Highlander meines Herzens
Maggie, hast du dich je gefragt, was der Grund dafür sein könnte, dass ich so bin?«
Sie antwortete ohne Zögern. »Weil du ein Mann bist.« Er schnaubte abfällig. Bei ihr klang das so, als wäre das eine befriedigende Antwort auf alle Fragen auf der Welt. »Zum Teil, aber ist dir nicht aufgefallen, wie sich mir die Frauen an den Hals werfen?«
Ihr blieb der Mund offen stehen, und sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Und das soll deine Entschuldigung sein? Sie werfen sich dir an den Hals, also hast du ein reines Gewissen, denn schließlich nimmst du dir nur, was dir aus freien Stücken angeboten wird? Mit den Folgen zum Teufel? Du bist ja widerwärtig.«
»Nein, bin ich nicht«, widersprach er eilig. »Du sagst, ich wäre wankelmütig. Nun, und was ist mit deinen Geschlechtsgenossinnen? Ich bin ja wohl nicht der Einzige, der wankelmütig ist.«
»Was willst du damit sagen?«
»Nur, dass ich nicht der einzig Schuldige daran bin.
Wie du selbst schon gesagt hast, ich bin ein Mann, und es ist schwer, einer Frau zu widerstehen, wenn sie nackt zu dir ins Bett kriecht, um deine Gunst bettelt oder ihren Körper an dich presst, während sie dir ins Ohr flüstert, was sie alles mit dir anstellen möchte.«
Sie sah ihn entsetzt an. »Willst du etwa behaupten, alle Frauen verführten dich? Dass du nur ein armer kleiner Edelmann bist, der seiner Wege geht und sich um seine Angelegenheiten kümmert, bis sich plötzlich irgendeine böse Frau an dich heranmacht und dich zwingt, sie zu nehmen?«
»Du glaubst mir nicht?«
»Natürlich glaube ich dir nicht. Ich war es nicht, die gestern Abend die Verführung begonnen hat, Braden MacAllister. Dein Atem war es, der über meine Haut gestrichen ist, und deine Hände haben sich an meinem Körper zu schaffen gemacht.«
»Das war etwas anderes.«
»Inwiefern?«
Darüber wollte er nicht ernsthaft nachdenken. Aber in seinem Herzen wusste er, dass es etwas anderes war.
Von dem Wunsch beseelt, das Thema zu wechseln, ehe sie ihn dazu veranlasste, etwas zu sagen, das sie beide bereuen würden, erklärte er: »Ist es dir nie in den Sinn gekommen, wenn ich je eine Frau finden sollte, die mir wirklich treu und loyal zur Seite stünde, dass ich dann ihr gegenüber dieselbe Treue zeigen würde? Ich wäre überglücklich, die Frau auf der Welt zu finden, die sich um mich sorgt und nicht verlangt, dass ich unverzeihliche Dinge tue, um ihr zu gefallen. Eine Frau zu haben, die nicht von meinem Bett geradewegs in das des nächsten Mannes kriecht, der ihr den Kopf verdreht.«
Sie verzog spöttisch die Lippen. »Was für eine Ironie
des Schicksals.« Sie ließ einen ungläubigen Blick über ihn gleiten. »Wärest du wirklich in der Lage, dich an eine Frau zu binden?«
»Aye. Meinst du, ich hätte nicht gerne ein Haus voller Kinder? Ich würde fast alles dafür geben, aber ich werde mich von keinem süßen Gesicht zum Narren machen lassen. Mein Bruder Kieran hat sich wegen eines leichtfertigen Frauenzimmers das Leben genommen, einer Frau, die nicht damit zufrieden war, ihn zu haben, sondern auch noch Ewan wollte. Und die Frau, die sie beide geliebt haben, hat Ewan, nachdem sie unsere Familie gespalten und Kierans Tod verursacht hatte, bei der erstbesten Gelegenheit für einen reicheren Mann verlassen. Für den Fall, dass du die Sonntagspredigt in der Kirche verschlafen hast, sage ich es dir gerne noch einmal: Frauen sind die Wurzel allen Übels.«
An ihrem Gesichtsausdruck konnte er leicht erkennen, wie gerne sie ihn erwürgt hätte, aber er musste ihr zugute halten, dass sie sich auf einen wütenden Blick beschränkte. »Frauen wären niemals von Übel, gäbe es nicht Männer wie dich, die sie geradewegs in die Hölle führen.«
Jetzt hatte sie es geschafft. Er sah rot. Wie konnte sie es wagen, alle Schuld den Männern zuzuschieben? »Du kannst die Männer nicht allein dafür verantwortlich machen. «
»Ach nein?«, fragte sie mit zorniger Stimme. »Wie du eben selbst gesagt hast, gehören doch immer zwei zu einer Liebschaft. Und meistens ist es der Mann, der anfängt.«
Braden konnte nicht glauben, dass diese Worte aus ihrem Mund kamen, wo sie von allen Frauen auf der Welt es doch besser wissen müsste.
»Ist das so?«, erkundigte er sich. »Erinnerst du dich
nicht mehr daran, wie deine Freundinnen mir aufgelauert haben? Himmel, ich war gerade erst sechzehn und bin nur mit Müh und Not mit dem Leben davongekommen.«
Es war wirklich unheimlich gewesen. Er war einen Weg
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