an Rory wenden sollen. Nein . Das hätte sie nicht riskieren können. Selbst wenn er nicht an dem Handel beteiligt war, so überwogen die Bande seines Lehensverhältnisses mit Argyll doch die Gefühle für eine Schwester, die er kaum kannte.
    Trotz des kühlen Willkommens nach der langen Reise, dem Schlafmangel und der traumatischen Ereignisse des gestrigen Tages stiegen ihr Tränen der Erleichterung in die Augen. »Es ist schön, dich zu sehen, Bruder.«
    Er musste bemerkt haben, wie kurz sie davorstand, zusammenzubrechen,
denn sein Blick wurde sanft. Er reichte ihr die Hand. »Komm. Du bist bestimmt müde. Wir unterhalten uns, nachdem du Gelegenheit hattest, dich ein wenig auszuruhen.«
    Dankbar für seine Güte nahm Flora seine Hand und ließ sich von ihrem Bruder in die Burg ihres Ehemannes führen. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden.
     
    Sie war ein hübsches kleines Ding, seine Schwester. Hector hatte tatsächlich Mitleid mit ihr. Als sie angekommen war, hatte sie ausgesehen, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen.
    In einer Geste ungewöhnlichen Großmuts gönnte er ihr ein paar Stunden Ruhe, bevor sie sich unterhielten. Wenn er sich nicht irrte, wäre Coll ihr hart auf den Fersen. Allerdings müsste er erst seine Männer mobil machen, was Hector ein wenig Zeit für seine Vorbereitungen gab.
    Er hatte sich noch nicht entschieden, wie er Flora am besten zu seinem Vorteil benutzen konnte.
    Sie war nicht das eigensinnige, sture Gör, das er erwartet hatte. Coll hatte sie gebrochen. Dafür sollte Hector ihm wohl dankbar sein, denn es machte, was immer er auch vorhatte, viel einfacher.
    Es war eine Schande. Unter anderen Umständen hätte er sich vielleicht sogar für die Vorstellung,

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