Highlander meines Herzens
Anführers verfinsterte sich gefährlich. »Wenn das so ist …«
Der Angriff erfolgte so rasch, dass Maggie kaum Zeit hatte, sich zu ducken und in die Büsche zu schlagen, als ein muskelbepackter Räuber sie ergreifen wollte.
Braden und Sin zückten ihre Schwerter gleichzeitig und drängten die Angreifer zurück.
Der hünenhafte Wegelagerer, dem sie entwischt war, machte einen Schritt auf sie zu, um sie zu fassen zu bekommen, schaffte es aber nicht, da Braden ihn am Hemdkragen festhielt und in die entgegengesetzte Richtung gegen einen ziemlich dicken Eichenstamm schleuderte, an den er mit voller Wucht prallte, ehe er zu Boden sank.
Maggie seufzte erleichtert auf und hoffte, niemand sonst würde ihr Beachtung schenken.
Aber schon einen Augenblick später sah sie einen anderen Räuber, der sich mit erhobenem Schwert von hinten an Bradens ungeschützten Rücken anschlich.
Namenlose Angst erfasste sie. Braden war so mit dem Mann vor sich beschäftigt, dass er den in seinem Rücken gar nicht bemerkte.
Einzig daran denkend, Braden zu retten, kroch Maggie wieder aus dem Gebüsch hervor. Sie packte sich einen dicken Ast, der mit kleinen Zweigen und Blättern am Boden lag, und schlug damit von hinten auf den Räuber ein.
Sie traf ihn zwar an Rücken, Nacken und Hinterkopf, bewirkte damit aber nichts, als den großen Mann wütend zu machen. Mit einem hässlichen Fluch fuhr er zu ihr herum.
Zu spät erkannte sie, dass ihr Angriff weder gut geplant noch gut ausgeführt war.
Unbeholfen hielt sie den Ast schützend vor sich, doch
der Räuber lachte nur grausam, während er die Zweige und Blätter fast spielerisch mit seinem Schwert abhackte.
»Mutter aller Heiligen, steh mir bei!«, flüsterte sie und schlug ihm dann den Ast an den Kopf.
Er stolperte einen Schritt nach hinten, dann stürzte er sich mit zornrotem Gesicht auf sie. »Das wirst du mit deinem Leben bezahlen.«
»Was du nicht sagst«, knurrte Braden, packte den Räuber von hinten und wirbelte ihn zu sich herum.
Dann sandte er ihn mit einem gezielten Faustschlag zu Boden. Maggie hatte kaum Zeit, ihm zu danken, als auch schon der Nächste angriff.
Ehrfürchtig sah Maggie zu, wie Braden und Sin mit den Männern der Reihe nach kurzen Prozess machten, ohne jemanden zu töten. Aber es gab natürlich jede Menge Wunden und Verletzungen, geschwollene Nasen und aufgeplatzte Lippen. Die Wegelagerer fielen wie überreife Äpfel auf die Erde, wo sie stöhnend liegen blieben und sich die verletzten Glieder und schmerzenden Köpfe hielten.
Maggie umklammerte immer noch ihren nunmehr kahlen Ast, nicht bereit ihn loszulassen, ehe die Räuber nicht wieder verschwunden waren.
Braden drängte den Anführer der Bande gegen den Stamm der Eibe und hielt ihm sein Schwert an die Kehle. Bradens finsterer Gesichtsausdruck hätte den Teufel selbst eingeschüchtert und ließ Maggie erschauern.
»Nun, mein Freund« , sagte Braden, »muss ich dich umbringen, oder wirst du dich trollen und uns in Ruhe lassen?«
Sin schnalzte bedauernd mit der Zunge, während er sehnsüchtig die Männer auf der Erde musterte. »Ach, komm schon, kann ich nicht wenigstens einen von ihnen umbringen? Wie wäre es zum Beispiel mit dem Dicken da,
der nur drei Zähne hat, oder den da, den mit dem stinkenden Atem?«
Braden lachte leise über Sins flehentlichen Ton, nahm seine Augen aber nicht von dem Räuber vor sich. »Soll ich ihm seinen Spaß mit euch lassen?«
Der Anführer schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn’s recht ist, gehen wir gleich.«
Braden machte einen Schritt nach hinten und senkte sein Schwert.
Mit einer Geschwindigkeit, die sie erstaunte, rappelten die Wegelagerer sich auf und verschwanden zwischen den Bäumen.
Maggie konnte kaum stehen, so heftig zitterte sie. Das war für ihren Geschmack ein wenig zu knapp gewesen. Nie zuvor hatte sie so etwas erlebt.
Mo chreach , was hätte sie nur getan, wenn Braden und Sin nicht bei ihr gewesen wären?
Ehrlich gesagt wollte sie darüber lieber nicht nachdenken.
Schlimmer noch war die Vorstellung, was geschehen wäre, wenn die Wegelagerer ihr aufgelauert hätten, als sie die Reise das erste Mal allein und in Frauenkleidern unternommen hatte.
Ihr Magen zog sich zusammen, und eine Welle der Panik erfasste sie.
Selbst wenn sie hundert Jahre alt würde, würde sie nie das schreckliche Gefühl beim Anblick des Räuberhauptmanns vergessen oder seine gefühllose Miene, als er hinter dem Baum vortrat.
Sie hätten sie alle getötet, ohne mit der
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