Highlander meines Herzens
sie ein falsches Spiel mit ihm trieb.
Maggie kniff die Augen zusammen und schaute ihn finster an. »Mich nennst du dickköpfig, aber du stehst hier, eher bereit im Regen zu ertrinken, als mir eine einfache Frage zu beantworten.«
Fast gegen seinen Willen streckte Braden die Hand aus und legte sie ihr zärtlich auf die eiskalte Wange. »Du frierst.«
»Ich weiß.«
Diese ungerührte Antwort entlockte ihm ein kurzes Lachen. »Wenn du mich schon so lange liebst, warum hast du dann nie ein Wort darüber verloren?«
»Weil ich der Ansicht war, dass du es nicht hören wolltest. «
Maggie war viel zu scharfsinnig. Aber das war sie schon immer gewesen.
Ihr Blick wurde stumpf. »Schau, Braden, ich bin keine Närrin. Ich weiß, dass ich dich nicht haben kann. Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, und ich wünschte, ich hätte nicht davon gesprochen. Unglückseligerweise kann ich meine Worte nicht zurücknehmen. Können wir nicht einfach vergessen, was ich gesagt habe, und wieder hineingehen, ehe wir uns beide den Tod holen?«
Braden nickte. Nicht aus Sorge um sich selbst – er hatte unter wesentlich schlimmeren Bedingungen überlebt – , sondern weil er nicht wollte, dass sie krank wurde. Den Gedanken, wie weit er gehen würde, um sie zu schützen,
traute er sich nicht weiterzuverfolgen. In Wahrheit jagte ihm der Teil seines Wesens, wo seine Sorge für sie ihren Ursprung nahm, mehr Furcht ein, als alles andere es je getan hatte.
Zögernd fasste er sie am Arm und ging mit ihr in die Scheune zurück.
»Ratet mal, wer jetzt eine Weile nackt bleiben muss, weil alle Sachen nass sind?«, ertönte Sins Stimme vom Heuboden, als sie eintraten.
»Eigentlich«, erklärte Braden, während er sich den Regen aus dem Haar wrang, »wollte ich deine Sachen plündern.«
»Das habe ich mir schon gedacht.«
Braden reichte Maggie eines von Sins Plaids und ein Hemd.
Maggie nahm beides und zog sich rasch an einer nicht einsehbaren Stelle um. In ihrem Kopf stoben ihre Gedanken wild durcheinander. Warum hatte sie nur überhaupt davon angefangen? Und warum quälte es Braden so, von ihrer Liebe zu wissen?
Der Mann war ihr schon immer ein Rätsel gewesen, aber nie mehr als heute Nacht. Sollte Liebe nicht eigentlich glücklich machen?
Bei dem Gedanken verzog sie verächtlich die Lippen. Wann hatte ihre Liebe für Braden sie je glücklich gemacht? Die traurige Wahrheit lautete doch, dass diese Liebe ihr nur Leid gebracht hatte. Nichts als Leid.
Bedrückt schlang sie das Plaid um sich.
Als sie in die Mitte der Scheune zurückkehrte, entdeckte sie Braden, der lediglich notdürftig in ein Plaid gehüllt war, sodass seine bloße Brust im schwachen Licht der Lampe schimmerte. Ihr wurde die Kehle trocken.
Es würde eine sehr, sehr lange Nacht.
Ehe sie weiter darüber nachsinnen konnte, sprang Sin vom Heuboden herab. »Hoffentlich kann man das Scheunentor irgendwie verrammeln.«
Maggie runzelte die Stirn, verwirrt von seiner seltsamen Bemerkung und seinem befremdlichen Verhalten. »Warum?«
»Da kommt ein ganzes Geschwader zu allem entschlossener Frauen auf uns zu, und so wie es aussieht, könnte uns eine üble Szene bevorstehen«, erwiderte Sin auf seinem Weg zum Tor.
Die Furche zwischen Maggies Brauen vertiefte sich. Wovon redete er?
Braden fluchte, war vor seinem Bruder am Tor und begann eilig, nach einem Riegel zu suchen. »Das passt ja mal wieder herrlich zusammen!«, fluchte er leise.
»Es gibt keinen Balken, den wir vorlegen können«, erklärte Sin. »Das schlägt dem Fass den Boden aus!«
Noch verwirrter als zuvor starrte Maggie ihre beiden Begleiter an. Sie sahen aus, als stünde der Tod vor der Tür und sie hätten vergessen, um einen Priester und die Letzte Ölung zu bitten. »Es sind doch nur Frauen. Sagt ihnen einfach, dass ihr kein Interesse habt …«
»Dann setzen sie alles daran, uns umzustimmen«, fiel ihr Braden ins Wort.
Maggie verdrehte bei seinem schicksalsergebenen Tonfall die Augen. »Nein, das werden sie nicht. Ihr vergesst, dass ich eine Frau bin. Ich weiß, wie Frauen denken.«
»Und ich weiß, wie sie handeln«, entgegnete Braden, als er sich neben sie stellte. »Sie werden nicht eher gehen, bis sie bekommen haben, was sie wollen.«
Maggie lachte. »Du benimmst dich lächerlich, Braden. So unwiderstehlich bist du nun auch wieder nicht.«
Sein Blick durchbohrte sie. »Denkst du nicht? Dann
erklär mir doch bitte, warum Tara hierher unterwegs ist, nachdem ich ihr schon gesagt habe, dass ich
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