Highlander meiner Traeume
Dorn im Auge, weil wir unsere eigenen Gesetze haben – und einen eigenen König im Exil, den Vater unseres Oberbefehlshabers. Zudem gehören wir der katholischen Kirche an, während George II sich zur anglikanischen Kirche bekennt. Sagt selbst ... sind das keine Gründe, um James Stuart auf den Thron zu befördern?“
Bobby schnaubte leise, und Aline schrak zusammen und sprang auf. „Ich muss jetzt gehen. Morgen früh bringe ich Euch Frühstück, bitte verlasst die Scheune in der Zwischenzeit nicht.“
Logan schnitt eine Grimasse, wobei er auf den dicken Verband an seinem Oberschenkel wies. „Mit meiner Verletzung würde ich nicht weit kommen, oder?“
Sie lächelte, blies das Talglicht aus und schlüpfte lautlos aus der Scheune.
Kapitel 3
Nachts fand sie kaum Schlaf, und das lag nicht an Hectors Schnarchen, sondern an Logan Kerr. Hatte er es warm genug in der Scheune? War er wirklich satt geworden? Hatte er Schmerzen? All diese quälenden Fragen ließen Aline nicht zur Ruhe kommen und sie wälzte sich von einer Bettseite zur anderen.
Hector war erst weit nach Mitternacht heimgekommen und hatte sich sofort auf das Bett geworfen, ohne sich auszuziehen! Aline störte es nicht mehr, in den trostlosen Jahren ihrer Ehe hatte sie sich an Hectors unliebsame Angewohnheiten gewöhnt.
*
Es war noch dunkel, als Aline aufstand. Ohne ein Geräusch zu verursachen, schlüpfte sie in ihre Kleidung und floh aus der nach Schweiß und Schnaps stinkenden Schlafkammer. Nie im Leben wäre Aline eingefallen, sich bei Hector zu beschweren, musste sie doch froh sein, dass er sie vor dem Armenhaus bewahrt hatte. Mittlerweile war sie volljährig und könnte ihren ungeliebten Ehemann verlassen ... aber wohin sollte sie gehen? Sie besaß kein eigenes Geld, das Haus gehörte Hector; eigentlich gehörten ihm sogar Alines Kleider, denn er hatte den Stoff dafür bezahlt. Und wenn sie darüber nachsann, musste sie erkennen, dass sogar sie selbst Hector gehörte.
Er hatte keinerlei Respekt vor seiner jungen Frau, behandelte sie oft wie eine Dienstmagd. Nur selten durfte Aline ihn zu Dorffesten begleiten; dann jedoch war er sichtlich stolz auf die schöne Frau an seiner Seite und beobachtete sie mit Argusaugen, damit keiner der jungen Männer auf die Idee kam, sich ihr zu nähern.
An diesem Morgen jedoch dachte Aline nicht an ihr schweres Los, sondern an den verletzten Highlander in der Scheune, während sie Brot backte. Wie mochte es ihm wohl gehen nach einer weiteren Nacht in der winterkalten Scheune?
Solange Hector im Haus war, wagte sich Aline nicht in die Scheune. Doch als die Minuten verrannen, ohne das Gepolter von oben zu hören war, nahm Aline all ihren Mut zusammen, schnitt ein großes Stück des frisch gebackenen Brotes ab und machte etwas Milch warm. Dabei huschten ihre Blicke immer wieder ängstlich zur Treppe hinüber.
Mit pochendem Herzen legte sie das Brot in den Eierkorb, den Milchbecher verbarg zwischen ihren Rockfalten. Ganz leise öffnete sie die Hintertür, überquerte gehetzt den Hinterhof und schob das Scheunentor einen Spalt auf – gerade so weit, dass ihre schmale Gestalt hindurch passte.
Drinnen war es schummrig, und von der Heuecke, in der sich Logan am vergangenen Abend befunden hatte, kam kein Laut. Einen bangen Augenblick lang fürchtete Aline, dass der Highlander trotz seiner Verletzung in der Nacht heimlich gegangen - oder noch schlimmer, gestorben war!
Den Blick auf den Heuhaufen geheftet, stellte Aline ihren Korb ab und trat zögernd näher. Doch dann bewegte sich das Heu plötzlich und wurde beiseite geschoben, bis Aline die Wolldecke erkannte, die sie am Vorabend hergebracht hatte.
Logan setzte sich auf; er sah ausgeruht aus und schien fieber- und schmerzfrei zu sein.
„Guten Morgen, Aline“, sagte er mit seiner weichen tiefen Stimme, die eine wohlige Gänsehaut bei ihr verursachte. Sie fing sich, erwiderte den Morgengruß und nahm den Korb wieder auf.
„Ich bringe Euch ein bescheidenes Frühstück“, beeilte sie sich zu sagen, während sie Logan das köstlich duftende Brot und den Milchbecher entgegen hielt. „Leider muss ich gleich wieder ins Haus zurück, Hector könnte jederzeit aufwachen.“
„Und wenn er schon aufgewacht ist, wenn Ihr zurückkommt?“, fragte Logan zwischen zwei Bissen.
Triumphierend hob sie den Korb in die Höhe. „Ich habe eine glaubhafte Ausrede parat, werde ihm erzählen, dass ich im Hühnerstall war, um die morgendlichen Eier einzusammeln. Das tue ich
Weitere Kostenlose Bücher