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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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»Ich bin Dora Butler, ihre Nachbarin weiter unten an der Straße — das kleine Häuschen, das Sie vielleicht gesehen haben. Es ist ja so ein Segen, keine Landwirtschaft zu betreiben. Wir sind immer schlecht damit fertig geworden, und es war uns fürchterlich, die Lämmer zum Schlachten zu schicken. Mr. Hansard hat unser Land, und es sieht jetzt wirklich sehr gut aus, und uns bleibt gerade genug für unsere Lieblinge, die Schafe und Rinder und ein paar alte Pferde.«
    »Sie leben also nur dort und halten diesen hübschen Garten, der mir auf gefallen ist?«
    »Ja. Als wir zu alt wurden, um Farmer zu sein, wollten wir nicht in der Stadt leben. Es wäre so schwierig gewesen, wir hätten uns zu sehr umstellen müssen.«
    Tessa mußte ihr recht geben, als sie die Männersocken und die schweren Stiefel, das wilde Haar und die leuchtenden blauen Augen betrachtete. Dora Butler würde sich nie in Konventionen fügen können. Sie sagte:
    »Ist es nicht herrlich, sich keinen Zwang antun zu müssen? Ich habe das so sehr gehaßt. Ich bin hierhergekommen, weil ich alles satt hatte.«
    Sie sagte nicht, daß »all das« die Welt der Kunst bedeutete, aber Dora nickte weise. »Ich glaube, daß Sie das vorziehen. Das sehe ich sofort. Und wie ich höre, helfen Sie Ihrem Bruder sehr viel.«
    »Haben Sie das gehört? Aber ich bin außer Alf bis jetzt noch niemandem begegnet.«
    »Oh, wir haben unsere Verbindungen. Der Sammelanschluß, wissen Sie. Übrigens habe ich versucht, Sie anzurufen, um zu fragen, ob ich kommen darf.«
    »Haben Sie das getan? Ich stelle mich so dumm an mit dem Klingelzeichen. Einmal lang und dreimal kurz scheint mir sehr albern. Ich bin jedenfalls froh, daß Sie trotzdem gekommen sind.«
    »Ich auch. Aber komischerweise meine ich, ich hätte Sie schon irgendwann gesehen. Kennen wir uns nicht?«
    Da war diese gräßliche Frage wieder. Tessa wurde blaß, blieb aber fest entschlossen. »Nein, es sei denn, wir hätten uns in irgendeinem Laden in der Stadt getroffen.«
    »Aber ich bin seit zehn Jahren nicht in der Stadt gewesen. Irgendwie bringe ich Sie mit Bildern in Verbindung. Wenn ich die Fotografien von einigen der Gemälde ansehe, meine ich, daß ich verrückt bin. Ich oder der Künstler — wahrscheinlich beide. In letzter Zeit war eines abgebildet. Natürlich bin ich sehr altmodisch, was die jungen Leute schrecklich rückständig nennen, aber dieses Bild, wirklich... >Träume< hieß es. Schrecklich, solche Träume zu haben. Aber die Kritiker fanden es herrlich, was beweist, wie dumm ich bin. Ob Sie es wohl gesehen haben... Wie war noch der Name des Künstlers?«
    Es entstand eine schreckliche Pause, während der Tessa ihren Atem anhielt. Dann »lassen Sie mich überlegen... Wie ich Namen vergesse... Ich glaube, irgend etwas Französisches...« Dann hatte Dora glücklicherweise einen Geistesblitz, und sie fragte unvermittelt: »Sprechen Sie Französisch?«
    Hastig sagte Tessa: »Ich fürchte, nur Schulfranzösisch.«
    »Das reicht vollkommen. Ein Wort hier und da. Das entmutigt sie.«
    »Entmutigt sie?«
    »Die Lauscher, wissen Sie. Es ist so hilfreich, wenn Sie etwas Vertrauliches am Telefon sagen wollen, jedoch ohne unhöflich zu sein, indem Sie direkt sagen >Bitte gehen Sie aus der Leitung<. Sehen Sie, es sind zehn Leute angeschlossen, was kann man also anderes erwarten?«
    Tessa war fasziniert von der Art, wie sich der Besuch mit ihr unterhielt, die Mentalität der Leute im Hinterland. »Aber ich hatte gedacht, daß diese Dinge schon seit vierzig Jahren ausgestorben seien.«
    »O nein, hier nicht. Aber sehen Sie, wir sind vierzig Jahre im Rückstand, die meisten von uns, und deshalb passen George und ich so gut hierher. Für die Jungen ist es natürlich hart, aber die meisten sind weg, wie die Hansards, obwohl ich sicher bin, daß es für die Summers etwas sonderbar ist, aber wenn man Kühe melkt...«
    Tessa fiel es schwer zu folgen, aber sie sprach wohl von den Geschwistern, die auf der Farm der Hansards die Kühe molken.
    »Aber ich kann nicht verstehen«, fuhr sie fort, »warum das hier so ist. Ich habe nicht geglaubt, daß es solche Orte heute noch gibt. Ich meine, ohne Elektrizität, die schlechten Straßen, Sammelanschlüsse und all das.«
    »Oh, ich glaube, es gibt wahrscheinlich schon noch welche; Orte, die vor langer Zeit besiedelt wurden, wo das Land schwierig war und unfruchtbar wurde und die Entfernungen zu groß waren. Ein paar tatkräftige Leute wie Mr. Hansard machen etwas daraus, aber alle

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