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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Worte ausgesprochen waren, dachte sie: Was wollte ich damit sagen? Nein, natürlich nicht. Kenneth Munro ist genauso wenig der Typ zum Heiraten wie ich... Es war nur Angabe, wie üblich. Unglücklicherweise hatte Hall sie mißverstanden und sagte mit einem ziemlich eingebildeten Lächeln: »Natürlich erwartest du noch einen und rechnest damit. Du hast ein Recht, das zu tun. Indem ich dich aufsuchte, habe ich meinen Gefühlen klar Ausdruck verliehen. Wir sind natürlich in vielen Dingen sehr verschieden, aber man sagt, daß sich die Menschen in der Ehe ähnlich werden.« Er machte eine Pause, und Tessa stellte sich entsetzt vor, wie sie Edward Jahr für Jahr ähnlicher wurde; noch schlimmer, wie er ihr immer ähnlicher wurde. Sie mußte beinahe lachen.
    »Ich weiß, daß wir vor einigen Jahren glaubten, nicht zusammenzupassen, aber ich hoffe, daß du — daß wir — inzwischen klug geworden sind. Würdest du es nicht für gut halten, es noch einmal zu versuchen?«
    Das war schrecklich. Sie mochte Edward nicht sehr gerne, aber sie haßte es, ihn verletzen zu müssen (wenn ihre Ablehnung ihn wirklich für mehr als fünf Minuten verletzen würde). Einen Augenblick lang hatte es ihr die Sprache verschlagen, und sie schüttelte nur langsam den Kopf. Unerschrocken fuhr er ruhig fort: »Natürlich müßtest du dein Benehmen etwas ändern, aber ich würde Zugeständnisse machen. Als Frau eines — soll ich sagen nicht unbedeutenden Mannes? — müßtest du dich ein wenig mehr den allgemeinen Gepflogenheiten anpassen, als du es bisher getan hast.«
    Diese Rede ließ Tessas Mitleid verfliegen, und ein böser Geist überkam sie. »Du meinst, keine Pullover und Gummistiefel tragen? Keine Freunde wie Alf haben oder Heiratsanträge von betrunkenen Ladenbesitzern bekommen?«
    Mit einer sichtbaren Anstrengung beschloß er, das lustig zu finden und lächelte zögernd.
    »Du hast immer etwas für ziemlich wilde Scherze übrig gehabt. Natürlich würdest du unterhalten müssen und zu vornehmen Partys gehen. Aber du bist schon immer ein Kontaktmensch gewesen. Die Leute mögen dich«, und er konnte den erstaunten Ton nicht ganz aus seiner Stimme heraushalten.
    Tessa fand, daß es nun genug war, und sagte schroff: »Sieh mal, Erward, es hat keinen Zweck. Wir sind nie miteinander zurechtgekommen. Das würden wir auch nie tun. Du wirst leicht irgendeine reizende, konventionelle Frau finden, die genau die richtige Ehefrau für — sagen wir einen nicht unbedeutenden Mann — abgibt.« Um alles in der Welt konnte sie sich diese leicht spöttische Bemerkung nicht verkneifen.
    Er nickte in ernster Zustimmung. »Wie du sagst, es wäre nicht schwierig. Aber ich finde, daß du sogar nach zehn Jahren und trotz unserer Uneinigkeiten — tja, daß du noch immer eine gewisse Anziehungskraft besitzt.«
    Sie dankte ihm ernsthaft, und nur ihre Augen blickten spöttisch. Er fuhr fort: »Nachdem ich dich aufgesucht hatte, fand ich, daß ich es dir schuldig bin, das... das...«
    »Das Angebot zu machen? Na ja, das ist sehr ehrenwert und gut von dir, Edward, und ich würdige es auch. Aber das Angebot ist endgültig abgelehnt. So hast du jetzt freie Bahn und kannst eine passendere Frau finden und brauchst nicht — « Beinahe hätte sie gesagt: brauchst dir nicht die Mühe zu machen, mich noch einmal aufzusuchen; dann fiel ihr die Gastfreundschaft des Hinterlandes ein, und sie schloß ziemlich unbefriedigend: »Und wenn du je wieder in diesen Teil der Welt kommst, dann schau herein, um zu sehen, was aus uns geworden ist; ich werde vielleicht nicht da sein, aber Don freut sich bestimmt immer, dich aufzunehmen.« Gut, dachte sie; das geschieht Don recht, und damit sind wir quitt.
    »Du planst wegzugehen?« fragte er.
    »Oh, ich habe keine Pläne. Das habe ich nie. Und ich will auch keine. Wenn Don heiratet, fühle ich mich frei wegzugehen, oder auch wenn er nur den Wunsch zeigt zu heiraten, denn es wäre mir schrecklich, wenn er wegen mir zögern würde. Aber ich werde irgendwo in der Gegend sein, und du kannst deine charmante Frau mitbringen«, und dabei lächelte sie so süß, daß ihm einen Augenblick lang ihre Ablehnung fast leid tat. Aber nur einen Augenblick lang. Im nächsten betrachtete er kritisch ihre verblichenen Jeans, ihr dunkles Haar, das offensichtlich einen Friseursalon seit Monaten nicht von innen gesehen hatte. Natürlich eine äußerst unpassende Frau, und trotzdem... Sie hatte ein gewisses Etwas. Diese Augen sprühten Feuer. Edward Hall

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