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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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durch den scheinbaren Beweis einer unehelichen Tochter untermauert wurde, standen seine Chancen schlecht, dass es zwischen den Robertsons und irgendeinem anderen Clan zu Gesprächen über eine mögliche Heirat kommen würde. Nachdem Iains erste Ehe mit dem Tod seiner Frau und seines ungeborenen Stammhalters bei dessen Geburt geendet hatte, war er fünf Jahre lang nicht auf die Suche nach einer anderen Ehefrau gegangen. Da er nun jedoch auf den Platz seines Vaters nachgerückt war und die Führung über den Clan übernommen hatte, wollte er wieder heiraten, damit er einen Erben bekam.
    Dass seine Schwester als Hure galt und zudem anscheinend ein uneheliches Kind hatte, stellte eine Komplikation dar, die Iain teuer zu stehen kommen konnte, wenn er eine geeignete Frau fand, die dann aber Einwände vorbrachte und nicht in seiner Festung leben wollte. Und eine solche Reaktion war von den meisten Frauen zu erwarten, die für ihn infrage kamen. Da war es wahrscheinlich die einfachste Lösung, Marian im Rahmen von Vertragsverhandlungen mit einem nichtsahnenden Opfer zu verheiraten, damit sie aus dem Weg war, bevor Iain sich auf die Suche nach einer neuen Ehefrau machte. Es war genau das, was Duncan Iain als Vorgehensweise vorgeschlagen hätte – wäre er dazu befragt worden.
    Es war der einfachere Weg, sie mit irgendwem zu verheiraten, mit dem sie fortgehen würde, statt all die Fragen zu beantworten, die sie und ihr angeblich leibliches Kind aufwarfen. Es war besser, den auserkorenen Ehemann mit Zugeständnissen und Eigentum zu belohnen, statt Zweifel an der Ehre seines toten Vaters zu wecken.
    Hinter sich hörte Duncan sie auf einmal leise lachen, und als er sich umdrehte, sah er, dass sie sich mit Farlen unterhielt. Der hatte keinen Hehl daraus gemacht, was er von Duncans erzwungener Heirat mit der Robertson-Hure hielt, doch mit genügend Überredungskunst war er davon zu überzeugen gewesen, dass es besser war, ihr gegenüber nichts davon zu erwähnen. Mittlerweile schien sich zwischen den beiden so etwas wie ein Waffenstillstand abzuzeichnen, denn ihre Unterhaltung wurde immer lebhafter, da Farlen mit ausholenden Gesten irgendjemanden oder irgendetwas beschrieb, während Marian immer größere Augen bekam.
    Ciara ritt nun bei Tavis mit, der sich als ihr neuester Bewunderer entpuppt hatte und von dem er wusste, dass er bereits weitere Tiere für ihre Spielzeugsammlung schnitzte. Da er Marian und dem Mädchen gleichermaßen die Erschöpfung ansehen konnte, zog er in Erwägung, einen Tag länger bei Jocelyns Familie zu bleiben. Allerdings wollte er zunächst mit Marian darüber reden. Mit einem Nicken gab er Hamish zu verstehen, dass er die Führung übernehmen sollte, dann dirigierte er sein Pferd an den Wegesrand und wartete, bis Marian sich auf gleicher Höhe mit ihm befand.
    „Farlen, du reitest hinten“, wies er den Mann an und gesellte sich zu Marian. Farlen nickte ihnen beiden zu, dann ließ er sich zurückfallen, bis er das Ende des Trupps erreicht hatte und dort die Nachhut bildete.
    Duncan wartete, bis zwischen ihnen und den nächsten Reitern eine Lücke entstanden war, dann kam er auf sein Anliegen zu sprechen. „Ich möchte mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen, Marian“, sagte er leise. „Hätte ich gewusst, dass du … dass du …“
    Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Schon wieder war er in ihrer Gegenwart um Worte verlegen! Sein Pferd schien zu spüren, wie sehr ihm das zu schaffen machte, und wurde unruhig, sodass er erst einmal die Zügel fester fassen musste. Schließlich erinnerte er sich daran, dass sie ihrerseits ohne Umschweife auf das zu sprechen gekommen war, was sie ihm hatte sagen wollen. Und genau diese direkte Art sollte er im Gegenzug auch anwenden, um sich ihr mitzuteilen.
    „Wenn ich gewusst hätte, dass du unerfahren darin bist, was die Vereinigung zwischen Mann und Frau angeht, dann hätte ich vieles anders gemacht.“
    Vor Verblüffung riss sie ihre blauen Augen auf, und es schien, als würde sie jeden Moment vor Schreck vom Pferd fallen. Das Gespräch lief überhaupt nicht so ab, wie er sich erhofft hatte. Als er sich in der anschließenden Stille umsah, wurde ihm deutlich, dass seine Männer allesamt versuchten, mehr oder minder unauffällig ihre Unterhaltung zu belauschen. Daraufhin beugte er sich vor, nahm Marian die Zügel aus der Hand und lotste ihr Pferd zu einem kleinen Hain. Dem Rest seiner Männer bedeutete er weiterzureiten, während er Ciara beruhigend

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