Highlander meines Herzens
so gemeint. Es ist nur so … ihr wisst doch selber, dass ihr noch nie ein Mann den Hof gemacht hat.«
Diese Antwort diente nur dazu, dass sich die Mienen der Brüder weiter verfinsterten, ihre Körperhaltung noch angriffslustiger wurde, während sie die Umstehenden musterten.
»Und was ist mit meiner kleinen Schwester nicht in Ordnung?«, erkundigte sich Duncan drohend.
»Zuerst einmal«, sagte Fergus, »ist sie nicht sonderlich hübsch. Und zweitens ist sie nicht ganz richtig im Kopf. Seht euch doch nur mal an, was sie mit unseren Frauen angestellt hat! Gar nicht zu erwähnen, dass sie auf mich losgegangen ist, als ich in die Kirche kam, um meine Frau zu sehen.«
Nach dieser Erklärung brach in der Halle die Hölle los.
Maggies vier Brüder knurrten wutentbrannt, ehe sie sich auf die anderen stürzten.
Lochlan beteiligte sich nach Kräften an dem Getümmel, indem er versuchte, es zu beenden und seine Männer zur Vernunft zu bringen. Flüche und Schreie hallten durch den Saal, durchsetzt von dem Geräusch von Fäusten, die auf Fleisch trafen, und dem zerberstenden Holz von Bänken, Tischen und Stühlen.
Lochlan hatte noch nie in seinem Leben so ein Handgemenge gesehen.
Der Drang, den Raum zu durchqueren und sich sein Schwert von seinem Platz über dem Kamin zu nehmen, war schier überwältigend, aber er wollte niemanden ernsthaft verletzen. Dennoch konnte er doch wohl ein wenig Beherrschung von den Männern erwarten.
Während Lochlan sich bemühte, Maggies Brüder zu bändigen, stürzten sich fünf andere zugleich auf ihn. Ehe Lochlan sich losreißen konnte, hatten sie ihn gepackt und auf einen Stuhl vor dem Kamin gesetzt.
»He! Was soll das?«, wollte Lochlan wissen, als zwei Männer ihn festhielten, während zwei andere Seile holten.
Die Antwort war offensichtlich.
Nach wenigen Minuten saßen Maggies vier Brüder auf Stühlen neben ihm, und sie alle waren gefesselt, verschnürt wie Vögel zum Schlachten.
Laut fluchend wehrte sich Lochlan gegen die Seile, die ihn an den Stuhl banden. Wenn er hier je wieder herauskäme, würde es sie alle teuer zu stehen kommen.
Fergus und die anderen betrachteten die Gefesselten hinterhältig lächelnd. »Und jetzt suchen wir uns einen Laird, der damit fertig wird, wenn …«
»Was, zum Teufel, ist denn hier los?«
Fergus erblasste beim Klang der tiefen Stimme.
Lochlan atmete erleichtert auf, als Braden erschien.
Aber seine Erleichterung währte nicht lange.
Der Zorn der Meute wandte sich nun gegen Braden. Die wütenden Stimmen waren beinahe ohrenbetäubend.
Bis ein scharfer Pfiff ertönte.
Die Männer beruhigten sich und wichen zurück, sodass sich eine Gasse von Braden zu Lochlan und Maggies Brüdern auftat.
Mit wutverzerrten Zügen machte Braden einen Schritt nach vorne und betrachtete die Männer. »Würde sich jemand die Mühe machen, mir zu erklären, warum mein Bruder, euer Laird, auf einen Stuhl gefesselt ist?«
Die meisten zeigten betretene Gesichter, nicht so Fergus. Er trat vor und stellte sich vor Braden. »Wir wollen, dass diese Angelegenheit mit den Frauen beigelegt wird.«
»Und du hältst, Lochlan an einen Stuhl zu fesseln, für den besten Weg, das zu erreichen?«
Lochlan lächelte. Jetzt, da Braden da war, konnte er die Absurdität der Situation würdigen.
Fergus wirkte beschämt.
Den Kopf schüttelnd ging Braden zu Lochlans Stuhl. Aber der hünenhafte Enos verstellte ihm den Weg. »Dein Bruder geht nirgendwo hin, ehe nicht meine Frau wieder bei mir zu Hause ist, sich um unsere Kinder kümmert, mir das Bett wärmt und etwas Essbares kocht.«
»Aye«, rief Fergus. »Ich sage, wir bringen den Laird um und holen uns unsere Frauen!«
Die Männer nahmen den Ruf auf. »Bringt den Laird um!«, schallte es von überall her.
Lochlan hielt den Atem an, voller Sorge, wozu die aufgepeitschte Menge in der Lage wäre. Verdammt, er hätte sich doch sein Schwert nehmen sollen, solange er noch die Gelegenheit hatte.
»Ruhe!«, brüllte Braden, bis sie schließlich verstummten. »Habt ihr alle den Verstand verloren? Ihr sprecht da von eurem Laird, eurem Anführer. Dem Mann, dem ihr alle zu folgen und den ihr mit eurem Leben zu schützen geschworen habt.«
»Aber er steht zwischen uns und unseren Frauen!«
Braden holte tief Luft, während er das Meer aufgebrachter Männer betrachtete. Das hier geriet viel zu schnell außer Kontrolle. Wenn er ihnen nicht bald Einhalt gebieten konnte, dann war schwer zu sagen, wozu sie im Stande waren.
Heilige Maria,
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