Highlander meines Herzens
aussah wie von hinten …
Braden schaute über die Schulter und ertappte sie dabei, wie sie ihn anstarrte. Maggie keuchte entsetzt auf, konnte aber den Blick nicht abwenden.
Statt wegen seiner unzureichenden Bekleidung verlegen zu werden, verzog Braden seinen Mund zu einem langsamen, unartigen Lächeln.
Maggies Gesicht lief flammend rot an, und sie duckte sich rasch in die Box. Lieber Himmel, er hatte sie ertappt.
Sie schlug die Hände vors Gesicht und wünschte sich, im Boden zu versinken.
Lieber Himmel, lieber Himmel!
»Brauchst du etwas?«, erklang Bradens spöttische Stimme.
»Ein Hemd«, rief sie ihm zu und wünschte sich, sie hätte es vorhin schon mit Rufen versucht. Warum nur, oh warum nur hatte sie die Brüder heimlich beobachtet?
Ein paar Minuten später reichte ihr Braden eines über die Boxenwand.
Das schurkische Grinsen auf seinem Gesicht erfüllte sie mit Argwohn. »Gibt es noch irgendetwas, das ich dir bringen kann?«, fragte er.
Den Blick abwendend schüttelte Maggie den Kopf. Sie würde ihm nie wieder in die Augen sehen können. »Danke, das ist alles.«
»Bist du dir sicher?«
»Ganz.«
»Wenn das so ist, dann … ich meine, ich könnte …«
»Mir geht es bestens«, erwiderte sie scharf und schnitt ihm das Wort ab. Dann jedoch beging sie den Fehler, zu ihm aufzuschauen.
Der neckende Ausdruck in seinen Augen raubte ihr den Atem. Der Schurke spielte mit ihr.
»Du sittenloser Schuft«, sagte sie, aber trotz größter Anstrengung konnte sie nicht verhindern, dass sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen.
»Sittenlos?«, erkundigte er sich betont empört.
Während er seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ, wurde sie sich nur allzu deutlich der Tatsache bewusst, dass sie nichts als ein dünnes, schwarzrotes Plaid trug, das sie sich um die Schultern geschlungen hatte. Gütiger Himmel, sie war praktisch nackt, und er stand ganz dicht vor ihr.
Verwirrt trat sie von einem Bein auf das andere. »Lässt du mich kurz allein, damit ich mich anziehen kann?«
Er betrachtete sie unter hochgezogenen Augenbrauen. »Ich weiß nicht recht. Eigentlich gefällst du mir so ganz gut.«
Sie hob das Hemd, um ihre bloßen Schultern zu bedecken.
Er lachte über diesen armseligen Versuch, ihre Blößen zu verhüllen. »Zieh dich an«, sagte er dann und kehrte ihr den Rücken zu.
Erleichtert aufatmend streifte sich Maggie hastig das Hemd über und verließ den Stall.
Ohne ein weiteres Wort oder einen Blick ging Sin an ihr vorbei und kletterte die Leiter zum Heuboden nach oben.
»Was tut er da?«, fragte sie Braden, als sie sich zu ihm stellte.
»Ich lasse euch beide allein«, ertönte Sins Stimme gedämpft von oben.
Braden legte seinen Kopf schräg und betrachtete die Holzbalken über ihren Köpfen. »Als ob das etwas ändern würde, wo wir doch wissen, dass du alles hörst, was wir sagen.«
»Aye, nun, das vielleicht schon, aber ich gucke nun einmal nicht gerne zu.«
Braden lachte, Maggie dagegen fand es nicht sonderlich lustig.
Sie hängte ihre nassen Sachen über die Tür zum Kuhstall.
Braden trat zu ihr, so dicht hinter sie, dass sie seine Nähe spüren konnte. Sie drehte sich um und entdeckte, dass er ein neues Plaid in der Hand hielt. Er nahm es und begann, ihr damit die Haare trockenzureiben.
Maggie stand wie angewurzelt da, während er mit seinen starken Händen das Tuch in kreisenden Bewegungen rieb. Ihr stockte der Atem. Schauer überliefen sie, als sie wieder an seinen nackten Rücken denken musste.
Jetzt wollte sie ihn küssen. Mehr als je zuvor.
Bis er sprach. »Verrat mir, warum du draußen warst.«
Sie riss die Augen auf, und er hörte auf, ihr das Haar zu trocknen.
Nicht willens, ihm zu verraten, welcher Schlechtigkeit sie ihn verdächtigt hatte, wich sie seinem forschenden Blick aus. »Es war nichts.«
»Nichts?«, wiederholte er ungläubig. »Hattest du etwa
plötzlich Lust auf einen kleinen Spaziergang, während es draußen wie aus Kübeln gießt?«
Er beugte den Kopf vor, bis er ihr in die Augen schaute. »Du bist gegangen, um mir nachzuspionieren, nicht wahr?«
Woher wusste er das?
Dass er aber auch ausgerechnet jetzt anfangen musste, scharfsinnig zu werden!
»Warum denkst du das?«, fragte sie ausweichend.
»War nur so eine Eingebung.« Ein seltsames Gefühl verdunkelte seinen Blick. Eines, das sie nicht beschreiben konnte, das aber verdächtig nach Schuldbewusstsein aussah. »Dachtest du, du würdest mich mit Tara erwischen?«
Ihre Wangen wurden warm.
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