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Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rees
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und öffnete sie. Er und Mom erhoben die Gläser.
    »Auf dich, Cody«, sagte Dad. »Auf das Ende eines lan gen Tages.« Er beugte sich zu mir herüber und schenkte mir ein bisschen Wein in mein leeres Glas.
    Ich hatte schon vorher ein paarmal Wein getrunken, aber nie Dads edles Zeug. Ich kostete ihn und schmeckte Eichenholz, Staub und die Sonne eines Sommertages, der schon viele Jahre zurücklag.
    »Nicht schlecht«, sagte ich.
    »Hundertzwanzig Dollar die Flasche - und er sagt
    >nicht schlecht««, meinte Dad. »Wir ziehen da einen Con naisseur groß.«
    »Wer war das am Telefon?«, fragte Mom.
    »Ileana Antonescu«, antwortete ich. »Etwas wegen der Schule.«
    »Habt ihr irgendwelche Stunden gemeinsam?«, fragte Dad.
    »Ein paar.«

    Dad beugte sich vor. »Wie ist es dort überhaupt? Was ist passiert, nachdem ich weg war?«
    »Nun, es ist so ziemlich wie eine ganz normale Schule«, sagte ich. »Sie arbeiten härter und die Lehrer sind seltsa mer als an der Cotton Mather.«
    »Klingt vielversprechend«, meinte Dad.
    »Hat dich wenigstens jemand herumgeführt?«, fragte Mom.
    »Ja.«
    »Glaubst du, es wird dir dort gefallen?«, fragte Dad.
    »Kann ich nicht sagen«, war meine Antwort. Ich trank den Wein und spürte, wie er meine Zunge streichelte.
    Als mein Glas leer war, hielt ich es Dad hin.
    »Nur noch ein kleines bisschen«, sagte er.
    Aber dieses kleine bisschen genügte. Mein Kopf be gann zu dröhnen. Ich konnte die Augen kaum mehr of fen halten. Und obwohl ich Hunger hatte, war mir ein fach nicht nach Essen. »Entschuldigt bitte«, sagte ich und stand auf. »Ich gehe ins Bett.«
    »Ich lass dir eine Kleinigkeit da für den Fall, dass du später noch mal wach wirst«, sagte Mom.
    Ich wurde tatsächlich später wieder wach. Ich weiß nicht, wie viel später es war. In meinem Zimmer war es stockdunkel, im Haus war es ruhig und der ganze Him mel war von Wolken bedeckt.
    Ich lag einfach da, spürte meine Blutergüsse und hörte zu, wie der Wind die Bäume ein wenig zum Seufzen brachte.

    Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es fühlte sich so an, als würde der Morgen nie kommen, und es spielte keine Rolle. Ich war jetzt in Sicherheit.
    Jetzt konnte ich nachdenken.
    Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich gerade den besten oder den schlechtesten Handel meines Lebens ab geschlossen hatte.
    Ich würde mir für den Rest meines Lebens keine Sor gen mehr über Noten oder Arbeit machen müssen.
    Ileana hatte mich vor jedem anderen Vampir an der Vlad Dracul geschützt. Alles, was ich zu tun hatte, war, Däumchen zu drehen, bis die Vampire mich aufs College brachten — eines in Kalifornien, dafür würde ich sor gen —, und danach würde ich nie wieder von zu Hause wegmüssen.
    Was also machte mich daran krank?
    Ich wälzte mich im Bett herum. Ganz gleich wie sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht herausfinden, was an der ganzen Sache falsch war. Ich dachte wieder und wieder darüber nach. O h n e Anstrengung Einsen be kommen. O h n e Anstrengung aufs College. Sogar ohne Anstrengung einen Job kriegen. Wo war da der Haken?
    Nach einer Weile begann ich mich zu fragen, ob ich am nächsten Tag nicht zu Hause bleiben sollte, da ich einfach keinen Schlaf fand. Mir kam das absolut ein leuchtend vor.
    »Warum nicht?«, sagte ich mir schließlich. »Es spielt keine Rolle, ob ich hingehe oder nicht.«

    U n d dann schlief ich ein, gerade noch rechtzeitig, um zu hören, wie mein Wecker zu läuten begann.
    Ich kann heute nicht dorthin.
    Ich wankte zum Telefon hinunter. Der Prospekt der guten alten Vlad Dracul lag gleich daneben und die Te lefonnummer stand vorne drauf.
    »Vlad-Dracul-Highschool«, meldete sich Ms Prentiss'
    sanfte Stimme.
    »Hallo, hier ist Cody Elliot«, sagte ich. »Ich melde mich für heute krank.«
    »Ach du meine Güte«, antwortete Ms Prentiss. »Na, dann erholen Sie sich gut, Master Cody.«
    So kinderleicht war es also, einen Tag zu Hause zu bleiben.
    »Ist dir nicht gut, Cody?«, fragte M o m und sah besorgt aus.
    »Ich bin bloß müde. Ich hab nicht geschlafen«, ant wortete ich.
    »Ehrlich gesagt, Cody, hatte ich zu hoffen angefangen, dass du eine Schule gefunden hast, wo du dich endlich hinsetzt und mit Lernen anfängst«, sagte Dad.
    »Lass mich in Ruhe!«, erwiderte ich. »Ich habe alle meine Hausaufgaben. U n d wenn ich in den nächsten neun Wochen nicht lauter glatte Einsen kriege, kannst du mich auf eine Militärschule schicken.«
    Ich knallte meine Zimmertür zu und warf mich aufs

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