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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und allen wurde es warm. Plötzlich hörte Tessa ein unheilvolles Wimmern von Tina und ließ den Ball fallen, den sie gerade Matthew zuwerfen wollte. »Was hast du, Liebling?« Sie hoffte inständig, daß sie nur Sehnsucht nach ihrer Mutter hatte.
    Aber dem war absolut nicht so. Es war eine rein körperliche Regung, und schon in der nächsten Minute hatte Tessa allen Grund, Hanas düstere Voraussage zu verstehen; wenn es Tina schlecht war, dann war es wirklich sehr schlimm. Tessa, die nur mit ein paar kleinen Taschentüchern ausgerüstet war, fiel es schwer, zu Rande zu kommen. Verzweifelt trug sie das Kind zum Abfalleimer, der von den Stadtvätern für ganz andere Zwecke gedacht war. »Wenn ich nur eine Zeitung oder ein großes Tuch hätte«, stöhnte sie laut.
    »Mit einem Tuch kann ich zwar nicht dienen, aber hier haben Sie die Morgenzeitung«, sagte eine fröhliche Stimme hinter ihr. »Und ich habe ein besseres Taschentuch als das.«
    Sie drehte sich um und erblickte Kenneth Munro, der zu ihr herablächelte.
    »Was tun Sie um Himmels willen hier?« keuchte sie und erinnerte sich daran, daß sie Edward Hall dieselbe Frage gestellt hatte. Allerdings aus einer ganz anderen Regung heraus.
    »Geschäfte. Ich bin jetzt fertig und wollte im Park spazieren gehen und die Narzissen bewundern.« Er lächelte, als er das sagte, so, als erwarte er nicht wirklich, daß man ihm das glaubte.
    »Na ja, dem Himmel sei Dank für die Zeitung — und natürlich für Sie. Nein, nicht Ihr Taschentuch. Heben Sie das für meinen Rock auf.« Und sie zeigte kläglich auf mehrere Flecken.
    Sie gingen beide verschwenderisch mit der Zeitung um, und dann setzte sich Tessa ins Gras und lachte. Tina, die sich jetzt interessanterweise wieder völlig erholt hatte, wie es kleine Kinder tun, wenn sie sich einer großen Last entledigt haben, lachte auch, und die anderen Kinder standen um sie herum und grinsten scheu; sie mochten diesen großen Mann gerne, der so herrlich half, Tina abzuwischen, und dem das gar nichts auszumachen schien.
    »Jetzt kommt mein Rock. Wie ärgerlich, aber ich war nicht schnell genug. Es war einfach wie eine Fontäne.«
    »Wenn wir schon bei Fontänen sind, wie wäre es, wenn wir unsere Säuberungsaktion dort beenden? Wir können da auch Ihren Rock reinigen. Dagegen wird niemand etwas haben. Wozu sind Fontänen schließlich da?«
    Diese Fontäne war vielleicht nicht schön, aber ganz bestimmt sehr nützlich, und nachdem jetzt Tessas Taschentücher ausgewaschen waren, in der Sonne zum Trocknen lagen und ihr Rock wiederhergestellt war, setzten sie sich erleichtert auf eine Bank. Munro hielt die wieder zum Leben erweckte Tina ganz fest, die vor Energie schon wieder überströmte und die unbedingt an den Spielen der anderen teilnehmen wollte. »Nein, kein weiteres Risiko. Sie ist ganz nett, jetzt, wo sie sauber ist, nicht wahr?«
    »Sie sind alle liebenswert, und ihre Mutter auch. Es war sehr gütig von Ihnen, mir zu helfen. Sie müssen Kinder gerne haben.«
    »Ja. Ich wünsche mir oft, ich hätte welche.«
    »Warum nicht? Sind Sie nicht verheiratet?«
    Er lächelte über diese direkte Frage, aber schüttelte den Kopf. »Nein, das ist danebengegangen. Wie ist es mit Ihnen?«
    »Dasselbe. Ziemlich traurig für uns beide, nicht wahr?«
    »Da gibt es ein Heilmittel.« Dann ganz beiläufig: »Sind das Nachbarn von Ihnen?«
    »Ja, fast ganz oben auf dem Hügel. Die nettesten und normalsten Nachbarn von allen.«
    »Ich kenne nur Tom Hansard, und er scheint mir normal genug.«
    »Oh, das sind sie beide. Ich mag die Hansards gerne und auch Sara, aber sie kann man als völlig unberechenbar bezeichnen. Ich glaube, das sind die meisten Teenager«, und sie fuhr fort, ihm zu erzählen, wie das Mädchen sich mit Don angefreundet zu haben schien. »Und jetzt kommt sie nach Hause und läßt es ihn nicht einmal wissen.«
    »Hat es ihm das Herz gebrochen?«
    »Das glaube ich nicht. Um ehrlich zu sein, da oben ist noch ein sehr nettes Mädchen...« und dann lachten sie beide.
    »Ich nehme an, daß auch Don modern eingestellt ist und diese Dinge leicht nimmt.«
    »O ja. In den letzten drei Jahren hatte er eine Freundschaft nach der anderen. Aber dieses Mal hoffe ich, daß es von längerer Dauer ist — zumindest, wenn er über Sara wegkommt, und das nehme ich an.«
    »Ihr Leben muß ausgefüllt sein, wenn Sie Schafe hüten, sich um ihre Nachbarn kümmern und versuchen, die Liebesgeschichten Ihres Bruders zu lenken... Bleibt Ihnen da noch Zeit, um

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