Highlander meines Herzens
von ihrem Geständnis überraschter war. Sobald die Worte ihren Mund verlassen hatten, sah Maggie ihn entsetzt an.
Er selbst war entsetzt.
In der Tat konnte er sich weder rühren noch atmen, sondern starrte sie einfach an, während ihre Worte ihn innerlich zerrissen.
Eine Ewigkeit lang, so schien es ihnen, standen sie so da, etwa einen Fuß voneinander entfernt, während ihre Erklärung wie ein trennender Vorhang zwischen ihnen hing.
»Nein«, sagte er schließlich. »Du kannst mich nicht lieben.«
»Warum nicht?«, erkundigte sie sich, und ihre Stimme spiegelte dieselbe Pein wider, die in ihren bernsteinfarbenen Augen zu lesen stand.
»Weil es nicht geht.«
Ehe sie sich rühren konnte, drehte er sich um und verließ die Scheune auf der Suche nach einem Weg, mit dem eben Erfahrenen fertig zu werden.
Aber alles, woran er denken konnte, war der bohrende Schmerz in seiner Seele. Er wollte nicht, dass irgendeine Frau ihn liebte, wenigstens nicht für mehr als eine Stunde oder zwei.
Bei allen Heiligen, wie konnte das nur passieren?
Und warum?
Braden blieb vor dem Tor stehen, lehnte sich mit dem
Rücken gegen das verblasste Holz und legte sich eine Hand über die Augen. Der Regen fiel nicht mehr ganz so schwer wie vorhin, aber er war dennoch binnen kürzester Zeit durchweicht.
Immer wieder und wieder gingen ihm ihre Worte durch den Sinn. Sie liebte ihn. Liebte ihn und wusste Sachen über ihn, die keine andere Frau wusste, ja vermutlich noch nicht einmal seine Mutter.
Die ganze Zeit über hatte er sie ignoriert. Hatte ihr nicht die geringste Beachtung geschenkt.
Er konnte nicht sagen, was er schlimmer fand.
Ihre Qual fuhr ihm schneidend durch das Herz. Gefühle, die er nicht bestimmen konnte, drangen auf ihn ein. Lieber Gott, es fühlte sich an, als würde es ihn innerlich zerreißen.
»Braden?«, hörte er Maggies Stimme.
Er wisperte ein Stoßgebet, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sie zu lieben, und so schnell wegzurennen, wie er nur konnte.
Ehe er sich entscheiden konnte, kam sie an seine Seite geeilt.
Braden schaute sie finster an und fluchte leise. »Frau, hast du nicht mehr Verstand, als gleich wieder nach draußen in den Regen zu rennen?«
Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, verschränkte die Arme vor der Brust in einem armseligen Versuch, warm zu bleiben. »Dasselbe könnte ich dich fragen.«
»Man sollte doch meinen, du hättest begriffen, dass ich allein sein möchte.«
»Warum?«
»Weil ich es will. Und jetzt geh zurück ins Trockene.«
Trotzig hob sie ihr Kinn. »Ich gehe rein, wenn du das auch tust.«
Erbitterung machte sich in ihm breit. »Ich kann nicht glauben, dass du erwachsen geworden bist, ohne dass einer deiner Brüder dir deinen sturen Hals umgedreht hat.«
Sie zuckte noch nicht einmal mit der Wimper. »Die haben schlecht reden, da sie schließlich meine Lehrer waren. Und jetzt möchte ich eine Antwort von dir.«
Braden schloss die Augen, während er um Fassung rang. Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. »Geh wieder rein.«
»Antworte mir erst.«
Wenn es nur so einfach wäre. Seine Gefühle waren ein wildes Durcheinander. Sein ganzes Leben lang war er geliebt worden. Jede Frau, die er kennen gelernt hatte, hatte ihm ihre unsterbliche Liebe zugeflüstert, während sie sich amüsiert hatten, aber am Ende hatten sie alle einen anderen geheiratet.
Mit sechzehn hatte er den Fehler begangen, Nera ingen Alward zu fragen, ob sie seine Frau werden wolle. Zwei Wochen später hatte sie sich mit Colum vermählt.
Ihre Begründung hatte er bis zum heutigen Tag nicht vergessen: Braden, warum sollte ich dich heiraten? Du hast ein hübsches Gesicht, und du bist ein leidenschaftlicher Liebhaber, aber Colum hat mehr Geld, als du dir vorstellen kannst. Außerdem ist er oft auf Reisen, sodass du und ich viel Zeit füreinander haben werden.
Er knirschte mit den Zähnen. Am Ende hatte er es ihr gezeigt. Neben seinem Vermögen heute erschien Colums im Vergleich wie ein armseliger Bettel. Trotzdem war die Wunde, die seinem jungen Herzen zugefügt worden war, nie vollständig verheilt.
Nein, Frauen waren flatterhafte, treulose Geschöpfe. Und anders als seine Brüder würde er nie ihren honigsüßen Lügen glauben.
Aber darin genau lag das Problem. Wenn solche Worte aus Maggies Mund kamen, wollte er sie glauben.
Warum das so war, konnte er nicht genau sagen. Er wusste nur, dass es das zerstören würde, was von seinem Herzen noch übrig war, wenn er herausfände, dass
Weitere Kostenlose Bücher