Highlander meines Herzens
lassen sollen.«
Sin schaute ihn mit gerunzelter Stirn an. »Was, zum Teufel, redest du da?«
»Ich hätte dich dazu bringen sollen mitzukommen.«
Sins Blick schrie beinahe: Bist du übergeschnappt?
»Ich bin kein Mädchen, auf das sein kleiner Bruder aufpassen muss, Braden. Falls es dir entgangen sein sollte, ich
bin zufälligerweise einer der am meisten gefürchteten Ritter ganz Englands und des Heiligen Landes. Es ist nicht so, als ob der bloße Anblick deines Banners ganze Armeen zum Aufgeben bewegen kann, sondern das geschieht beim Anblick meines Banners.«
»Aber trotzdem bist du meine Familie.«
Sins prüfender Blick schien bis in die Tiefen seiner Seele vorzudringen. »Das hier hat doch in Wahrheit gar nichts mit mir zu tun, oder?«
»Natürlich hat es das«, beharrte Braden. »Du bist meine Familie, und ich habe Maggie beschützt, obwohl ich auf dich hätte achten müssen.«
»Nein, Brüderchen. Ein Mann beschützt immer die, die es am nötigsten haben. Die, die sich nicht selbst schützen können.«
»Aber ich habe ihr Leben über deines gesetzt.«
Sin legte den Kopf schief. »Da beide, sie und ich, gesund und munter sind, vermag ich deiner Logik nicht zu folgen.«
»Du bist nicht gesund. Du hättest sterben können.«
Sin schnaubte abfällig. »Ich bin nur ein bisschen versengt. Ich versichere dir, ich habe schon viel Schlimmeres überlebt als dies. Aber was ist mit Maggie? Was ist mit ihr geschehen?«
Braden biss die Zähne zusammen, als er wieder an die Ereignisse des heutigen Morgens dachte. Wieder und wieder konnte er sie auf dem Boden liegen sehen, während der Laird der MacDouglas mit seinem Schwert ausholte. Das Entsetzen dieses Augenblicks und die Angst um ihr Leben waren für immer in seine Erinnerung eingebrannt.
»Ihr Plan hat funktioniert«, flüsterte Braden. »Aber als Robby das Feuer gesehen hat, hat er versucht sie umzubringen. «
»Und?«
»Ich habe sie gerettet.«
»Du hast dein Leben für sie gewagt?«, fragte Sin ungläubig.
Braden nickte.
»Ich will verdammt sein«, erklärte Sin lachend. »Brüderchen, du bist endlich von Amors Pfeil getroffen worden.«
»Das ist nicht komisch«, entgegnete Braden erbost. »Ich bin ihr gegenüber vollkommen wehrlos.«
Wieder richtete sich dieser durchbohrende Blick auf ihn. »Wirklich?«
»Aye«, antwortete Braden seufzend. »Ein Blick von ihr, und ich bin völlig erledigt. Wohin soll das nur führen?«
»In die Glückseligkeit, könnte ich mir vorstellen.«
»Du bist nicht komisch.«
Alle Belustigung wich aus Sins Zügen. »Du auch nicht. Weißt du, Braden, ich habe der Not gehorchend lernen müssen, stets misstrauisch zu sein. Du aber …«
Sin beendete den Satz nicht. Er musste es nicht. Braden wusste gut, was sein Bruder meinte.
Braden war noch nie verraten worden. Nur durch die Beobachtung dessen, was sein Bruder erlebte, hatte er die härteste Lektion des Lebens gelernt.
»Denkst du, ich kann ihr vertrauen?«, fragte Braden.
»Das kann ich nicht beantworten. Der einzige Weg, das herauszufinden, ist, es zu versuchen.«
»Und wenn sie nicht vertrauenswürdig ist?«
Sin seufzte und schüttelte den Kopf, als wäre er mit seiner Geduld am Ende. »Du bist stärker als Kieran. Du wirst es überleben. Aber ich denke, Brüderchen, dass dir die eigentliche Frage entgangen ist. Was, wenn sie dein Vertrauen verdient?«
»Dann bin ich ein verdammter Esel.«
Sin lächelte. »Da scheinen wir immer wieder zu landen, was?«
Braden lachte. Sin hatte Recht. Es war an der Zeit, dass er aufhörte, so kurzsichtig zu sein. Er musste es wagen.
All die Jahre lang hatte er Angst gehabt. All die Jahre lang hatte er sich für so stark gehalten, obwohl er in Wahrheit schwach gewesen war und sich zu sehr gefürchtet hatte, es einfach darauf ankommen zu lassen.
Aber Maggie …
Sie war es wert.
Sein Leben und auch sein Herz war sie wert. Und alles andere auch. Er würde seinen dummen Ängsten nicht erlauben, sie auch nur eine Minute länger zu trennen.
Braden nahm sich vor, sie zu suchen und dann zu heiraten.
»Wünsch mir Glück.«
Sin nickte. » Bon chance, mon frère. «
Braden lief aus dem Zimmer. Er musste Maggie finden.
Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, als er in die gedrängt volle Halle lief, um sie zu finden. Etwa vier Dutzend Menschen waren hier versammelt, die lachend in Grüppchen zusammenstanden und sich miteinander unterhielten.
Braden sah sich um, aber nirgends konnte er Maggies kurz geschnittenen rotgoldenen
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