Highlander meines Herzens
Das sollte die Männer davon abhalten, etwas gegen die MacDouglas zu unternehmen, ehe wir dort angekommen sind. Wenn du Lochlan befreist, sag ihm, was wir vorhaben, und sorg dafür, dass er keinen Überfall auf die MacDouglas unternimmt,
es sei denn, er hat stichhaltige Beweise dafür, dass wir tot sind.«
Ewan nickte langsam, beinahe widerwillig.
Braden schlug ihm auf den Rücken. »Maggie und ich werden bei Anbruch der Dunkelheit aufbrechen.«
»Was soll ich tun, wenn die Frauen sie in den nächsten Tagen vermissen?«, wollte Ewan wissen.
»Erzähl Mutter morgen früh, was wir vorhaben. Sie wird sich darum kümmern, dass die Frauen keinen Verdacht schöpfen.«
»Aber denk daran«, warnte Maggie, »du musst uns die ganzen vier Tage Zeit lassen, um zu den MacDouglas zu gelangen. Wenn du die Frauen eher ziehen lässt, könnte einer der Männer die MacDouglas angreifen, sodass wir sterben, bevor wir die Burg erreichen.«
Ewans Miene verriet seine Sorge um sie, aber schließlich willigte er ein.
Sin knurrte leise. »Ich vermute, das ist der Zeitpunkt, da ich mich diesem Himmelfahrtskommando anschließe. «
Braden hob fragend eine Augenbraue. »Das soll heißen?«
»Ich kann dich schließlich nicht einfach alleine gehen lassen, Brüderchen. In dem übrigens hochwahrscheinlichen Fall, dass MacDouglas beschließt, euch beide auf der Stelle umzubringen, kannst du ein weiteres Schwert gut gebrauchen.«
»Oh, jetzt muss ich leider wieder sarkastisch werden«, erklärte Ewan. »Darf ich dich darauf hinweisen, wie sehr du auffallen wirst, wenn du in englischer Kleidung über das Land der MacDouglas stolzierst?«
Braden nickte. »Er hat Recht, Sin.«
Sins finstere Miene hätte selbst Goliath Furcht eingejagt.
»Eher trage ich einen Weiberrock, als ein Plaid anzulegen. «
»Nun, dann wirst du hier bleiben müssen«, sagte Braden.
»Ich werde in meinen eigenen Kleidern bestens zurechtkommen. «
»Nein«, entgegnete Braden fest. »Das Risiko gehe ich nicht ein. Ich konnte Kierans Tod nicht verhindern und auch nichts unternehmen, als unser Vater dich zu den Engländern fortgeschickt hat. Aber ich kann dies hier unterbinden, und das werde ich. Ich werde keinen weiteren Bruder verlieren. Nicht so lange ich lebe.«
Sins Miene wurde noch finsterer, dann schlug er sich mit der Faust auf den Oberschenkel. »Du weißt schon, dass da diese Stimme in meinem Kopf ist, die mir die ganze Zeit rät, nach England zurückzukehren. Ganz sicher werde ich es noch bereuen, dass ich nicht auf sie gehört habe.«
Mit verächtlich verzogenen Lippen drehte sich Sin zu Ewan um. »Besorg mir ein verdammtes Plaid, und ich trage es.«
Braden unterdrückte angesichts Sins angewiderter Miene nur mit Mühe ein Lachen.
»Jetzt, da wir das geklärt haben«, verkündete er dann, »lautet die nächste Frage, wie wir unseren Weg durch Feindesland zur Burg der MacDouglas finden.«
Maggie lächelte. »Ich bin so froh, dass du das ansprichst. «
KAPITEL 7
S tunden später, nachdem die Sonne langsam über den saftig grünen Hügeln des Hochlandes untergegangen war und Dunkelheit sich über das Land senkte, stand Maggie auf dem kleinen Hof hinter der Kirche. Den Platz säumten auf allen Seiten Büsche und Rosen, mit deren liebevoller Pflege Pater Bede den größten Teil seiner Zeit verbrachte. Diese Rosen dufteten herrlich in der milden Abendluft.
Eine einsame Bank stand vor der Mauer am anderen Ende, und wenn sie sich sehr anstrengte, konnte sie die Stimmen der Frauen im nahen Schlafsaal hören. Der Wind trug schwaches Lachen zu ihr, das ihr ein Lächeln entlockte.
Es war wunderschön hier draußen. Sie liebte ihre herrlichen Highlands. Obwohl die Sonne hinter den Hügeln versunken war, tauchte sie die Ränder der dunkelblauen Wolken noch in leuchtendes Lila und Purpurrot, während die ersten Sterne der Nacht am Firmament erschienen und zu funkeln begannen. Angenehme Kühle breitete sich aus, und die Tiere der Nacht hoben zu ihrem leisen Konzert an.
Maggie hatte den Anbruch der Nacht schon viele tausend Mal miterlebt, aber nie zuvor hatte es sie so berührt wie heute. Sie begann zu beten, dass, wenn alles vorüber war, sie zurückkehren könnte, um auf MacAllister-Land einen weiteren wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen.
Vor ein paar Wochen, als sie ihren Plan gefasst hatte,
hätte sie nie mit solchen Komplikationen gerechnet. Auch nicht damit, dass Braden MacAllister vortreten und sie verteidigen würde.
Er war ein guter Mann, immerhin
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