Highlander meines Herzens
Wimper zu zucken.
Maggie hielt eine Minute inne, um dem lieben Gott und seinen Heiligen für die ihr erwiesene Gnade zu danken
und darum zu beten, dass sie so etwas nie wieder erleben müsste.
»Bist du in Ordnung?«, erkundigte sich Braden, als er ihr vorsichtig den Ast entwand und ihn dann zur Seite warf.
»Danke«, hauchte sie schwach. »Danke.«
»War mir ein Vergnügen«, erwiderte er und umfing ihre bebenden Hände in seiner.
Himmel, sah der Mann gut aus. Und in seinen haselnussbraunen Augen las sie eine Sorge und ein Mitgefühl, das sie innerlich wärmte.
Aber sie entdeckte auch ein Funkeln, das nur Belustigung bedeuten konnte.
Sicher konnte Braden an dem Überfall nichts Komisches finden, oder?
Nein, sie musste sich irren.
Braden umfing ihre Wange mit einer Hand und strich ihr leicht mit dem Daumen über die Wangenknochen. Es kostete sie große Mühe, nicht einfach die Augen zu schließen und befriedigt aufzuseufzen. Seine besänftigende, zarte Berührung war himmlisch und sandte eine Welle des Verlangens durch sie, die ihre Furcht und ihre Sorgen vertrieb.
Braden hatte sie beschützt. Wieder einmal. Sie fragte sich, ob er eigentlich wusste, wie oft er ihr in ihrem Leben schon zu Hilfe gekommen war.
»Danke, dass du meinen Rücken geschützt hast«, sagte Braden leise.
Maggie runzelte die Stirn. In seinem Ton schwang etwas mit, das sie erst nicht deuten konnte, ihr aber verdächtig nach Erheiterung klang. Schließlich erriet sie, was ihn so belustigte.
»Du wusstest, dass der Mann, den ich geschlagen habe, von hinten kam, nicht wahr?«
»Ja«, antwortete er mit einem Lachen. »Aber ich bin
froh, dass ich dir wichtig genug war, ihn abzulenken. Und noch mehr, dass du dabei sogar dein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hast.«
Ein weiterer Schauer überlief sie, der aber nichts mit Furcht zu tun hatte, sondern einzig mit dem Krieger vor ihr.
Meine Güte, der Mann war unglaublich, wenn er lächelte.
Wie, um Himmels willen, konnte ihm eine Frau etwas abschlagen, wenn er sie mit seinen Grübchen so ansah, mit seinem glühenden Blick?
Er unterbrach sein zärtliches Streicheln und schaute ihr tief in die Augen. »Was du getan hast, war sehr mutig, und das, obwohl ich angeblich so ein Schuft bin.«
»Du bist ein Schuft«, erklärte sie. Sie wusste es, aber im Moment war das ihrem Herzen egal.
»Aye«, pflichtete er ihr mit einem teuflischen Lächeln bei und neigte den Kopf zu ihr. »Von der allerschlimmsten Sorte.«
Unwillkürlich öffnete sie den Mund, verzehrte sich nach einem weiteren Kuss.
Braden schloss die Augen und begann den Kopf zu senken, um ihre Einladung anzunehmen, wurde aber von Sins Räuspern unterbrochen.
»Muss ich euch beide schon wieder auseinander treiben? «, fragte er. »Langsam wird es ermüdend.«
Maggie zuckte in Bradens Armen zusammen.
Braden wich sogleich zurück und seufzte voller Bedauern. »Erinnere mich daran, dir nachher ausführlich zu danken«, flüsterte er ihr zu.
Maggie war zu verblüfft, um darauf etwas zu erwidern. Ihre Sinne waren in einem derartigen Durcheinander, dass sie nur nicken konnte.
Gütiger Himmel! Was hätte sie beinahe getan?
Du hättest ihn beinahe geküsst.
Wieder.
Oh, Mädel, wo hast du nur deinen Kopf, dass du einem Mann wie ihm nachgibst?
Sich auf die Unterlippe beißend beobachtete sie Braden und Sin.
Warum, Braden, warum musst du nur von einer Frau zur nächsten flattern? Und warum konnte sie ihn dafür nicht einfach hassen?
Weil das so wäre, als wollte man den Wind dafür hassen, dass er wehte, oder die Sonne, dass sie schien. Es war seine Natur. Würde man das ändern, änderte man damit den ganzen Mann, und mit Ausnahme dieses einen Wesenszuges mochte sie alles an Braden sehr, sehr gerne.
Nein, sie wollte nicht, dass er sich änderte. Es war seine Unbekümmertheit, die sie so anziehend fand. Sie müsste einfach besser auf sich aufpassen, damit er sie nicht noch weiter verletzen konnte.
»Denkt ihr, sie kommen wieder?«, fragte Maggie, als sie zu Sin und Braden trat.
»Aye«, antwortete Sin im selben Augenblick, als Braden »Nein« sagte.
Sin warf seinem Bruder einen verblüfften Blick zu, ehe er sein Schwert in die Scheide zurücksteckte. »Glaubst du ernsthaft, sie würden einfach weiter ihrer Wege ziehen, ohne sich irgendwie zu rächen?«
»Aye, wir haben sie besiegt. Warum sollten sie wiederkommen? «
In Sins Augen glühte ein machtvolles Gefühl auf, sodass Maggie unwillkürlich einen Schritt nach hinten
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