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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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vor Connor schnell zu überwinden, hatte sie doch eigene Erfahrungen gemacht, was üble Gerüchte anging.
    „Dann bis zum Mittagessen, meine Damen“, sagte er und deutete eine höfliche Verbeugung an.
    Jocelyn sah ihm nach und ergötzte sich an der Art, wie sich bei jedem Schritt seine Beine und Hüften, seine breiten Schultern und muskulösen Arme bewegten. Oh ja, sie liebte diesen Mann und sie mochte es, ihn anzusehen, ihn zu berühren und von ihm geliebt zu werden. Nachdem sie ihm eine ganze Weile nachgeschaut hatte, wurde ihr klar, dass Marian sie für ein liebeskrankes Dummchen halten musste, wenn sie ihrem Mann in Gegenwart von Fremden am helllichten Tag nachstarrte.
    Aber der ängstliche Ausdruck in Marians Augen ließ sie alle Sorgen vergessen, die Frau könnte sich über etwas so Banales Gedanken machen. Hatte sie Angst vor Connor? Oder fürchtete sie sich vor den Fragen, die er ihr stellen würde?
    „Duncan sprach davon, dass eure Heirat überhastet ablief und dass du dein Heim verlassen musstest, ohne deine Pflanzen mitnehmen zu können … und auch nur ein paar Kleider.“ Vielleicht half es ja, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. „Ich habe einige Kleider, die ich im Augenblick nicht tragen kann, weil ich nicht hineinpasse.“ Sie seufzte missmutig, da sich ihr Körper durch die Schwangerschaft in so vieler Hinsicht verändert hatte. „Ich glaube, meine Kleider müssten dir passen, und es wäre mir lieber, wenn sie getragen würden, anstatt in irgendeiner Truhe zu liegen.“ Jocelyn strich über ihren Bauch und dachte darüber nach, wie sehr ihre Hüften und Brüste an Umfang zugenommen hatten. „Hast du auch sehr zugenommen, als du mit deiner Tochter schwanger warst?“
    Hätte sie nicht genau in diesem Moment hingesehen, wäre ihr der verwunderte Ausdruck in Marians Gesicht entgangen, die aufstand und sich die lockere Erde von den Händen wischte.
    „Nein“, antwortete Marian dann kopfschüttelnd, ohne Jocelyn anzusehen. „Ich danke dir für dieses Angebot, aber das kann ich nicht annehmen.“
    „Aber ja. Sie liegen in einer Truhe, und vermutlich setzen sie schon Schimmel an. Und wer weiß, wie lange ich nach der Geburt brauche, ehe sie mir wieder passen. Komm“, fügte sie auffordernd hinzu. „Lass uns erst mal sehen, ob sie überhaupt deine Größe haben, dann kannst du dich immer noch entscheiden.“
    Es wirkte so, als sei Marian klug genug, sich mit dem Unvermeidbaren einverstanden zu erklären, da sie nickte und Jocelyn folgte. Dass Marian sich wie eine Bäuerin gab, war nur der Schein, den sie nach außen hin wahrte. Aber Jocelyn wusste es besser, und sie vermutete, dass Marian eine Adlige war, deren Strafe darin bestand, dieses schlichte Leben zu führen. Solange sie die Wahrheit nicht kannte, würde sie daher den Ratschlag ihres Mannes befolgen und Vorsicht walten lassen. Das sollte sie jedoch nicht davon abhalten, den Gründen für dieses andere Gefühl nachzugehen, das sie in Marians Augen erkennen konnte … nämlich Einsamkeit.
    Duncan ging in dem Korridor vor dem Turm auf und ab, der hinaufführte zu Connors Gemächern. Als ihm bewusst wurde, dass er das Gespräch nicht noch länger hinauszögern konnte, stieg er die Wendeltreppe hinauf bis zum obersten Stockwerk. In der Ledertasche befanden sich alle Dokumente, die die Allianz zwischen den Clans betrafen, in seiner anderen Hand hielt er eine kleine verschlossene Truhe, in der sich Beutel mit Gold und anderen Geschenken befanden. Vor der Tür zu den Gemächern seines Lairds und Freundes blieb er wieder stehen.
    Eigentlich sollte er sich mit Connor zusammensetzen und ihm von den Ergebnissen seiner Verhandlungen berichten. Niemals hätte er damit gerechnet, eine Nachricht von seinen eigenen Fehleinschätzungen überbringen und außerdem berichten zu müssen, wie die zu solchen Problemen hatten führen können.
    Als er den Laird der MacCallums aufgesucht hatte, um mit ihm wegen einer Braut für Connor zu verhandeln, war nichts dergleichen vorgefallen. Es hatte auch keine unerwarteten Wendungen gegeben, als er nach Norden zu den MacDougalls in Lorne gereist war, um auf deren Schiffen Güter der MacLeries nach Flandern befördern zu lassen. Und als er sich mit den Männern des Königs getroffen hatte, um eine Vereinbarung auszuhandeln, die Connor zum Earl of Douran machte, war ihm keine Falle gestellt worden.
    Aber bei der simplen Aufgabe, eine Allianz mit den östlichen Nachbarn zu erreichen, um notfalls gemeinsam gegen

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