Highlander meines Herzens
Widerwärtiges tat.
Mit einem kräftigen Ruck gelang es Braden, den Teppich zurückzuschlagen.
Das Erste, was Maggie sah, nachdem sie von dem Stoff befreit war, war Ians wütendes Gesicht, als er sich auf sie stürzen wollte.
Kreischend versuchte sie erneut wegzulaufen, aber Braden bekam sie zu fassen und zog sie an seine Seite, während er mit der anderen Hand Ian zurückhielt.
»Ruhig, ihr beiden«, sagte er. »Was ist denn los?«
Ian hielt sein Holzpferd in die Höhe, das nur noch drei Beine hatte. »Sie hat mein Pferd zerbrochen, und dafür werde ich ihr alle Knochen brechen.«
»Das habe ich nicht absichtlich getan«, verteidigte Maggie sich rasch. »Ich habe dir gesagt, es war ein Unfall. Ich bin gefallen, weil du mich schlagen wolltest.«
»Ich hätte nicht versucht, dich zu schlagen, hättest du nicht damit gespielt, du mottenzerfressener, stinkender Pantoffelheld!«
Braden warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Pantoffelheld? «, fragte er Ian. »Junge, weißt du überhaupt, was das ist?«
Ian schob die Unterlippe vor. »Aye. Mein Vater benutzt es die ganze Zeit.«
»Und was bedeutet es?«
»Schwächling.«
Braden schüttelte den Kopf. »Wie alt bist du, Ian?«
»Sieben, genauso wie sie !« Er sprach das letzte Wort so verächtlich aus, als wäre Maggie eine Art Untermensch.
»Nun, dann lass dir für zukünftige Beleidigungen sagen, dass Pantoffelheld die Bezeichnung für einen Mann ist, der immer tut, was seine Frau verlangt, und somit keine geeignete Beschimpfung für deine kleine Schwester darstellt.«
»Ach Mann«, sagte er eingeschnappt. »Aber mottenzerfressen ist sie doch.«
»Bin ich nicht«, widersprach Maggie. »Du Krötenschniedel! «
Braden verschluckte sich fast vor Schreck. »Wo, um Himmels willen, habt ihr beide euch herumgetrieben, dass ihr solche Wörter aufgeschnappt habt?«
»Bei unseren älteren Brüdern meistens«, antwortete Maggie.
»Jemand sollte mal mit Jamie und Anghus ein Wörtchen reden«, sagte Braden, während er Ian sein hölzernes Pferd wiedergab. »Ich sag dir was, Ian MacBlar, ich habe ein bemaltes Pferd in meiner Kammer. Wenn ich dir das gebe, versprichst du dann, deine kleine Schwester in Ruhe zu lassen?«
»Nur, wenn sie verspricht, es nicht anzufassen.« Er blickte sie drohend an. »Niemals.«
Maggie schürzte die Lippen und spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. Sie war doch nicht böse, und sie wollte sein Spielzeug ganz bestimmt nicht kaputtmachen. »Es ist nicht meine Schuld. Ich wollte es nur einmal halten.«
Sie schaute zu Braden auf. »Sie lassen mich nie mit ihren Sachen spielen. Und seit unsere Mutter letzten Winter gestorben ist, habe ich kein neues Spielzeug mehr bekommen. «
»Weil du ein Mädchen bist!«, erklärte Ian verächtlich. »Mädchen spielen nicht mit Pferden. Die verdienen sie nicht.«
Maggie holte aus, um ihn zu schlagen, aber Braden fing ihren Arm ab.
»Weißt du, Ian«, sagte er zu ihrem Bruder, »du solltest dir mehr Mühe geben, zu Maggie nett zu sein. Schwestern sind etwas ganz Besonderes.«
»Wie willst du das wissen? Du hast ja nur Brüder.«
»Daher weiß ich es ja eben. Wenn ich eine so zarte Blüte als Schwester hätte, würde ich gut auf sie Acht geben. Pass auf sie auf!«
Ian schnaubte abfällig. »Dann kannst du sie gerne haben. Gib mir das Pferd, und sie gehört dir.«
Maggie blickte zu Braden auf, und eine Träne rann ihr über die Wange. »Ich möchte nicht lästig sein«, verriet sie ihm. »Ich will nur mitspielen, aber sie denken, mit mir macht es keinen Spaß. Sie sagen, ich darf nicht dabei sein, weil ich ein Mädchen bin.« Mehr Tränen liefen. »Ich hasse es, ein Mädchen zu sein. Ich hasse es, hasse es, hasse es!«
Braden zog sie an sich. »Nun, nun, Kleines. Es ist nichts Schlechtes daran, ein Mädchen zu sein. Der liebe Gott hat dich zu dem gemacht, was du bist, eines Tages werden auch deine Brüder begreifen, was für ein besonderes Geschenk Er ihnen mit dir gemacht hat.«
Zum ersten Mal in den sieben Jahren ihres Lebens bedauerte sie nicht, ein Mädchen zu sein. Wenn Braden sie mochte, konnte sie nicht durch und durch schlecht sein, oder?
Ihre Brüder waren einfach nur gemein.
»Was tut ihr beide hier drinnen?«, zerschnitt eine verärgerte Stimme die Luft.
Maggie löste sich von Braden und blickte in das wütende Gesicht ihres Vaters.
Er kam auf sie zu und packte sie an der Hand, dann griff er nach Ian. »Ich dachte, ich hätte euch beiden befohlen, auf dem Wagen sitzen
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