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Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Titel: Hilf mir, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Haus, um die Formalitäten zu erledigen, während der Wärter das Hündchen aus seinem Zwinger holte. Es sprang gleich an Peter hoch, als wüßte es, daß es in ihm einen neuen Herrn gefunden hatte, und leckte auch den Mädchen die Hände.
    Peter, der ja nicht gewußt hatte, wie groß oder klein sein Hund sein würde, hatte überhaupt kein Halsband, sondern nur einen Lederriemen mitgebracht, den er dem Hündchen jetzt um den Hals schlang.
    „Ich werde ihn Bello nennen!“ entschied er.
    „Na, bitte!“ sagte Monika.
    „Ich hoffe, ihr habt genug Platz für einen Hund?“ fragte der Pfleger. „Wer in einer Dreizimmerwohnung in der Stadt lebt, sollte sich nämlich keinen Hund halten.“
    „Oh, Platz genug! Ein ganzes Haus, und ein Gelände von ein paar Hektar drum herum!“ rief Monika. „Es ist auch ein Teich dabei. Müssen wir aufpassen, daß der Hund nicht hineinplumpst?“
    „Hunde können schwimmen.“
    „Alle Hunde? Na, um so besser. Die Ufer sind ja nicht steil, dann kann er von allein wieder heraus.“
    Die Rückfahrt wurde noch lustiger als die Hinreise. Peter war ganz glücklich mit seinem Hündchen, das mit spitzen Ohren und schiefgelegtem Kopf lauschte, wenn er mit ihm sprach und so tat, als verstünde er jedes Wort.
    Sie setzten Ingrid in Heidholzen ab.
    Als der Vater vor dem Haus am Seerosenteich stoppte, kamen die Mutter und Liane gelaufen, und beide fanden den kleinen Hund herzig und lieb.
    Peter führte ihn zuerst ein paar Minuten herum, um ihm Gelegenheit zu geben, das Beinchen zu heben. Dann dirigierte er ihn zum Haus. Die Mutter hatte schon eine Schüssel mit Hundefutter und eine andere mit Wasser in der Küche zurechtgestellt. Alle erwarteten gespannt den Einzug des neuen Familienmitgliedes.
    Aber als Peter seinen Hund über die Schwelle führen wollte, passierte etwas Merkwürdiges.
    Bello stemmte die Beine in den Boden und stellte die Haare auf.
    „Aber, Bello, was ist denn? Was hast du?“ fragte Peter.
    Der Hund zog die Lippen zurück, zeigte seine Zähne und knurrte.
    „Aber du brauchst doch keine Angst zu haben, komm schon!“
    Alles gute Zureden nutzte nichts, der Hund wollte nicht in das Haus hinein.
    „Wartet mal, das werden wir gleich haben!“ sagte die Mutter; sie holte die Näpfe aus der Küche und stellte sie gleich hinter die Tür.
    Das Hündchen schnupperte. Es war ihm anzumerken, daß es gern die guten Sachen, die für ihn bereitstanden, gefressen und auch getrunken hätte. Dennoch übertrat er die Schwelle nicht.
    Peter nahm ihn auf den Arm und trug ihn ins Haus. Der Hund geriet außer sich, zappelte und biß Peter schließlich in die Hand.
    „Aua!“
    Als Peter den Hund fallen ließ, stob er sogleich davon, kratzte wie besessen an der Haustür und gab keine Ruhe, bis Liane ihn hinausließ.
    „Was hat er bloß?“ fragte Peter ganz erschüttert. „Ich dachte, er hat mich gern.“
    „Er war doch so froh, aus dem Asyl herauszukommen!“ meinte Monika.
    Die Mutter war hinaufgelaufen und hatte Jod und Verbandszeug aus dem Bad geholt. „Er hat Angst! Nur aus Angst hat er gebissen!“
    „Angst? Wovor?“ rief Liane. „Hier tut ihm doch niemand was!“
    Plötzlich ging Monika ein Licht auf. „Angst vor Amadeus!“
    „Aber Amadeus ist doch gar nicht da!“ widersprach Liane.
    „Bist du sicher?“
    „Amadeus!“ schimpfte Peter und fuchtelte mit der verletzten Hand herum. „Wenn du meinen Bello vergrault hast, dann kannst du was erleben.“
    „Schimpf nicht auf Amadeus“, mahnte Monika ihn, „er hat es bestimmt nicht mit Absicht getan!“
    „Ach, der!“
    „Du tust ihm unrecht!“ verteidigte Monika ihren Freund, das Hausgespenst. „Wahrscheinlich ist er nur in die Halle gekommen, um sich dein Hündchen anzusehen. Das ist doch verständlich, oder etwa nicht? Er hat ihm gar nichts getan. Aber daß er da ist, hat schon genügt, Bello in Angst und Schrecken zu versetzen.“
    „Ja, so könnte es gewesen sein“, meinte der Vater.
    „Das heißt auf gut deutsch, ich darf keinen Hund haben, bloß weil das verdammte Gespenst im Haus ist!“ schrie Peter voller Zorn.
    „Sprich nicht so von Amadeus!“ schrie Monika zurück. „Vergiß nicht, daß wir gar nicht hier wären, wenn wir ihn nicht hätten!“
    „Na ja“, sagte der Vater, „leider, leider, ich fürchte, daß kein Hund hier im Haus bleiben wird“.
    „Aber wir könnten ja einen draußen haben“, schlug Liane vor, „in einer Hundehütte... oder auch im Stall. Da ist Platz genug.“
    „Einen großen

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