Highlander meines Herzens
als hätte ich dir einen großen Schatz gegeben.«
»Das hattest du auch«, erwiderte sie leise. In dem Augenblick wallte in Braden eine seltsame Zärtlichkeit für sie auf. Eine, die er sich nicht erklären konnte.
Nie zuvor hatte er so etwas empfunden.
Als ihre Mundwinkel sich hoben, war es, als träfe ihn ein Blitz.
»Ich habe es immer noch.«
Ihr Geständnis verwunderte ihn. Er hätte gedacht, sie hätte es schon vor Jahren weggegeben. »Wirklich?«
Sie nickte.
»Warum?«
Sie zuckte verlegen die Achseln. »Es war das Netteste, was je jemand für mich getan hat«, erklärte sie. »Ich
konnte kaum glauben, dass du mir ein so wertvolles Geschenk gemacht hast.«
Es berührte ihn, dass sie selbst als kleines Kind schon den wahren Wert des Pferdes erkannt hatte. Allerdings war Maggie schon immer klüger und feinfühliger als die meisten Mädchen ihres Alters gewesen.
»Ich hatte ein schlechtes Gefühl, weil dein Vater dich so angeschrien hat. Es war nicht deine Schuld.«
»Nein«, sagte sie, und ihre Augen blitzten, während sie die Nase krauste. »Ian war der Schuldige, weil er mich umbringen wollte.«
Braden lachte, starrte sie gleich darauf aber voller Verwunderung an, als fremde Gefühle ihn erfassten. Sie war so anders als die meisten Frauen, die er kannte. So großzügig und freundlich, und dabei doch voller Feuer und so freiheitsliebend.
»Wir kennen uns schon sehr lange, was?«, bemerkte er halb zu sich.
»Aye.«
»Es ist schon seltsam, wo uns das Leben hinführt«, dachte er laut. »Ich erinnere mich noch gut an das erste Mal, als ich dich gesehen habe. Du hattest gerade erst Laufen gelernt. Dein Kopf war praktisch kahl, und du hattest die größten Augen, die ich je gesehen habe.«
»Kein sehr schmeichelhaftes Bild.«
»Stimmt«, sagte er und fuhr den Umriss ihrer Wange mit dem Zeigefinger nach. »Aber für ein Baby warst du ganz passabel.«
Er konnte sich ganz genau daran erinnern, wie sie sich an seinem Bein hochgezogen und dann auf wackeligen Beinen dagestanden hatte. Sie hatte zu ihm mit einem süßen, breiten Lächeln aufgesehen, bei dem ihm ganz warm ums Herz geworden war. Sie hatte gurrende Geräusche
gemacht und den Kopf auf sein Knie gelegt. Zuerst war er fast ehrfürchtig wegen der Geste gewesen, bis sie ihn angelacht und dann ihre spitzen kleinen Zähne in seinen Schenkel gegraben hatte.
Er hatte aufgeschrien, worauf sie zu weinen begonnen hatte. Der blaue Fleck war noch tagelang auf seinem Bein zu sehen gewesen. Nach der Erfahrung hatte er sich Kleinkindern vorsichtiger genähert.
»Ist das alles, woran du dich erinnerst?«, fragte sie ihn.
»Nein«, erwiderte er und steckte ihr eine verirrte Strähne hinters Ohr. »Ich erinnere mich auch, wie du mich immer angelacht hast. Du hattest so ein fröhliches Lachen. Fast jedes Mal, wenn ich zu euch kam, hattest du ein Lächeln auf dem Gesicht. Bis deine Mutter starb.«
Maggie nickte, und ihre Augen wurden traurig, als sie daran dachte. »Mein Vater hat von mir erwartet, dass ich mich um die Jungs kümmere.«
Er hasste es, sie bedrückt zu sehen. Irgendwie wurde ihm dann selbst schwer ums Herz, weshalb er beschloss, das Gespräch in erfreulichere Bahnen zu lenken. »Aye, und von dem Tag an warst du ernst. Besonders an den Tagen, an denen du mich umzubringen versucht hast.«
Maggie blieb bei diesen Worten der Mund offen stehen, beleidigt, dass er so etwas von ihr dachte. »Das habe ich nie versucht.«
»Was ist mit der Nacht, in der du mein Bett angezündet hast?«
»Ich habe nie …« Maggie brach ab, als ihr einfiel, wovon er sprach. Es war die Nacht gewesen, in der sie in das Zimmer der Jungen geschlichen war, um Braden schlafen zu sehen.
Womit sie nicht gerechnet hatte, war, ihn auf dem Bett ausgestreckt zu finden – ohne Hemd. Die Laken waren bis
zu seiner Hüfte nach unten gerutscht und bedeckten gerade noch die feinen Härchen unterhalb seines Bauchnabels. In einer Hand hielt er die Decke, während er den anderen Arm gekrümmt über seinen Kopf gelegt hatte.
Bis zum heutigen Tag erinnerte sie sich an den Anblick seiner gebräunten, makellosen Brust, die im Kerzenlicht schimmerte, während sie sich gleichmäßig hob und senkte.
Sie war so in die Bewunderung seiner männlichen Schönheit versunken gewesen, dass sie die Kerze in ihrer Hand völlig vergessen hatte. In dem einen Moment hatte sie ihn bewundert, und im nächsten entglitt ihr die Kerze und setzte seine Matratze in Brand.
Sie hatte versucht, die Flammen
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