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Highlander meines Herzens

Highlander meines Herzens

Titel: Highlander meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacGregor
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machte.
    »Rache ist ein starker Beweggrund, kleiner Bruder«, erklärte er ausdruckslos.

    Da wusste sie, dass Sin einen tiefen Hass in sich trug. Gegen wen, konnte sie nur raten. Aber die arme Seele, die sich jemanden wie Sin zum Feind gemacht hatte, besaß ihr aufrichtiges Mitgefühl. Im Hinterkopf fragte sie sich, was für ein schreckliches Schicksal Sin wohl diesem Menschen zugedacht hatte.
    Keine Minute glaubte sie, dass derjenige noch lebte. Denn nach allem, was sie von Sin bisher gesehen hatte, hatte er bestimmt das Leben seines Feindes mit einem gezielten Streich beendet. Und das voller Genugtuung.
    Braden erwiderte den Blick seines Bruders mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken, ein tiefes Verständnis war zwischen ihnen zu spüren. »Das wirst du besser wissen als ich.«
    Sin schaute zur Seite. Er legte seine Hand auf den Knauf seines Schwertes und ging an ihr vorbei.
    »Ich will mein Pferd«, hörte sie ihn vor sich hin murmeln, ehe er zwischen den dicht stehenden Bäumen verschwand.
    Mit einem Seufzen sah Braden seinem Bruder hinterher. Er nahm sein Bündel vom Boden und folgte ihm.
    Maggie schloss sich ihm an, schaute dabei aber immer wieder zwischen den Brüdern hin und her.
    Braden konnte genauso gefährlich sein wie Sin, aber ihn umgab eine Aura von Sorglosigkeit und Fröhlichkeit, die sie unwiderstehlich zu ihm hinzog. Er nahm nichts von anderen, sondern gab ihnen so viel. Der ganze Clan mochte den Krieger gerne, wenn sie ihn nicht gerade wegen einer seiner Affären umbringen wollten.
    In Wahrheit hatte sie noch kein böses Wort gegen ihn gehört, es sei denn wegen seiner Weibergeschichten.
    Wenn sie nur verstehen könnte, was es mit Männern im Allgemeinen und mit Braden im Besonderen auf sich
hatte, dass es sie von Bett zu Bett trieb. War es denn überhaupt möglich, dass eine Frau ihrem Mann genügte? Selbst Anghus hatte, obwohl er seine Frau aufrichtig liebte, bei einer anderen gelegen, während er in Irland war.
    Sie zerbrach sich den Kopf, aber zu ihrer Bestürzung wollte ihr einfach kein Mann einfallen, der seine Frau nie betrogen hatte.
    Irgendwo musste es doch einen geben, oder?
    Während sie darüber nachdachte, gingen sie schweigend durch den Wald. Nach einer Weile begann Sin lautlos vor sich hin zu murmeln.
    »Was war das?«, fragte Braden.
    »Was denn?«, erkundigte sich Sin und drehte sich zu seinem Bruder um.
    »Was hast du gerade gesagt?«
    »Ach, ich habe nur deine vermaledeiten Schotten zum Teufel und mich nach Hause gewünscht.«
    Braden schüttelte den Kopf. »Ich schwöre, du bist mürrischer als eine alte Frau. Sag mal, beklagst du dich bei Henry auch die ganze Zeit?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Niemand in England ist so dumm, mich zu reizen.«
    Braden lachte leise und wandte sich an Maggie. »Ich frage mich, wie viele Engländer wohl tot in ihren Gräbern liegen, nur weil sie es gewagt haben, ihn schief anzusehen. «
    Maggie stimmte ihm zu. »Dein Bruder ist seltsam.«
    Braden lachte lauter.
    »Was ist denn?«, fragte sie, denn sie wusste nicht, was daran so komisch war.
    »Ich muss nur daran denken, dass jeder von uns eine bestimmte Rolle übernimmt. Lochlan ist der Vernünftige, Ewan der Ernsthafte, Kieran war der Hitzkopf, Sin ist der
Gefährliche und ich … ich bin der Übermütige von uns Brüdern.«
    Das stimmte. »Und du genießt deine Rolle, nicht wahr?«
    Seine grünbraunen Augen funkelten. »Zweifellos werde ich eines Tages dafür in der Hölle schmoren, aber ja. Das Leben ist zu kurz, um es mit Trübsal blasen zu vertrödeln. Sieh dir nur Sin an.«
    Das tat sie. Mit seiner gefurchten Stirn und den schmalen Augen wirkte er, als wäre er bereit, den Nächsten umzubringen, der ihn ärgerte.
    Braden sprach weiter. »Sin ist einer der reichsten Männer in England, seine Ländereien reichen von Canterbury bis nach Schottland, selbst bis ins Heilige Land. Er gehört zu den wenigen Männern, die den König mit Namen anreden dürfen, und doch ist er an seinen besten Tagen grüblerisch und zornig an seinen schlechtesten. Er lebt allein und völlig von allen anderen abgesondert.«
    Braden schüttelte den Kopf. »Das könnte ich nicht aushalten. Genauso wenig könnte ich Ewan in die Berge folgen und wie ein Einsiedler leben.«
    Maggie begriff, warum Ewan so zurückgezogen lebte, nach dem, was mit Isobail geschehen war. Außerdem war er immer schon ein schüchterner junger Mann gewesen, der die Einsamkeit in der Wildnis der Gesellschaft anderer Menschen vorzog.
    An Sin konnte

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