Highlander meiner Sehnsucht
Wie alles an ihm.
Sein Gesicht war nichts als eine steinerne Maske. »Das kann ich nicht.«
»Warum nicht?« Ihre Stimme brach, und er wandte den Blick ab. An seinem Hals zuckte ein Muskel, das einzige Zeichen dafür, dass er nicht völlig unbeteiligt war.
»Bitte!« Sie bettelte nun und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die jeden Augenblick auszubrechen drohten. »Halt mich hier nicht fest, lass mich nach Hause gehen!«
»Wo ist dein Zuhause, Flora?«
Ein erstickter Laut drang aus ihrer Kehle, als der vergiftete Pfeil sein Ziel traf. Sie hatte kein Zuhause. Sie hatte niemanden. Und ganz sicher nicht diesen kalten, gefühllosen Fremden. »Egal wo, nur nicht hier«, flüsterte sie.
Für den Bruchteil einer Sekunde wurde sein Blick weicher. »Ist es denn wirklich so schlimm, hier bei mir zu sein?«
Nein . Das war ja das Problem. Sie hatte sich erlaubt, zu glauben, er wäre anders. Wie eine Närrin hatte sie angefangen, ihm zu vertrauen. Das Leben ihrer Mutter war ihr keine Lehre gewesen. Sie hatte geglaubt, sie wäre immun, doch sie hatte sich geirrt. Wenn sie daran dachte, was beinahe zwischen ihnen geschehen wäre, dass sie sich ihm beinahe hingegeben hätte, dann krampfte sich ihr der Magen zusammen. Sie musste fort von hier, bevor sie ihre Seele für einen Augenblick des Glücks in seinen Armen verkaufte.
»Lass mich zu Hector gehen.«
Seine Augen wurden schmal. »Dein Bruder wird dich nicht beschützen.«
»Aber du schon?«
»Mit meinem Leben.«
Er sagte es so ernst, dass sie ihm beinahe glaubte. Närrin !
»Hüte dich vor Hector, Flora. Vertrau ihm nicht.«
Wieder hätte sie angesichts der bitteren Ironie beinahe aufgelacht. »Er ist mein Bruder. Und im Gegensatz zu dir will er nichts von mir.«
Abscheu vor ihm, vor sich selbst verdrängte den Schmerz, zurück blieb nur eine quälende Leere in ihrer Brust. Die kalten Überreste enttäuschter Illusionen.
»Vor einer Minute wolltest du mich noch genauso sehr wie ich dich.« Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Lippe. »Hat sich denn wirklich etwas geändert?«
Verflucht sei ihr verräterischer Körper – sie erzitterte. Bei seiner Liebkosung durchlief sie ein heißer Schauer, und mit wild klopfendem Herzen wich sie vor ihm zurück. Er wusste genau, wie er auf sie wirkte. Ihr Körper begehrte ihn. »Es mag dir vielleicht gelingen, mich zu verführen.« Wenn sie noch länger blieb, schien das unvermeidlich. Entschlossen sah sie ihm fest in die Augen, damit er sie nicht missverstehen konnte. »Aber ich werde niemals einwilligen, dich zu heiraten!«
Lachlan stählte sich gegen den heftigen Wunsch, ihr entgegenzukommen und sie einfach gehen zu lassen. Zumindest fürs Erste. Obwohl er schwer in Versuchung war, ihr zu beweisen, wie sehr sie sich irrte.
Sie gehörte ihm bereits. Sie wusste es nur noch nicht. Von dem Augenblick an, als er sie berührt hatte, war ihr Schicksal besiegelt gewesen. Wenn sie glaubte, dass sie diese unbestreitbare Macht zwischen ihnen kontrollieren konnte, dann machte sie sich selbst etwas vor. Sie wusste nicht, wie mächtig das Verlangen des Körpers sein konnte.
Doch er wusste es.
Noch nie hatte er etwas so sehr begehrt wie Flora. Und beinahe hätte er sie auch besessen, doch dann sah er sich plötzlich in seiner eigenen Falle gefangen. Jeder Gedanke daran, sie zu verführen, sie dazu zu bringen, ihn zu heiraten,
war vergessen, als er sie in den Armen hielt. Als sie ihren weichen Körper an ihn schmiegte und die Lippen so süß und bereitwillig für ihn öffnete, barst irgendetwas in seiner Brust. Er hatte nur noch den einzigen Gedanken, sie glücklich zu machen.
Er dachte daran, wie heiß und feucht sie gewesen war, wie sie die süßen, schmalen Hüften seiner Hand entgegengedrängt hatte, wie köstlich nahe sie der Erlösung gewesen war.
Heftig verwünschte er die plötzliche Hitze in seinen Lenden und seine Männlichkeit, die sich bei der Erinnerung erneut regte. Sein ganzer Körper pulsierte immer noch von der abrupten Unterbrechung ihrer Leidenschaft.
Verdammt sei Hector.
Sein Herz setzte einen Schlag lang aus, als er hörte, wie sich die Tür öffnete, in dem törichten Glauben, es wäre Flora, die zu ihm zurückkam. Doch es war nur seine Schwester.
»Was ist passiert?«, fragte Gilly besorgt. »Ich sah Flora aus dem Zimmer stürzen, sie sah aus, als wäre sie den Tränen nahe.«
»Es besteht kein Grund zur Beunruhigung, Gilly. Geh auf dein Zimmer zurück.«
»Hat es etwas mit dem Boten zu
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